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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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auf, die an ihr vorbeiging und fragte nach dem Namen der Eishexe.
    »Oh, das ist Jenara, Ihadruns Erstgeborene. Er schickt sie mit den Sjögadrun zu uns, um sich als loyaler Verbündeter zu erweisen. Möglicherweise ist er es auch. Es heißt, er liebt seine Tochter sehr. Sie ist aber auch seine imposanteste Waffe. Man sagt, ihre Macht sei immens. Sie ist älter, als es den Anschein hat, müsst ihr wissen.«
    Kujaan bedankte sich bei der Priesterin, die weitereilte.
    Einige Minuten später trat Cendrine mit dem Herrn des Schwarzen Labyrinths zu ihr. Seine Minotaurengestalt war furchteinflößend und der Blick seiner roten Augen jagte Kujaan einen Schauer über den Rücken.
    »Mein Herr Thanasis«, sagte Kujaan und neigte das Haupt.
    Der Minotaur tat es ihr gleich und seine Stimme erdröhnte so tief, dass Kujaan sie in ihrem Bauch spürte.
    »Herrin der Dunklen Flamme.«
    Sie gingen gemeinsam zum Portal und die versammelten Soldaten nahmen Aufstellung an, als sie Thanasis mächtige Gestalt sahen. Es waren Mikarianer, viele von ihnen Kentauren, die das Zeichen Mikars - einen Speer, der ein Huf kreuzte - als Spange oder Amulett trugen. Kujaan schätzte, dass es rund zweihundert waren. Gut fünfzig Priesterinnen hatten sich ebenfalls vor dem Portal versammelt. Cendrine sprach zu ihnen und ließ sie Aufstellung nehmen. Je vierzig Mikarianer und zehn Ordensschwestern bildeten eine Staffel. Das Ziel war es anscheinend, die Gruppen so zu teilen, dass auf jeden Fall Soldaten und Priesterinnen hindurchkamen, auch wenn das Portal vorzeitig zusammenbrechen sollte.
    Als die Vorbereitungen abgeschlossen waren, deutete Cendrine mit der Hand auf das Portal. Die Äbtissin konzentrierte sich und gestikulierte. Endlich öffnete es sich und Flammen schossen impulsiv daraus hervor. Thanasis erteilte den Mikarianern Befehle. Er sah zu Sarinaca hinüber und nickte. Sie trat vor das Portal und erhob sich in die Luft.
    Kujaan spürte ein Vibrieren in der Atmosphäre, ein Aufbäumen der Elemente, wie sie es nie zuvor gespürt hatte. Flammen schossen aus dem Lava-Abgrund und ein Donnern fuhr durch das Gestein des Berges Idrak. Sie wechselte in die Aurasicht und erstarrte vor Angst. Sarinaca bündelte die Kraft aller fünf Elemente auf einmal und formte mit unvorstellbarer Gewalt einen Weg, der sich wie ein Stachel durch das Portal bohrte. Ihre Aura glühte so machtvoll, dass der Anblick in den Augen schmerzte und schlichtweg unerträglich wurde. Kujaan ließ die Aura-Sicht fallen und spürte ihr Herz klopfen, als das Leuchten die Halle des Inneren Sanctums erhellte.
    Über Hand und Meißel wird das Wirken Sarinacas an diesem Tage seinen Weg in die Reliefs der Mauern Idraks finden! Dies ist ein Tag, den ich nicht vergessen will …
    Kujaan war voller Stolz und fühlte ein Gefühl der Erhabenheit, als sie ihre Göttin in der Luft sah. Sarinacas Gestalt war zu einem weißleuchtenden Energiewesen geworden, das übergroß und grell scheinend über dem Portal schwebte. Alle Anwesenden außer Cendrine und Thanasis schirmten ihre Augen ab. Kujaan war überrascht, dass sie selbst noch imstande war, etwas zu sehen. Sie erschauerte bei dem Gedanken an die Macht der Göttin, die das Gefüge des Universums zerriss und nach ihrem Wunsch neu ordnete, um einen Weg durch die Sterne weit hinaus bis Kitaun zu ebnen.
    Ihre Macht ist ungeheuerlich! Wie muss es sein, so etwas zu spüren?
    Ein Kreischen ertönte und die leuchtende Gestalt Sarinacas flackerte ein wenig. Das Kreischen nahm an Intensität zu und viele der Soldaten hielten sich die Ohren zu.
    Das muss die Barriere sein, das Gaar. Irgendwo auf Kitaun steht das Artefakt in diesem Augenblick und versucht der Macht unserer Göttin zu widerstehen! Es wird ihm nicht gelingen!
    Sarinacas Gestalt leuchtete intensiv auf und ein Grollen rumpelte durch das Gestein des Gebirges über ihren Köpfen. Etwas Staub und einige lose Steine fielen herab. Das Kreischen brach ab und Kujaan hörte unruhige Stimmen überall in der Halle.
    Der Weg nach Kitaun war geebnet, der feurige Tunnel, den Sarinaca ins Gefüge von Raum und Zeit gestoßen hatte, lag unbeständig zitternd vor ihnen. Kitaun war weit entfernt, das Ende des Tunnels daher nicht zu sehen.
    »Das wird kein Spaziergang. Wir müssen uns beeilen!«, rief Thanasis und brüllte den Soldaten Befehle zu. Der erste Tross mit zehn Priesterinnen in der Mitte marschierte zügig voran und Kujaan schlang sich ihre Tasche über die Schulter.
    Sobald die Soldaten den Tunnel

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