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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Wenn sich alle untereinander kennen, hat Brandons Haltung sie vielleicht beeinflusst.«
    »Vielleicht.« Olivia sah sie mit einem schwachen Lächeln an. »Ich weiß nicht, ob ich die beste Adresse für eine Auskunft bin, ich gehöre zu keiner der Cliquen und tratsche auch nicht. Ich gehöre heute eindeutig nicht zu den Insidern.«
    Grace seufzte und sagte dann ganz offen: »Ich mag dich.«
    Die andere Frau lachte. »Ich mag dich auch. Und außerdem habe ich einen Heidenrespekt davor, was du mit den Kindern auf dich genommen hast. Viele junge Frauen in deinem Alter hätten das nicht getan.«
    »Ich musste es tun«, sagte Grace. »Ich liebe sie.« Davon abgesehen war sie die Einzige, die das Wissen über ihre Familie und ihr Erbe an die Kinder weitergeben konnte.
    »Trotzdem, Hut ab. Wenn du mal von den Zwergen loskommst, komm doch auf einen Kaffee in der Bibliothek vorbei.«
    Freudige Überraschung kam in ihr auf. »Sehr gern. Danke.«
    Grace und Olivia erreichten die hintere Wiese. Vier Männer hatten sich ans Rasenmähen gemacht und bereits die Hälfte der Wiese geschafft. Brandon benutzte Grace’ Aufsitzmäher, die drei anderen hatten ihre eigenen Mäher auf den Anhängern ihrer Pick-ups und SUV s mitgebracht. Im Augenblick waren alle vier Mäher stumm und verlassen, die Motoren ausgeschaltet. Die Männer standen in einer kleinen Gruppe nahe dem Höhleneingang und unterhielten sich. Die Tür zur Höhle stand offen.
    Entweder war es wieder die Orakelkraft, die sich sträubte, oder es war Grace selbst. Sie fuhr sich mit dem Handrücken über ihre heiße, feuchte Stirn, als sie und Olivia die Männer erreichten. »Diese Tür war nicht offen, als Sie sie vorgefunden haben, oder?«, fragte sie knapp. Sie war müde und in Gedanken versunken gewesen, als Don und Margie sie hatten befragen wollen, aber
so
unvorsichtig war sie nicht gewesen, oder etwa doch?
    »Nein«, sagte Brandon, während sich die Männer um die beiden Frauen versammelten, um ein Glas Eistee zu bekommen. »Wir haben sie aufgeschlossen. Ich wollte auf Sie warten und mit Ihnen zusammen hinuntergehen, aber dann habe ich die Wände und Decken im Tunnel und in der Höhle doch selbst überprüft. Im Augenblick sieht drinnen alles gut aus. Ist Ihnen aufgefallen, wie stark diese Seite des Weges ausgehöhlt ist? In der Felsklippe hat sich ein Spalt gebildet. Sie sollten das im Auge behalten und nach starken Stürmen Tunnel und Höhle überprüfen.«
    »Ich würde sagen, Sie sollten die Stelle mit Steinen oder Baumstümpfen auffüllen«, sagte einer der anderen Männer. »Um den Weg im Dunkeln sicherer zu machen. Falls Sie den Weg oft im Dunkeln benutzen.«
    »Eigentlich nicht«, sagte Grace. »Aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden, und ein Unfall wäre gar nicht gut.«
    Sie hatte von dem Spalt gewusst und den Weg im Auge behalten, allerdings hatte sie nicht daran gedacht, den Tunnel und die Höhle von innen zu beobachten. Darüber hätte Brandon auch später mit ihr sprechen können, wenn er wieder im Haus gewesen wäre. Diese Sache war nicht so dringend, dass sie den Aufwand gerechtfertigt hätte, den diese Wegstrecke für Grace bedeutete. Wahrscheinlich hatten die Männer sie und Olivia nur herbestellt, um kalte Getränke gebracht zu bekommen, während sie ein halbes Stündchen herumstanden und sich unterhielten. Sie spürte einen Anflug von Ärger, was vollkommen unsinnig war, wenn man bedachte, wie viel Zeit die Männer freiwillig opferten. Als Brandon anbot, in der nächsten Woche eine Wagenladung Steine vorbeizubringen, um die wachsende Lücke aufzufüllen, kam sie sich noch schäbiger vor.
    Als die Männer den Krug Eistee bis auf den letzten Schluck geleert hatten, sammelten Olivia und Grace die Gläser ein, und Grace warf einen letzten Blick auf die offen stehende Tür.
    »Vergessen Sie nicht, die Tür wieder abzuschließen«, sagte sie zu Brandon.
    »Bestimmt nicht«, erwiderte Brandon. Seine blauen Augen beobachteten sie wachsam.
    Aber er war immer wachsam.
    Als sie sich zum Gehen wandte, spürte sie seine Blicke im Rücken.
    Die Gruppe brachte alle Arbeiten zu Ende, und um kurz nach halb sechs wurde der Arbeitstag für beendet erklärt. Alle Punkte auf Grace’ Liste waren erledigt worden, und auch das Loch im Gartenzaun war repariert. Trotz der persönlichen Spannungen, die sie den ganzen Tag hindurch gespürt hatte, legte Grace Wert darauf, sich beim Abschied bei jedem einzeln zu bedanken.
    »Rufen Sie mich nächste Woche an?«, fragte sie

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