Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
Vom Netzwerk:
Verruchtes, das alles übertraf, was sie sich je hatte vorstellen können. Es ließ sie am ganzen Körper zittern.
    »Warum machst du das, Gracie?«, fragte Chloe.
    Langsam und ohne Eile ließ der Druck auf ihren Lippen nach, und Khalils Berührung verlor sich. Grace brachte es fertig, den Mund zu schließen, und schluckte schwer.
    »Hm?«, fragte Chloe. Kleine Finger pikten Grace in den Bauch. Das Mädchen stand vor ihr und spähte neugierig an die Decke. »Warum schaust du so nach oben?«
    »Nur so«, keuchte Grace. Er hatte ihre Denkfähigkeit vollkommen zunichte gemacht, und sie schaffte es nicht, ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. In ihrem Kopf erklang ein tiefes Kichern.
    »Rachel hat Wolken in ihrem Zimmer. Können wir auch Wolken haben?«
    Grace versuchte sich zu konzentrieren. Abgesehen davon, was blaue und weiße Farbe kosten würde, wusste sie nicht, wie man Wolken malte. Und selbst wenn sie es sich beibrachte, würde sie für dieses Projekt stundenlang auf einer Trittleiter stehen müssen.
    »Ich glaube nicht, Süße.« Sie sah die Enttäuschung auf Chloes Gesicht, und ihr zog sich das Herz zusammen. So vieles konnte sie den Kindern nicht geben. Dann kam ihr eine Idee. »Ich sag dir was. Wir kaufen ein paar Sterne, die im Dunkeln leuchten. Davon habe ich neulich eine Packung im Spielzeugladen gesehen, als wir die Malbücher gekauft haben. Möchtest du beim Einschlafen Sterne sehen?«
    »Ja!«, rief Chloe fröhlich.
    Während Grace mit Chloe sprach, materialisierte sich Khalil vor Max, der sich noch immer an der Spielzeugkiste festhielt. Der Dschinn trug wieder ungefärbtes Leinen, und der weiche Beigeton betonte seine blassen, eleganten Züge und den tiefschwarzen Schimmer seiner Haare. Über seine breite Schulter hinweg warf er Grace einen sündhaft funkelnden Blick zu.
    Grace’ Puls begann wie wild zu rasen, das Blut rauschte durch ihre Adern. Max krähte überrascht auf, den kleinen Mund zu einem runden O geformt. Dann fing er vor Freude an zu quietschen.
    Das Baby ließ die Spielzeugkiste los und machte zwei schwankende Schritte auf Khalil zu, bevor er auf seinen windelgepolsterten Hintern fiel. So schnell er konnte, krabbelte er auf Händen und Füßen zu Khalil hinüber.
    »Oh mein Gott«, sagte Grace. »
Oh mein Gott!
Hast du das
gesehen

    Drei sehr unterschiedliche Augenpaare richteten sich auf sie und betrachteten sie mit gelinder Überraschung. Khalil hatte sich schon hingekniet, um Max zur Begrüßung den Rücken zu tätscheln. Auf Grace’ Ausruf hin legte er die Stirn in tiefe Falten und sah sich um, als suchte er nach versteckten Gefahren.
    Grace eilte zu ihnen und zog Max unter Khalils Hand weg, um ihn auf den Arm zu nehmen. »Was für ein kluger, großer Junge du bist!«, rief sie aus. Sie schwang das Baby hoch in die Luft, dass es vor Lachen quietschte. »Das hast du gut gemacht!«
    Khalil erhob sich. Er und Chloe blickten noch immer verwirrt drein. »Was ist passiert?«
    »Er ist
gelaufen!
Er hat die Spielzeugkiste losgelassen und hat seine ersten beiden Schritte in deine Richtung gemacht!«
    Ein begeistertes Lächeln legte sich auf Khalils Gesicht. »Ich habe es gesehen, aber mir war nicht klar, dass es seine ersten Schritte waren. Ist das früh für sein Alter?«
    »Er ist neuneinhalb Monate«, erklärte Grace. Sie strahlte Max an, als sie ihn in die Höhe hielt. »Das ist ein bisschen früh, um mit dem Laufen anzufangen, aber wir sind alle früh gelaufen. Von Niko weiß ich es nicht, aber Petra, Chloe und ich haben alle mit etwa neun oder zehn Monaten angefangen. Bis Max richtig in die Gänge kommt, wird er noch eine Weile brauchen.«
    Chloe, die sich keine gute Party entgehen ließ, hüpfte durchs Zimmer und rief: »Juhu, juhu, juhu!«
    So plötzlich, wie Grace’ Euphorie eingesetzt hatte, verzerrte sich ihr Gesicht nun. Sie zog das Baby zu sich heran und nahm es fest in die Arme, in ihren Augen schwammen Tränen.
    Mit einem Mal war Khalil direkt neben ihr und sah sie scharf an.
Was ist?
    Petra und Niko sind nicht hier, um das zu sehen,
sagte Grace.
    Mitgefühl überschattete Khalils Blick. Er legte einen Arm um Grace und zog sie und das Baby an sich. Grace legte das Gesicht an seine breite Schulter. Sie sagte sich, dass sie nur ihr Gesicht verbarg, um die Kinder nicht zu verstören, aber vielleicht lehnte sie sich auch ein ganz kleines bisschen an seinen großen, starken Körper.
    Khalil nahm sie fester in den Arm, und während sich Grace wieder zusammenriss, sprach er mit

Weitere Kostenlose Bücher