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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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störrischen Kind.
    »Wer bist du, so mit mir zu reden?«
    »Antworte!«
    »Ich schieße zuerst. Das passiert nicht …«
    »Nimm an, du hast keine Waffe, so wie unser Orden im Augenblick völlig wehrlos ist.«
    »Dann weiche ich aus, wenn ich den Pfeil rechtzeitig sehe. Ich …«

    »Und warum tust du das jetzt nicht?« Justin sah sie der Reihe nach alle an. »Geht das in eure Dickschädel nicht hinein? Was wollt ihr noch aufhalten? Die Heptarchen haben beschlossen, dass unser Orden aufgelöst wird. Es ist schon geschehen, auch wenn jetzt noch unser Banner auf den Türmen weht. Unseren Orden gibt es nicht mehr. Der Pfeil ist abgeschossen. Wir können störrisch stehen bleiben und uns die Brust durchbohren lassen. Oder wir können ausweichen. Dann, und nur dann wird unser Orden vielleicht wiederauferstehen. Es müssen genug von uns übrig sein. Wer soll für den Blutbaum kämpfen, wenn nicht wir?«
    »Es ist so, wie Bruder Justin sagt!«, bekräftigte Lilianne. »Wenn wir jetzt kämpfen, dann ziehen wir unseren Untergang ein paar Jahre hin. Aber wir werden gründlich vernichtet werden. Kämpfen wir nicht, ist der Baum gefällt. Aber das Wurzelwerk bleibt und kann neue Triebe hervorbringen. Akzeptiert, dass ich meinen Preis zahlen musste, um euch zu führen. Nennt mich eine Verräterin, wenn ihr wollt. Aber befolgt meine Befehle, ganz gleich, welche Zweifel ihr auch habt. Eines könnt ihr nicht bestreiten: Ich war eine von euch. Ich weiß, wofür eure Herzen schlagen. Wenn es mich nicht gibt, dann wird ein Ritter aus den Reihen des Ordens vom Aschenbaum kommen, um euer Komtur zu sein. Und wenn ihr kämpft, dann ist jeder tote Ritter, ganz gleich unter welchem Banner er reitet, ein kleiner Sieg für das Fjordland und die Anderen.«
    Catherine fasste sich mit beiden Händen an die Schläfen, als plagten sie stechende Kopfschmerzen. Ihre Hände glitten über ihr goldenes Haar, bis sich die Finger hinter dem Kopf fanden und ineinander verschränkten. »Wer hat uns das angetan? «
    »Das werden wir nur herausfinden, wenn wir überleben. Und nicht einmal das genügt. Wir müssen Ehre gewinnen.
Auch wenn man uns das Banner nimmt, wird nicht so schnell vergessen sein, wer wir sind. Wir müssen die Kühneren sein! Wir müssen die glanzvolleren Siege erringen! Die erste Schlacht, die es zu schlagen gilt, ist, dass ihr hinausgeht und eure Männer überzeugt. Und wenn das geglückt ist, dann werden wir das letzte Königreich der Heiden zerstören. Noch in diesem Winter!« Lilianne trat zum Regal, holte die Karte des Fjordlands hervor und rollte sie auf dem Tisch aus.
    »Wir werden Folgendes tun …« In allen Einzelheiten erläuterte sie ihren Plan. Während die anderen Ritter berieten, trat sie ans erleuchtete Fenster und gab Michelle heimlich ein Zeichen. Jetzt konnte ihre Schwester die hundert Schwertkämpfer, die im Tempelturm verborgen gewartet hatten, wieder in ihre Quartiere schicken.

FREUNDE

    Gishild lachte schallend auf. Die verbliebenen Gäste schreckten auf und blickten in ihre Richtung. Es war tief in der Nacht. Die große Festhalle hatte sich fast geleert. Die goldenen Säulen glühten im Licht der letzten Kerzen.
    Alexjei war überaus amüsant. Er war scharfsinnig und humorvoll. So hatte sie ihn aus Drusna gar nicht in Erinnerung gehabt.
    Erek sah vom Thron zu ihnen hinüber. Seine Lider waren schwer vom Met. Seit sie zurückgekehrt war, trank er fast in einem fort. Es war schwer, sich ihm zu verweigern. Langsam
hatte sich ihr Vorrat an Ausreden erschöpft. Die Tage des Blutes währten nicht so lange, Kopfschmerzen auch nicht. Wenn sie sich neben ihm ins Bett legte, kam sie sich wie eine Hure vor. Er war ihr Mann, so hatten es die Jarls beschlossen. Aber sie fühlte sich weniger denn je als seine Frau. Und sie war zu feige gewesen, es ihm ins Gesicht zu sagen. Manchmal schämte sie sich. Doch wie sollte sie Worte finden für das, was geschehen war? Dabei spürte er, dass sich etwas verändert hatte.
    »So tief in Gedanken, Herrin?«
    Gishild zwang sich zu einem Lächeln. Sie durfte sich nichts anmerken lassen. Der Hof hatte tausend Augen und noch mehr Ohren. Sie dachte an ihre Pläne für die Nacht. Noch konnte sie zurück. Die Mandriden waren eingeweiht. Heute Nacht würde sich zeigen, wie treu sie waren.
    »Was machen deine Schattenmänner, Alexjei?«
    Der Fürst lächelte traurig. »Willst du die Wahrheit oder lieber eine gute Geschichte hören, Herrin?«
    »Ich fürchte, es sollte die Wahrheit sein.«
    »Die

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