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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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sagte er bedrückt. »Ich sehe Zwietracht und womöglich auch Krieg vor uns, egal wie Charna sich nun entscheidet. Und so gern ich auch etwas Handgemenge von Zeit zu Zeit habe, ein Krieg wäre tatsächlich wenig willkommen.«
    Kassandra schüttelte eindringlich den Kopf und ergriff Thanasis Arm. »Lass es nicht zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Noch können wir den Frieden aufrechterhalten.«
    Cendrine schloss zu ihnen auf. Mikar warf ihr einen Blick zu und streckte ihr die Zunge raus. Sie lächelte ihn schief an und ihr Blick sagte ihm, dass es ihr leidtat, ihn abgewiesen zu haben. Er reichte ihr seine Hand, doch sie ergriff seinen Unterarm, zog sich auf seinen Rücken hinauf. Mikar lächelte erstaunt. Cendrine beugte sich vor, bis sie sein Ohr mit den Lippen streifte »Mir egal, was die anderen denken.«
    Mikar freute sich. Aber er war auch verwirrt. Das war nicht die Cendrine, die er kannte.
    Ich muss endlich erfahren, was mit ihr los ist!
    Die Gruppe erreichte das Innere Sanctum. Priesterinnen hatten sich versammelt und Diener hielten ihr Gepäck bereit. Sie würden die Delegation zu den Sidaji begleiten. Charna wandte sich zu Mikar um und zögerte, als sie Cendrine auf seinem Rücken sah. Sie nickte ihm zu und gab ihm damit das Signal zum Aufbruch. Er hob Maraks Speer und konzentrierte sich. Er musste die Versammelten und ihr Hab und Gut erfassen, bevor er sie alle in die Sümpfe der Sidaji versetzte. Als er so weit war, gab er dem Speer den Befehl und einen Lidschlag später befanden sie sich nicht mehr auf dem Kontinent Iidrash.
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Kapitel 6
    Die schwüle Hitze des Sumpflandes schlug Thanasis entgegen wie ein feuchtwarmes, schmutziges Handtuch, das sich lästig und klebrig um einen legte. Idrak war zwar heißer, doch sehr viel trockener. Hier hingegen musste man sich bemühen, die schwere, von den Gerüchen des Sumpfes geschwängerte Luft in die Lungenflügel hinein zu quälen. Er verabscheute die allgegenwärtige Feuchtigkeit, die kleinen bissigen Fliegen, das herumkriechende Getier, die giftigen Pflanzen und die ständigen Regengüsse. Er schnaubte verächtlich, als ein kleines Insekt um seine Nüstern flog und ihn kitzelte.
    Kassandra drehte sich zu ihm um und lachte. »Wenn du dich nur sehen könntest!«
    Thanasis ärgerte sich. Musste Kassandra ihn nun zusätzlich reizen? Er zuckte erstaunt zusammen, als sie plötzlich seine Hand ergriff. Die Frau, die er über alles liebte, berührte ihn seit drei Jahren zum ersten Mal.
    »Ich hatte nicht vor dich zu ärgern, verzeih mir!«, sagte sie und sah lächelnd zu ihm auf. Thanasis umschloss ihre Hand fest. Er hatte fast vergessen, wie klein und zart ihre Finger waren, und lockerte seinen Griff augenblicklich. Ein Stein fiel von seinem Herzen, so gewaltig groß, dass er die Sorgen der Gegenwart mit sich riss. Thanasis atmete erleichtert auf. Er spürte einen Mut zurückkehren, den er lange Zeit vermisst hatte.
    Sie erreichten den Haupteingang des flachen aber sehr ausgedehnten Geländes, das den Palast der Sidaji beherbergte. Die Echsen bevorzugten hellen Stein und glänzende Metalle, die sie meisterhaft zu bearbeiten wussten. Von Schlingpflanzen bewachsene Pergolen und offene, treppenartige Strukturen, die zum Ausruhen und Entspannen einluden, beherrschten die Architektur der geschuppten Wesen. Von den erkrankten Echsen waren zurzeit keine zu sehen. Die Atmosphäre der Einsamkeit und Stille wurde nur von zahlreichen Lauten exotischer Vögel unterbrochen, die auf dem Palastgelände lebten.
    Die Maschinenwächter der Sidaji verrichteten jedoch ihren Dienst. Die mächtigen, schlangengleichen Körper ruhten eingerollt links und rechts des Torbogens, der das Zeichen der Sidaji trug. Ihre Schuppen funkelten metallisch im Licht der Sonne. Sie erhoben sich und begutachteten die herannahende Gruppe. Sie neigten das Haupt, als Charna vor sie trat, und ließen alle bis auf Mehmood passieren. Ihre Köpfe ruckten vor und stießen gefährlich klingende Zischlaute aus.
    Mehmood blieb stehen und hob seine Hände. »Immer mit der Ruhe«, sagte er beschwichtigend.
    »Kein Einlass!«, zischte einer der Wächter.
    Charna trat hinzu und stellte sich vor den Maschinenwächter. »Warum?«
    »Identifikation nicht möglich.«
    »Es ist Mehmood, Gesandter des Herrn des Namenlosen Abgrunds, Seral. Er ist in meiner Begleitung gekommen und wird nun passieren. Ich dulde keine weitere Verzögerung!«
    »Kein Einlass!«, zischte der Wächter erneut.
    Charnas Augen leuchteten

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