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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Er nahm Julanas Gestalt an und sie zuckte augenblicklich zurück, starrte gleichermaßen entsetzt und fasziniert auf ihr Spiegelbild, das keines war.
    »Wie kann das sein? Bist du ein … Gestaltwandler?«
    Statt einer Antwort verwandelte sich Mehmood zurück und nickte.
    Julana warf ihm einen verärgerten Blick zu. »Was hast du gemacht, als du dich in meine Gestalt verwandelt hast? Was weißt du über mich? Sprich!«
    Mehmood setzte sich und nahm eine entspanntere Haltung an. »Ich habe Wiras Machenschaften ausspioniert. Sie hat mich jedoch in eine Falle gelockt und die Äbtissin der Flammengrube, Cendrine, mithilfe eines Artefaktes entführt. Das Zepter gibt ihr die Macht, jeden hilflos in eine Blase purer Energie zu bannen. Offenbar ein schmerzhafter Vorgang.«
    »Weiter!«
    »Ich starb durch Goraks Schwert. Die Seherin des Ordens, Kassandra, holte mich aus der Unterwelt und brachte mich zurück ins Reich der Lebenden. Sie injizierte mir das Brennende Blut, um meine tödliche Verwundung zu heilen.«
    Julana hatte seinen Worten aufmerksam gelauscht.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was hast du gemacht, als du in meiner Gestalt Wira begegnet bist?«
    Mehmood neigte den Kopf. »Wir führten eine unangenehme Unterhaltung. Ich nehme an, eure … Beziehung zueinander war bestenfalls einseitig.«
    Julana sah zu Boden und wirkte augenblicklich sehr verletzlich. Mehmood sah den Ausdruck in ihren Augen und schluckte. Er suchte nach Worten des Trostes und wusste nicht warum. Er spürte das Verlangen, einen schützenden Schild um Julana zu legen und wunderte sich über die seltsame Gefühlsregung.
    »Warum bist du hier?«
    »Die Maschinenwächter sind ausgebrochen und verwüsten das Land.«
    Julanas Kieferknochen mahlten. »Ich weiß.«
    »Wir haben den Auftrag der Hohepriesterin des Ordens, hier nach weiteren Verstecken der Maschinen zu suchen.«
    Julana musterte Mehmood und sah einen kurzen, aber intensiven Moment lang in seine Augen. Er hatte das Gefühl, eine Verbindung zu ihr zu spüren, ein tiefverwurzeltes Leid zu entdecken. Dann war der Augenblick vorbei.
    Julana bückte sich und hob die Karte auf, die sie zuvor begutachtet hatte. Sie warf einen Blick darauf und trat ein paar Schritte vor, reichte Mehmood vorsichtig die eigentümlich feste Folie, die knisternde Geräusche von sich gab. »Das könnte dich interessieren … Mäh-hemut?«
    »Mehmood.«
    Julana zog eine Grimasse und nickte. »Bist du allein unterwegs?«
    Mehmood sah unbewusst aus einem der Fenster. Er hatte Thanasis fast vergessen.
    »Nein.«
    Die tiefe Stimme ließ Julana herumwirbeln. Thanasis lehnte an einem Durchgang und musterte die Eishexe, die Arme überkreuzt, seine Haltung entspannt. Julana wirkte jedoch wie ein sprungbereites Tier auf der Flucht. Sie entfernte sich langsam von Mehmood und dem Minotaur.
    Mehmood räusperte sich. »Das ist Thanasis. Bleibt bitte alle ruhig! Was ist das hier?« Er wies auf eine markierte Position auf der Karte.
    Julana war von der Sachlichkeit, die aus Mehmoods Stimme drang scheinbar verwirrt. Sie war äußerst unsicher und konnte den Blick nicht von Thanasis nehmen.
    Mehmood stöhnte. »Thanasis, bitte warte draußen, ja. Ich habe eventuell gefunden, wonach wir suchen aber ich möchte mit …«
    »Julana sprechen? Warum plötzlich so fürsorglich? Im Thronsaal hättest du sie am liebsten tot gesehen.«
    Mehmood schloss die Augen und schüttelte den Kopf, als Thanasis das Gebäude verließ. Julana sah entrückt aus. Jedes Gefühl war aus ihrem Gesicht gewichen, als sie ihn wieder ansah.
    »Hör zu! Das war eine andere Situation! Wir nahmen an, die Eish… ihr seid für den Nebel verantwortlich gewesen. In der Verwirrung und dem Chaos sah ich einen Feind in dir. Ich lernte erst später, dass du nicht freiwillig anwesend warst, bitte glaub mir!«
    »Warum? Was willst du von mir? Du siehst mich an, wie ein treu-dummer Hund. Du schuldest mir nichts und ich kenne dich nicht, also lass mich zufrieden! Nehmt die verdammte Karte und geht, lasst mich allein!«
    Julana wandte sich ab, aber Mehmoods Gedanken und Gefühle überschlugen sich. Alles in ihm schrie danach, sie vom Gehen abzuhalten, aber er wusste nicht, warum.
    Er stand auf und sprach, als sie den Raum beinahe verlassen hatte. »Wir werden sie töten.«
    Julana hielt unvermittelt inne. Sie sprach leise über die Schulter. »Wann und wo?«
    »Bald. Ein Späher ist bereits in den Frostreichen unterwegs. Ich kenne einen geheimen Weg in den

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