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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Außerdem fand er Gefallen daran, wie viel ihr daran lag, die Kleinen zu beschützen. »Einverstanden«, sagte er. »Die Verbindung ist hergestellt. Du hast bereits gezeigt, dass du durchaus in der Lage bist … wie hast du es genannt … an meiner Kette zu zerren. Du kannst mich jederzeit rufen, wenn du beunruhigt oder in Not bist. Morgen im Laufe des Tages werde ich vorbeischauen und anfangen, deinen Teil des Tauschhandels einzufordern. Richte dich also auf einen Besuch bei den Kindern ein. Und jetzt geh schlafen.«
    Er blieb gerade noch lange genug im Raum, um ihre Reaktion auf seine Anweisung zu beobachten. Sie saß sehr aufrecht, und ein sarkastischer, wütender Ausdruck glitt über ihr Gesicht. Als sie den Mund öffnete, kicherte er in sich hinein und verschwand.
    Khalil mochte ein Talent dafür haben, Grace auf die Palme zu bringen, aber eines musste sie ihm lassen: Sobald er nach ihrer Unterhaltung verschwunden war, konnte sie sich auf ihrem Futon ausstrecken und einschlafen.
    Dieser Zustand hielt nicht annähernd lange genug an. Etwas hielt ihr die Nase zu.
    Sie schlug die Augen auf und starrte in Chloes Gesicht, das verkehrt herum über ihr hing, weil sich das Mädchen über das Kopfende des Futonbetts beugte. Chloe grinste. Wie ein Nimbus stand ihr das blonde Haar vom Kopf ab. Manch einer hätte es gar mit dem Heiligenschein eines Engels verglichen.
    Grace wusste es besser. Völlig erschlagen sagte sie: »Meinen Aufwach-Knopf zu drücken wird dir nie langweilig, oder?«
    Chloe schüttelte kichernd den Kopf. Wieder drückte sie mit dem Zeigefinger auf Grace’ Nase. »Gracie soll aufwachen«, sagte Chloe. »Wann kriege ich ein Große-Mädchen-Bett?«
    Grace seufzte. Chloe hatte noch ein Kleinkindbett, in das sie nicht mehr lange hineinpassen würde. Bald würde sie ein normales Einzelbett brauchen. »Ich habe dir schon gesagt, meine Kleine, dass wir ein neues Bett für dich kaufen, sobald ich es mir leisten kann.«
    »Ja, aber wann ist das? Ich bin zu groß, um noch in meinem kleinen Bett zu schlafen.«
    »Ich weiß, Süße«, nuschelte Grace.
    Alle anderen Betten, die es im Haus gab, befanden sich im Obergeschoss. Während ihrer College-Zeit hatte Grace zu Hause gewohnt, daher stand in ihrem Zimmer ein Doppelbett und in Petras und Nikos ehemaligem Schlafzimmer ein französisches. Diese Betten waren nicht nur zu groß für Chloe, sie würden nicht einmal in das Kinderzimmer im Erdgeschoss passen. Vielleicht konnte Grace Chloes Kleinkindbett bei jemandem gegen ein Einzelbett eintauschen. Petras Freundin Katherine führte eine Kindertagesstätte. Vielleicht kannte sie jemanden, der gerade ein Kleinkindbett suchte und an einem Tausch interessiert war.
    Grace legte einen Arm um Chloe und zog sie an sich, während sie das Fenster betrachtete. Die Spitzengardinen waren noch von Khalils furiosem Erscheinen am Vorabend verknotet. Draußen wurde der anbrechende Tag immer heller, und die Vögel schrien aus Leibeskräften. In Grace’ Leben sangen die Vögel am frühen Morgen nie, sie brüllten. Sie hatte vielleicht fünf Stunden Schlaf gehabt. Es würde also wieder ein langer Tag werden.
    Sie fragte: »Ist Max wach?«
    »M-hmm«, sagte Chloe. »Können wir Pancakes zum Frühstück haben?«
    »Wenn ja, wirst du dann die zweite Hälfte von Max’ Banane essen?«, fragte Grace. Chloe dazu zu bringen, Obst und Gemüse zu essen, war eine ständige Herausforderung.
    Chloe schob ihr zierliches Kinn zur Seite. »Bananen bringen mich durcheinander.«
    Grace prustete los. »Wo um alles in der Welt hast du das denn her?«
    Chloe grinste, offenbar sehr zufrieden mit sich. »Pancakes für einen Bissen Banane«, bot sie an. Ihr Verhandlungsgeschick hätte einem Dschinn zur Ehre gereicht.
    »Nein, Chloe.«
    »Na toll. Ih-bah! Nie erlaubst du mir das, was ich will!« Chloe drehte sich um und stampfte aus dem Büro.
    Grace rief ihr hinterher: »Du kriegst doch Pancakes, oder nicht?«
    »Warte nur, bis ich groß genug bin, um den Einkaufswagen zu schieben!«, schrie Chloe aus dem Wohnzimmer. »Dann kaufen wir nie, nie wieder Bananen.«
    Abermals brach Grace in schallendes Gelächter aus. Ein Wutausbruch von Chloe war ein unvergesslicher Anblick.
    Max hatte ein so sonniges Gemüt, wie seine Schwester aufbrausend war; Grace fand ihn summend und brabbelnd in seinem Bettchen vor. »Iiiiii«, sagte er fröhlich, als er sie sah.
    »Guten Morgen, mein Sonnenschein.« Sie wechselte seine Windel und hob ihn dann hoch, um sein weiches, rundes

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