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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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ist nichts für königliche Ohren. Einige sind Diebe geworden oder verdingen sich als Leibwächter für Huren und andere zwielichtige Gestalten. Manche betrinken sich. Zwei sind in die Wälder gegangen und haben sich erhängt. Und einige besonders Enttäuschte sind sogar nach Drusna zurückgekehrt. Ich kann dir nicht sagen, ob sie sich gestellt haben oder sich als Strauchdiebe in den Wäldern durchschlagen. «
    »Einen hast du vergessen.«
    »Mitnichten. Da mir klar war, dass du um ihn weißt, Herrin, habe ich darauf verzichtet, ihn zu erwähnen. Es ist zu entwürdigend.«
    »Es ist doch nicht deine Schuld«, wandte sie ein.
    »Ich war ihr Anführer in den Wäldern. Hier bin ich nur
noch ein Flüchtling wie alle anderen auch. Ich hätte mich besser um ihn kümmern sollen. Du könntest ihn vor dem Galgen bewahren …«
    »Nein.« Es ärgerte Gishild, dass er sich so weit vorgewagt hatte. »Er hat einen Kaufmann getötet und sein Haus ausgeraubt. Ich kann mich nicht über das Gesetz stellen.«
    »Hast du es einmal von seiner Warte aus betrachtet, Herrin? Der Kaufmann hat seine Tochter verführt, sie geschwängert und dann davongejagt. Meine Männer sind stolz. Er konnte das nicht auf sich sitzen lassen.«
    »Wenn er darauf verzichtet hätte, die Geldtruhe zu leeren, dann hätte ich etwas für ihn tun können. Aber so …«
    »Ich fürchte, das Silber einzustecken, ist ein naheliegender Gedanke, wenn man in der Gosse lebt und nicht weiß, was man am nächsten Tag zu beißen haben wird.«
    »Ich kann für ihn nichts mehr tun!«, sagte Gishild nun mit aller Entschiedenheit. »Aber du kannst etwas für deine anderen Männer tun. Such die Schattenmänner zusammen. Und hol dir jeden Drusnier dazu, von dem du glaubst, dass er das Zeug hat, mit deinen Schattenmännern zu ziehen.«
    »Verstehe ich es recht, Herrin? Es sollen nur Drusnier sein? Warum?«
    »Vielleicht, weil ich möchte, dass meine Kaufleute sich sicherer fühlen.«
    Der Bojar lachte. »Du kaufst einfach das Gesindel von der Straße und schickst es in den Krieg, wo man über das Kehlendurchschneiden Heldenlieder singen wird. Ein wahrhaft königlicher Scherz!«
    »Es war mir ernst …«
    Alexjei hob beschwichtigend die Hände. »Das glaube ich, Herrin. Nur Könige können sich so etwas erlauben. Womit wirst du sie bezahlen?«
    »Elfengold.«

    Der Bojar lächelte auf eigentümliche Weise. »Natürlich. Womit sonst.«
    »Kann ich mich auf ihre Loyalität verlassen?«
    »Ich will dir nichts vormachen, Herrin. Ihre Vaterlandsliebe haben sie an den Ufern Drusnas zurückgelassen. Jetzt sind sie nur noch dem Gold loyal.«
    »Das genügt. Davon ist reichlich vorhanden. Wie viele Männer kannst du zusammenbringen?«
    »Allein in Firnstayn werde ich über hundert finden.«
    »Dann fang morgen an, Alexjei. Wir wollen schließlich nicht, dass noch einer am Galgen endet.« Aus den Augenwinkeln sah Gishild, wie Erek den Thron verließ. Er torkelte leicht. Ein Diener eilte herbei, um ihn zu stützen. Es tat ihr im Herzen weh, ihn so zu sehen. Er hatte es nicht verdient …
    »Du entschuldigst mich?«
    Alexjei verbeugte sich. »Danke, Herrin. Eins noch, wenn du erlaubst.«
    Es war spät. Und sie wurde erwartet. »Ja.«
    »Es gibt Gerüchte, dass Spitzel der Tjuredpriester in der Stadt sind. Womöglich sogar gedungene Mörder.«
    Gishild lachte. »Diese Gerüchte gibt es seit den Tagen König Liodreds. Damit lebt meine Familie seit Generationen.«
    »Nun, Herrin, wie soll ich es taktvoll sagen? Dich hat schon einmal der Dolch eines Meuchlers getroffen.«
    »Das war nicht hier in Firnstayn!«
    »Die Zeiten ändern sich. Bitte versteh mich nicht falsch. Aber du solltest gut auf dich achtgeben. Wir Drusnier dürfen nicht hoffen, noch einmal eine so großzügige Herrin zu finden. Verlass dich darauf, dass du ab morgen eine zweite Leibwache haben wirst.«
    Gishild war amüsiert. »Eine Leibwache aus Zuhältern und Dieben.«
    Alexjei schenkte ihr ein umwerfendes Lächeln. »Wahrscheinlich
sind sogar ein oder zwei Meuchler dabei. Und ich schwöre bei den Göttern des Waldes, kein Priesterdolch wird deine Haut berühren, solange wir in der Nähe sind. Niemand ist besser geeignet, einen Meuchler aufzuhalten, als ein Meuchler.«
    »Dann ist das Elfengold ja gut angelegt.«
    »Du sagst es, Herrin.«
    Er war wie ein großer Junge, dem man einfach nicht böse sein konnte. Nicht einmal dann, wenn man wusste, dass er einem am nächsten Tag erneut einen Streich spielen würde. Auf gewisse Weise

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