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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Seine Hände wanderten zu ihren Hüften, und er zog sie eng an sich heran. Ihre Küsse waren lang und leidenschaftlich. Er roch den zarten Duft ihrer Haut und spürte ihren Atem.
    Als sie sich voneinander lösten, griff Edith in ihre Handtasche und holte den Schlüssel zu ihrer Wohnung heraus. Sie öffnete die Tür und trat ein, doch dann blickte sie zu ihm zurück.
    »Gute Nacht, Edith.«
    »Willst du nicht reinkommen?«, fragte sie.
    Er sah sie längere Zeit an und erkannte, was er tun sollte, was er tun
musste
. Doch trotz allem trat er vor, schloss sie in die Arme und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Eng umschlungen küssten sie sich erneut.
    Es dauerte lange, bis sie am Bett angelangt waren, und noch länger, bis sie es wieder verließen.
    Mitternacht war schon seit zwei Stunden vergangen, und der Captain war noch immer nicht ins Zimmer zurückgekehrt. Spock hatte zuvor seine Stimme im Flur gehört, ebenso wie Keelers. Er hatte ihre Schritte auf den Stufen vernommen, als sie zunächst auf diese Etage und dann zur nächsten hochgestiegen waren. Spock erinnerte sich an die von ihm und dem Captain getroffene Entscheidung, Keeler möglichst immer im Auge zu behalten. Doch er wusste ebenfalls, dass der Captain auch deshalb so viel Zeit mit ihr verbrachte, weil er Gefühle für sie hegte.
    Während Spock weiter mit den Reparaturen des Datenverarbeitungssystems beschäftigt war und mehrere der Komponenten im Raum verteilte, nahm seine Sorge um den Captain zu. Ob Edith Keeler nun sterben musste oder nicht, Spock war zuversichtlich, dass er und der Captain in der Lage sein würden, McCoy aufzuhalten. Und wenn es ihnen gelang, würden sie ins dreiundzwanzigste Jahrhundert zurückkehren – was bedeutete, dass Jim, ganz abgesehen von Keelers weiterem Schicksal, die Frau verlieren würde, die er so offensichtlich liebte.
    Da Spock sich gut mit klassischer Literatur auskannte, kam ihm gleich ein Zitat von Alfred Tennyson in den Sinn: »Es ist besser, Liebe empfunden und Verlust erlitten zu haben, / Als niemals geliebt zu haben.« Vielleicht hatte der Captain daran gedacht und die bewusste Entscheidung getroffen, die Zeit, die er mit Keeler verbringen konnte, einfach zu genießen. Womöglich glaubte er, dass er trotz der kurzen Beziehung mehr gewinnen als verlieren würde.
    Spock streckte die Hand nach der Kommode aus, worauf er weitere Teile des Datenverarbeitungssystems angeordnet hatte. In den vergangenen vier Nächten hatte er jeweils etwa acht Stunden daran gearbeitet, die entstandenen Schäden zu beheben und den Aufbau mit zusätzlichen Relais und Sicherungen auszustatten, um weiteren Kurzschlüssen vorzubeugen. Er war sich nun sicher, dass ein großer Teil der Daten aus einer der Zeitlinien bei dem Zwischenfall vor ein paar Tagen unwiederbringlich zerstört worden war. Er würde dafür sorgen, dass dies nicht noch einmal geschah.
    Spock griff nach einem von McKennas Werkzeugen und begann mit der Feinjustierung des Trikorders, den er auf die zusätzlichen Komponenten abstimmte. Dann hörte er plötzlich Schritte im Flur, und einen Moment später öffnete sich die Tür und der Captain trat herein.
    Ohne eine Begrüßung an Spock zu richten, fragte er: »Wann können wir eine Antwort bekommen?«
    »Gut zwei Tage brauche ich noch, bis wir wieder einen Versuch wagen können«, entgegnete Spock, während er weiter am Trikorder schraubte.
    »McCoy kann schon seit einer Woche in der Stadt sein, und wir wissen es nicht«, sagte der Captain spürbar aufgewühlt. Spock wurde klar, dass nicht nur der Druck, die Zeitlinie unter allen Umständen wiederherstellen zu müssen, sondern auch die Gewissheit, Edith Keeler auf die eine oder andere Weise zu verlieren, seinen Tribut vom Captain forderte. Spock selbst dachte stets daran, dass sich der Arzt schon längst in der Vergangenheit befinden konnte. »Und was immer er tun wird, um in die Geschichte einzugreifen, kann heute Abend geschehen. Oder morgen früh.«
    »Captain«, sagte Spock, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und unterbrach die Arbeit an dem Trikorder einen Moment lang, »das Beschaffen unserer letzten Information führte zu einer dreißigstündigen geduldigen Reparaturarbeit durchgeschmorter Stromkreise.« Es hatte ihn tatsächlich so viel Zeit gekostet, die zerstörten Komponenten zu ersetzen.
    »Ich muss es wissen: Darf sie weiterleben oder muss sie sterben?«, fragte der Captain. »Und ich muss wissen, was wir zu tun haben.«
    »Obwohl wir nicht genau

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