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Das Feuer von Innen

Das Feuer von Innen

Titel: Das Feuer von Innen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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zählten sieben solcher Welten, eine für jedes Band der Bewußtheit. Außer der Welt des Alltags gibt es noch zwei solcher Welten, die sich leicht zusammensetzen lassen. Bei den übrigen fünf liegen die Dinge etwas anders.«
    Als wir uns setzten, unser Gespräch fortzusetzen, brachte Don Juan sofort mein Erlebnis mit la Catalina zur Sprache. Er sagte, es sei eine Verschiebung des Montagepunktes in eine Region unterhalb seiner normalen Lage, die dem Seher ein detailliertes, aber eng begrenztes Bild der uns bekannten Welt vermittle. So detailliert sei dieses Bild, daß es eine eigene Welt für sich zu sein scheine. Doch es sei ein faszinierendes Bild - von ungeheurer Anziehungskraft besonders für solche Seher, die von abenteuerlustiger Gesinnung, aber irgendwie träge und bequem seien. »Es ist aber sehr angenehm, auf diese Weise die Perspektive zu wechseln«, fuhr Don Juan fort. »Es bedarf nur einer minimalen Anstrengung, und die Resultate sind verblüffend. Wenn ein Seher es auf raschen Fortschritt abgesehen hat, gibt es keine bessere Methode als die Verschiebung nach unten. Die Schwierigkeit ist nur, daß der Seher in dieser Position des Montagepunktes eine leichte Beute des Todes wird, der oft brutaler und schneller eintritt, als in der Position des Menschen.
    Der Nagual Julian fand, sie ist ein großartiger Tummelplatz, sonst nichts.«
    Ein wirklicher Wechsel der Welten, sagte er, könne nur geschehen, wenn sich der Montagepunkt in das Band des Menschen hinüberwechsele, und zwar so tief, daß er eine kritische Schwelle überschreite. In diesem Stadium aber könne der Montagepunkt sich ein weiteres großes Band erschließen. »Wie kann er es sich erschließen?« fragte ich. Er zuckte die Schultern. »Es ist eine Sache der Energie«, sagte er. »Die Kraft der Ausrichtung erschließt ein weiteres Band, vorausgesetzt, daß der Seher genügend Energie gespart hat. Unsere normale Energie erlaubt es dem Montagepunkt, jeweils die Ausrichtungskraft eines großen Emanationen-Bandes zu nutzen. Auf diese Weise nehmen wir die Welt wahr, wie wir sie kennen. Wenn wir jedoch einen Überschuß an Energie haben, können wir die Ausrichtungskraft anderer großer Bänder nutzen, und folglich nehmen wir andere Welten wahr.«
    Don Juan wechselte unvermittelt das Thema und fing an, von Pflanzen zu sprechen.
    »Es wird dir merkwürdig vorkommen«, sagte er, »aber Bäume stehen dem Menschen viel näher als beispielsweise Ameisen. Ich habe dir schon gesagt, daß Bäume und Menschen eine starke Beziehung entwickeln können, und zwar deshalb, weil sie an den gleichen Emanationen teilhaben.« »Wie groß sind ihr Kokons?« fragte ich.
    »Der Kokon eines hohen Baumes ist nicht viel größer als der Baum selbst. Das interessante daran ist, daß manche winzige Pflanzen einen Kokon haben, der beinah so groß wie der Körper eines Menschen ist, und dreimal so breit. Dies sind die Kraft-Pflanzen. Sie haben die meisten Emanationen mit dem Menschen gemein, nicht die Emanationen der Bewußtheit, aber andere allgemeine Emanationen. Eine weitere Besonderheit der Pflanzen ist, daß ihr Leuchten unterschiedliche Schattierungen aufweist. Für gewöhnlich ist es rosarot, weil ihr Bewußtsein rosa ist. Giftige Pflanzen zeigen einen blassen, gelbrosa Farbton, und Heilpflanzen ein strahlendes Lila. Die einzigen weißen sind die Kraft-Pflanzen; etliche sind von trübem Weiß, andere von strahlendhellem Weiß. Aber der eigentliche Unterschied zwischen Pflanzen und anderen organischen Wesen ist die Position ihres Montagepunktes. Bei Pflanzen befindet sie sich im unteren Teil ihres Kokon, während sie sich bei anderen organischen Wesen im oberen Teil ihres Kokon befindet.«
    »Wie sieht es mit den anorganischen Wesen aus?« fragte ich. »Wo liegt bei ihnen der Montagepunkt?«
    »Bei manchen liegt er im unteren Teil ihres Behälters«, sagte er. »Diese sind dem Menschen gänzlich fremd, aber den Pflanzen verwandt. Bei anderen liegt er irgendwo im oberen Teil ihres Behälters. Diese stehen dem Menschen und anderen organischen Lebewesen nahe.«
    Die alten Seher seien überzeugt gewesen, fügte er hinzu, daß die Pflanzen eine sehr intensive Kommunikation mit den organischen Wesen pflegen. Je tiefer der Montagepunkt, so glaubten sie, desto leichter sei es für die Pflanzen, die Wahrnehmungsbarriere zu durchbrechen; bei sehr großen Bäumen oder sehr kleinen Pflanzen liege der Montagepunkt extrem weit unten auf dem Kokon. Deswegen zielten viele Zaubertechniken

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