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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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in Verbindung bleiben, und sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie wieder für Befragungen bereit sind. Da sich die Kraft verändert hat, wäre es vielleicht ohnehin gut, wenn bei der nächsten Befragung eine erfahrene Hexe anwesend wäre. Ich könnte das persönlich übernehmen oder jemand anderen für Sie finden, wenn Sie möchten.«
    »Vielen Dank.« Diese Idee überraschte Grace. »Das könnte wirklich eine gute Idee sein.«
    »In der Zwischenzeit werde ich mich um das Problem mit der Liste kümmern und mich dann wieder bei Ihnen melden.«
    Als das Gespräch beendet war, legte Grace nachdenklich auf. Max sah sie an, und sie sagte: »Dieses Gespräch war gar nicht so übel.«
    »Ffffft«, sagte er.
    »Richtig.« Sie nahm das Baby auf den Arm. »Du bist ein kluger junger Mann.«
    Später am Vormittag kam sie endlich dazu, eine Ladung ihrer eigenen Wäsche zu waschen. Dabei fand sie den Umschlag wieder, den sie von Don und Margie bekommen hatte. Über Khalils Besuch und den unerwarteten Konflikt mit Therese hatte sie ihn ganz vergessen. Als sie den Umschlag öffnete, fand sie fünf Zwanzigdollarnoten darin. Während sie das Geld betrachtete, biss sie sich auf die Lippe. Was auch geschah, ob sie weiter als Orakel fungierte oder ganz damit aufhörte, das Versprechen, das sie den beiden gegeben hatte, würde sie halten müssen.
    Der Nachmittag brachte einen weiteren überraschenden Anruf. Als das Telefon klingelte, hatte sie die Kinder gerade schlafen gelegt, und sie stürzte zum Apparat, um abzunehmen, bevor das Klingeln sie weckte. Es war Jaydon Guthrie, der mit ihr die Einzelheiten für die Freiwilligen-Arbeit am Samstag besprechen wollte. Sie hatte Jaydon ein paar Mal getroffen, allerdings bewegten sich auch die Guthries nicht in den gleichen gesellschaftlichen Kreisen wie Grace. Jaydon und seine Frau – Melinda oder Melissa – hatten den Gedenkgottesdienst für Petra und Niko besucht, ebenso wie praktisch alle Würdenträger des Elfenreichs und zahlreiche hochrangige Vertreter aus anderen Alten Reichen. Das meiste von dem, was sie über Jaydon wusste, hatte sie von Petra erfahren, die ihn von einigen offiziellen Anlässen her etwas besser kannte. (Auf diese Feiern hatte Grace überhaupt keine Lust. Sie trug abgeschnittene Shorts, keine Cocktailkleider oder Kostüme.)
    Jaydon war ein großer, dunkelhaariger, schlanker Mann Ende dreißig; er war Staatsanwalt, Erbe eines mehrere Millionen Dollar teuren Hauses im wohlhabenden Mockingbird Valley und hatte eine blonde Frau, die aussah wie ein Fotomodell. Darüber hinaus war er Vorsitzender in einem der ältesten, etabliertesten Hexenzirkel im Reich. Ein paar Mal hatte er vergeblich gegen Isalynn LeFevre als Oberhaupt des Hexenreichs kandidiert, aber diese hatte sich als unschlagbare Gegnerin entpuppt.
    Jaydon stammte aus einer betuchten Familie und war Harvard-Absolvent, während Isalynn an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Kentucky studiert hatte. Sie war selbst eine mächtige Hexe, die ihr Handwerk in einer ärmlichen Kleinstadt im Süden Kentuckys erlernt hatte, wo sie auch aufgewachsen war. Sie wirkte sehr bodenständig und hatte dabei einen ausgeprägten Juraverstand, und so hielt sie mit augenscheinlicher Leichtigkeit die verschiedenen Ebenen ihrer doppelten parlamentarischen Funktion im Gleichgewicht.
    Den jüngsten Gerüchten zufolge, die Grace von Petra gehört hatte, sollte Jaydon es fürs Erste aufgegeben haben, Isalynn bei den Wahlen im Hexenreich schlagen zu wollen, und stattdessen bei der nächsten Wahl zum Bezirksstaatsanwalt für Jefferson County kandidieren, während Isalynns Anhänger sie drängten, bei den nächsten Gouverneurswahlen anzutreten.
    Einige Wochen nachdem Isalynn den Babysitterplan für Grace aufgestellt hatte, war von Jaydon die Initiative für den vierteljährlichen Freiwilligen-Arbeitstag zu ihren Gunsten ausgegangen. Als Grace davon erfuhr, glaubte sie zunächst, Jaydons alte Rivalität mit Isalynn sei doch noch lebendig. Doch dann schämte sie sich und kam sich kleinlich vor, schließlich dienten beide Pläne ihrem Wohl. Und die Guthries waren dafür bekannt, sich für gemeinnützige Zwecke einzusetzen. Jaydons Frau sammelte aktiv Spenden für den örtlichen Tierschutzbund und saß im Kuratorium des Bibliotheksverbands von Jefferson County.
    Dennoch hatte Grace nicht erwartet, dass sich Jaydon persönlich mit ihr in Verbindung setzen würde. Er bestätigte ihr, dass sich für Samstag achtzehn Hexen aus

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