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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Schicksal überlassen!«, rief er mit tönender Stimme. »Ich werde jetzt dort hinunterreiten, denn Kentauren wissen, was Ehre ist. Was ihr tut, ist eure Sache.«
    Appanasios hielt auf den Waldrand zu, und er hörte, wie hinter ihm der Waldboden unter dem Schlag Hunderter Hufe erbebte.

DAS GEHEIMNIS DER ERDE

    Der Schwefelgestank des Pulverrauchs raubte ihm fast den Atem. Seine Augen tränten, und er hatte einen üblen Geschmack im Mund. Erek beugte sich tief aus dem Sattel hinab und stöhnte vor Schmerz. Sein Brustpanzer hatte ihm zwar das Leben gerettet, aber dort, wo die Arkebusenkugeln den Harnisch getroffen hatten, waren zwei tiefe Dellen. Seine Rippen waren geprellt, vielleicht sogar gebrochen.
    »Los, Gishild. Wir müssen hier raus!«
    Die Königin schleuderte mit einem Fluch ihre schweren Pistolen in Richtung der Fuhrwerke. Dann griff sie nach seiner Hand und versuchte sich hinter ihm auf das Pferd zu schwingen.
    Die dichten Pulverschwaden machten es unmöglich, genau abzuschätzen, was um sie herum geschah. Einige der Fuhrwerke waren in Brand geraten, so viel war gewiss, aber wie viele von den Mandriden noch lebten, war ungewiss. Viele konnten es nicht mehr sein. Wo immer der Pulverqualm den Blick auf den Boden freigab, lagen tote Krieger und Pferde.
    Erek entdeckte Sigurd, den Hauptmann der Mandriden, im Gewühl. Sein Pferd war unter ihm weggeschossen worden. Er wirkte benommen, Blut sickerte unter seinem Kürass hervor. Beorn, der Bannerträger der Königin, sprang aus dem Sattel und bedrängte Sigurd, sein Pferd zu besteigen.
    »Wir müssen zurück!«, rief Gishild.
    Ihre Stimme war kraftlos, gebrochen. Sie ging im Lärm der Schlacht fast unter. Erek spürte, wie sie einen Arm um seine Hüfte legte. So nah waren sie beide einander noch nie zuvor gewesen, dachte er ohne Bitternis. Er würde sie hier herausbringen!
Und wenn es das Letzte war, was er tat! Das Fjordland brauchte sie. Ihn nicht.
    Er stieß seinem Hengst die Hacken in die Flanken. »Vorwärts! Lauf! Rette deine Königin!«
    Noch immer ertönte das dumpfe Knallen der Knochenklopfer. Ein Stück voraus sah er Stichflammen durch den Pulverdampf schneiden. Der Boden war schlüpfrig vom Blut. Sein Hengst setzte über einen gestürzten Schimmel hinweg; eine Geschützkugel hatte dem Pferd den halben Kopf weggerissen.
    Endlich erreichten sie den Weg, der zurück zum Tor führte. Die Karren mit den Reisigbündeln waren zwischen den Zelten hervorgeschoben worden und blockierten den Fluchtweg. Gehetzt sah Erek sich um. Ein Stück weiter links begann sich ein Trupp Pikeniere zu sammeln. Sie würden den letzten Überlebenden den Rest geben, sobald die Knochenklopfer all ihre Kugeln verschossen hatten.
    »Zurück! Folgt der Königin!«, schrie Erek aus Leibeskräften. Seine Kehle brannte vom Pulverdampf. Zäher Schleim lag auf seiner Zunge. »Zurück!«
    Zwischen den dicht an dicht stehenden Zelten hindurchzureiten, kam nicht in Frage. Die Spannseile würden seinen Braunen zu Fall bringen. Es gab nur einen Weg! Erek beugte sich vor und strich dem Hengst beruhigend über den Hals. »Du bringst uns hier heraus, mein Großer. Ich weiß das.«
    »Wir können die Männer nicht im Stich lassen«, sagte Gishild, und er spürte, wie ihr Griff sich lockerte.
    Erek trieb den Hengst voran. »Wer kann, wird uns folgen. Es macht keinen Sinn, mit ihnen zu sterben. Du darfst dein Leben nicht einfach fortwerfen.«
    Der König ritt zwischen zwei Knochenklopfern hindurch. Er zog sein schweres Reiterschwert und schwang es drohend über dem Kopf. Die Kanoniere liefen nicht davon, aber sie unternahmen auch keinen Versuch, sie aufzuhalten.

    Der Hengst trabte ein kurzes Stück über den breiten Hauptweg des Tores. Dann zog Erek an den Zügeln und trieb ihn mitten in ein Zelt hinein. Mit wuchtigen Hieben drosch der König auf Leinwand und Spannseile ein. Einen Augenblick lang sah es aus, als wären sie wie Fische in einer Reuse gefangen. Dann gab das Zelt nach. Holzpflöcke rissen aus dem trockenen Boden.
    Sein Brauner ließ den Kopf hochschnellen und stieß ein triumphierendes Wiehern aus.
    Erek trieb den Hengst auf die nächste Zeltreihe zu. Dahinter gab es eine schmale Gasse, die auf einen anderen Weg zum Tor mündete.
    »Wir schaffen es!« Durch die Lücke im Wall konnte er die angreifenden Kentauren sehen. Wenn sie das Tor besetzten, dann würde er es schaffen.
    »Wir werden mit Appanasios zusammen noch einen Angriff reiten!«, rief Gishild, und neue Kraft lag in ihrer

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