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Das Finale

Das Finale

Titel: Das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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auf eine nur zwei Meter entfernte Hauswand. Die Räume waren notdürftig
hergerichtet. Es wirkte, als wäre die Einrichtung vom Sperrmüll
zusammengesammelt. In jedem Raum standen andere Möbel, die auch innerhalb eines
Zimmers nicht miteinander harmonierten.
    »Gibt es nicht
einmal ein Waschbecken in den Zimmern?«
    »Nein«, stotterte
Schmidtke. »Dafür gibt es die Dusche.«
    Putensenf öffnete
eine weitere Tür und fand den Sanitärraum. Demonstrativ hielt er sich die Nase
zu.
    »Das stinkt aber
gewaltig.«
    »Das muss am Ausguss
liegen.«
    Putensenf öffnete
den Toilettendeckel und schreckte zurück. Es war eine Zumutung, wie Frauke mit
einem Seitenblick registrierte. Auch die Dusche und das Waschbecken machten
einen ungepflegten Eindruck.
    Der
Kriminalhauptmeister baute sich vor Schmidtke auf. »Wollen Sie uns im Ernst
weismachen, dass Sie in dieser Hütte ein Beherbergungsgewerbe unterhalten?«
    »Eine Pension, kein
Beherbergungsdings …«
    Putensenf winkte ab.
»Der hat sie doch nicht alle«, sagte er zu Frauke.
    »Wo ist der
Frühstücksraum?«, fragte Frauke.
    »Ich bin ein Hotel
garni«, entgegnete Schmidtke. Ihm war anzusehen, dass er sich über seinen
Einfall freute.
    »Ja? Und?«
    »Das heißt ohne Frühstück.«
    Putensenf beugte
sich Schmidtke entgegen. »Garni heißt mit Frühstück.«
    »Ach so«, erwiderte
der Mann verlegen. Es war offensichtlich, dass er völlig aus dem Konzept
geraten war.
    Frauke wollte das
ausnutzen. Sie suchte die Küche auf, in der ein wackeliger Tisch mit zwei
Stühlen stand. »Das ist der Frühstücksraum?«, fragte sie.
    Schmidtke nickte. Er
protestierte auch nicht, als Frauke den Kühlschrank öffnete. Sie fand ein paar
Dosen Bier, eine angebrochene Dose Ravioli, eine Packung Margarine und eine Packung
Schnittkäse vom Discounter, die nicht ordentlich verschlossen war. Der Käse sah
trocken aus und bog sich an den Rändern hoch.
    »Das bieten Sie
Ihren Gästen an?«, fragte sie.
    Schmidtke sah sie
wie ein Kind an, das beim Lügen ertappt wurde. In seinem Gesicht zuckten die
Muskeln nervös. Sein Widerstand war gebrochen.
    »Was haben Sie mit
dem Geld gemacht, das Sie angeblich eingenommen haben?«
    »Was heißt hier
›angeblich‹?«, versuchte er noch einmal zu protestieren.
    Frauke schüttelte
den Kopf. »Da kommt einiges zusammen, Schmidtke. Nicht nur der Sozialbetrug.
Sie haben sich auch der Zusammenarbeit mit einer kriminellen Vereinigung
schuldig gemacht. Das wiegt schwer.«
    »Eh – wieso das
denn?«
    »Hier hat doch nie
ein Gast übernachtet. Was haben Sie mit dem Geld gemacht, das Sie angeblich
eingenommen haben?«, wiederholte sie stupide die gleiche Frage.
    »Nicht ›angeblich‹.
Die Leute haben dafür Knete abgedrückt. Hier – für das Hotel.«
    »Halten Sie uns für
dümmer, als die Polizei erlaubt?«, fragte Putensenf dazwischen. »Wo ist das
Geld geblieben? Wissen Sie, was in Deutschland am härtesten bestraft wird?«
    »Klar. Mord.«
Schmidtke wagte ein Grinsen.
    »Nein, mein Lieber«,
erwiderte Putensenf. »Steuerhinterziehung. Und Sie haben eben selbst zugegeben,
dass Sie den großen Reibach gemacht haben. Wo sind Ihre Steuererklärungen?«
    Schmidtke riss die
Augen auf. Die Drohung mit der Steuerfahndung schien zu fruchten. Schon Al
Capone musste wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis, fiel Frauke ein, die
sich über Putensenfs Argumentation amüsierte. Mord und andere Taten hatte man
dem Chicagoer Gangsterboss nicht nachweisen können.
    »Das habe ich doch
alles an meinen Partner überwiesen.« Er tippte sich an die Stirn. »Mensch, das
sieht doch ein Blinder, dass ich den ganzen Luxus hier nicht löhnen kann.«
    »Und wer ist Ihr
Partner?«
    »Wir haben so eine
Dingsda … eine bürgerliche Gesellschaft oder wie das heißt.«
    »Eine GbR, eine
Gesellschaft bürgerlichen Rechts«, half Frauke aus.
    »Kann sein.«
    »Und was ist mit den
Einnahmen geschehen?«
    »Sagte ich doch
schon. Die habe ich an meinen Partner überwiesen. Nach Braunschweig.«
    »Wie heißt Ihr
Partner?«
    Schmidtke stöhnte
laut auf.
    »Das hab ich alles
schriftlich. Ordnung muss sein.« Er drehte sich um und kehrte in sein Zimmer
zurück. Dort riss er eine Schublade des Sideboards auf und begann, darin
herumzuwühlen.
    »Scheißpapierkram«,
fluchte er dabei. »Muss hier irgendwo sein.« Mit seiner Hand beförderte er wie
ein Greifbagger einen Stapel Kontoauszüge hervor.
    »Find ich nicht. So
‘n Mist. Hab ich doch hier reingetan.«
    Frauke glaubte
nicht, dass

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