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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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als er Jenara erkannte. Lautlos versteckte er sich hinter einem dornigen Busch, als die Gottkaiserin mit dem Hauptmann ihrer Leibgarde sprach.
    »Was soll das heißen, eine Streitmacht ?«, flüsterte Jenara voller Entsetzen.
    Der Hauptmann antwortete ihr aufgebracht. »Wie ich Euch sage, meine Herrscherin, eine Streitmacht der Metallschlangen ist auf dem Weg hierher. Es handelt sich um die alten Maschinen der Echsen. Die Feuerteufel sind uns zuvorgekommen!«
    »Ich will dieses Wort nicht wieder aus deinem Munde hören! Ich kann nicht glauben, dass Charna mit einer Streitmacht über das Land zieht. Da müssen dieser streitsüchtige Kentaur und seine Soldaten dahinterstecken. Was noch?«
    »Die Königin des Frostturms ist mit allen Vertretern ihres Hauses aufgebrochen.«
    » Aufgebrochen ? Wohin?«
    »Nun, es scheint, sie sind auf dem Weg zurück in die Frostreiche und …«
    »UND WAS?«
    »Es heißt, sie haben die Äbtissin der Flammengrube entführt.«
    Faunus lugte vorsichtig hinter dem Busch vor. Jenara starrte den Mann an und ein kaltes Leuchten drang aus ihren Augen, bis die Luft um sie herum kondensierte und in eisigen Wolken herabfiel. Der Krieger schluckte und rang mit seiner Selbstbeherrschung.
    Jenara antwortete leise. »Wo ist Gorak?«
    »Mit der Herrin Wira aufgebrochen.«
    »Versammle deine Männer und alle anderen einschließlich der Heiler. Wir brechen sofort nach Tojantur auf. Ich werde das Tor in zwanzig Minuten vor dem Thronsaal öffnen. Sorge dafür, dass es keine Zwischenfälle gibt!«
    Der Wächter salutierte und lief davon.
    Jenara hielt sich die Hände vor die Augen und rieb sich mit den Knöcheln darüber. Sie wirkte entmutigt und kraftlos. Nicht ganz die Reaktion, die Faunus erwartet hatte. Er stutzte, als sie ein goldenes Amulett aus den Tiefen ihres Dekolletees zog und es gedankenverloren zwischen Daumen und Zeigefinger rieb.
    Es scheint, Wira und Gorak haben sich gegen sie verschworen. Ist das Sarinacas Zeichen auf dem Amulett? Jenara hat ihre alte Verbindung zum Orden nicht vergessen. Interessant.
    Faunus löste seine Inkarnation auf, bevor Jenara seiner Gegenwart gewahr wurde. Er sorgte dafür, dass die Vertreter des Ordens sich vom Thronsaal fernhielten. Er hielt nichts von gewalttätigen Auseinandersetzungen und wollte alles tun, um eine Eskalation der Situation zu vermeiden. Um Cendrine mussten sie sich kümmern, wenn Thanasis, Kassandra und Mehmood in Sicherheit waren.
    Eine andere seiner Inkarnationen brachte endlich drei Heiler und drei Priesterinnen hinab in die Gruft. Er teilte sich weitere Male. Mithilfe dieser neuen Unterstützung gelang es ihm, Thanasis verkrampfte Finger um das Messer zu lösen. Er entfernte die Klinge vorsichtig und die Wunde schloss sich sofort, doch Thanasis blieb bewusstlos. Er überließ es den fachkundigen Händen der Heiler, Kassandra und Mehmood zu umsorgen.
    Er dachte besorgt an Seraphia und verlagerte sein Bewusstsein in ihre Gegenwart. Sie lag in unverändertem Zustand, ohnmächtig, träumend und fiebergeplagt auf der Ruhebank. Er hob sie auf und trug sie zum Sammelpunkt, wo er eine Heilerin aufsuchte, die sich um sie kümmern sollte.
    Faunus wollte mit größerer Anstrengung nach Charna und Mikar suchen, denn er musste wissen, was es mit dieser angeblichen Streitmacht auf sich hatte. Er vereinte alle seine verkörperten Aspekte erneut und hinterließ Befehle zum Rückzug für die Priesterinnen, Diener und Wachen des Tempels. Sie mussten die Verletzten mit Kraindrachen zurück nach Iidrash bringen, da er im Reich der Sidaji keine Portale kannte. Wenn es ihm jedoch gelang, Charna oder Mikar zu finden, dann könnten sie mittels Teleportation zurückkehren, was sicherer und schneller wäre.
    Er eilte zu den Unterkünften der Kraindrachen außerhalb des umbauten Geländes und fluchte, als er bei der gepflasterten Fläche ankam, die von Türmen und Pfählen gesäumt wurde, auf denen die Drachen zu sitzen pflegten.
    Alle fort? Das kann doch nicht wahr sein!
    »Hey! Wo seid ihr alle?«, schrie er in den Nachthimmel. Ein Schatten zog über Irian dahin und ein gigantischer Kraindrache stieß aus dem Himmel herab, wirbelte mit seinen Schwingen Staub und totes Laub vom Boden auf, als er landete. Seine goldenen Schuppen reflektierten das Mondlicht auf eigenartige Weise und der titanische Drache schritt energisch auf Faunus zu.
    »Wer seid Ihr?«, tönte seine tiefe Stimme erregt.
    »Sora? Ich bin es, Faunus!«
    »Herr von Garak Pan! Was geschieht?

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