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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Verhalten? Soll ich jetzt meinen Latz öffnen und ihm vor die Hufe pinkeln?«

    Sein Koboldgefährte stieß ein meckerndes Lachen aus und sagte etwas zu den Kentauren. Der Krieger mit dem Schlangenhorn grinste breit.
    Inzwischen hatte sich ein weiter Kreis um die Standarte gebildet. Mehr als hundert der wilden Pferdekrieger sahen zu, was geschehen würde.
    »Täusche ich mich, oder würde Meister Schwarzbart gern mein Haar auf sein Feldzeichen nageln?«
    »Du hast es tatsächlich nicht verstanden, Junge. Das macht er mit Feinden, vor denen er Respekt hat. Ich glaube, dich möchte er einfach nur unter seinen Hufen zermalmen.«
    Luc dachte einen Moment lang nach. Er hatte nicht vor, lange Umgang mit Kentauren und den anderen Kreaturen Albenmarks zu pflegen. »Er ist also der Meinung, dass er mich in allen männlichen Tugenden übertrifft?«
    Der Kobold übersetzte. »Er ist nicht einmal der Meinung, dass du ein richtiger Mann bist.«
    »Würdest du ihm bitte sagen, dass ich mit ihm um zehn Silberstücke wette, dass ich etwas sehr Männliches zu tun vermag, das er mir nicht nachmachen kann?«
    Abgesehen von gelegentlichem Hufescharren war es sehr still im weiten Kreis der Pferdemänner. Appanasios’ Antwort erntete schallendes Gelächter.
    »Er nimmt die Wette also an?«, fragte Luc.
    Der Kobold wirkte ernsthaft besorgt. »Du solltest dir das überlegen. Sie können recht rüpelhaft werden. Ich war einmal auf einer ihrer Begräbnisfeiern, da haben sie …«
    Luc streckte dem Fürsten die Hand entgegen, und dieser schlug ein.
    »Du hättest mich erst übersetzen lassen sollen, du Idiot! «, fluchte der Kobold. »Er hat andere Bedingungen genannt. Wenn du verlierst, dann will er sich ein ordentliches Stück Fleisch von deinem Allerwertesten abschneiden, weil
er meint, dass kein Pferd es verdient, dass du auf ihm sitzt.«
    Luc zwang sich zu einem selbstsicheren Lächeln. »Und wenn ich gewinne?«
    »Dann gehört dir das Trinkhorn. Das ist mehr als nur das Gold, es ist das Horn der Fürsten von Dailos. Viele Jahrhunderte lang schon. Du solltest dir das noch einmal überlegen. Ich kann ihm sagen, dass du etwas falsch verstanden hättest …«
    »Das ist schon in Ordnung. Wie heißt du eigentlich?«
    »Brandax. Hör mal, ich bring dich hier jetzt weg. Wir schaffen das. Du stehst unter Ollowains Schutz. Das wissen die … Jedenfalls einige, glaube ich.«
    Luc trat ein Stück zurück. Er winkelte ein Bein an und griff leicht schwankend nach seinem Hosenlatz. Dann atmete er tief durch. Dass alle ihn anstarrten, machte es nicht leichter. Er sah zum Himmel hinauf und dachte an das Geräusch fließenden Wassers. Endlich glückte es!
    »Sag diesem Pferdebarbaren, wenn er ohne Hilfe auf einem Bein stehend pinkeln kann, dann darf er sich so viel Fleisch von meinem Arsch abschneiden, wie er will.«
    Brandax lachte. »Das war nicht klug, aber ich muss gestehen, ich bin beeindruckt.«
    Luc streckte die Hand vor. »Das Trinkhorn!«
    Diesmal war keine Übersetzung notwendig. Der Kentaur war aschfahl. Muskelstränge zuckten an seinem Hals. Aber er übergab das Horn.
    Luc betrachtete das obskure Trinkgefäß. Obwohl es nicht einmal halb voll war, war es schwerer als eine Arkebuse. Seine Finger strichen über die merkwürdige Frauengestalt. Kurz entschlossen hob er das Horn an die Lippen und nahm einen tiefen Zug. Er schnalzte mit der Zunge. »Guter Wein.«
    Er gab das Horn dem Kentaurenfürsten zurück. »Da Fürst
Ollowain dich sicherlich davon abgehalten hätte, dein Messer an meinem Allerwertesten zu wetzen, wäre es schäbig, wenn ich meinerseits den Gewinn einfach behalten würde. Dieses Horn soll einmal dein Sohn in Händen halten, um auf seinen ruhmreichen Vater zu trinken.«
    Brandax übersetzte. Luc sah den dicken Knorpel am Hals des Kentauren auf und nieder zucken, als hätte er einen Kloß zu schlucken.
    Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte Luc sich ab. Die Mauer der Kentauren teilte sich vor ihm. Einzelne Krieger klopften ihm auf die Schulter, als er vorüberging.
    »Das war ein eindrucksvoller Scherz, Menschensohn.«
    Luc grinste. »Ich habe an der Ordensschule zwar verschlafen, wie man dummen Bauern das Hirn aus dem Schädel quatscht, aber ich habe sehr gut aufgepasst, als es darum ging, wie ich als Ritter den Respekt eines barbarischen Söldnerhaufens gewinne.«
    »So etwas lernt man da …« Der Kobold runzelte die Stirn. Sein Gesicht sah jetzt aus wie ein altersdunkles, zusammengeknülltes Pergament.
    »Ist Gishild eine

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