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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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werden. Und das lange, bevor sie mit dem Schwert den ersten Gegner erreichen konnte.
    Die Kentauren hinter ihr verhielten. Ratlos blickten sie zum Feind.
    Jenseits des Pikenblocks erschienen neue Einheiten. Sie konnte nur undeutlich sehen, was vor sich ging. Schwarze Linien entfalteten sich auf der gefrorenen See. Noch weitere Regimenter rückten an und schickten ihre Arkebusiere voraus.
    Gishild schrie vor Wut. Jetzt war alles verloren!

SCHLITTENFAHRT

    »Du bist verrückt!«, schrie Luc den Alten an, und er wünschte sich, er wäre nicht auf den hochbordigen Schlitten gestiegen. Hinter den Holzwänden hatte er mit Tindra Deckung vor den Arkebusenkugeln gesucht.
    »Ich bring uns hier heraus. Alle!«
    Eine Kugel pfiff über den Wagen hinweg. Tindra kauerte hinter dem Kutschbock. Sie war ganz still. Luc nahm sie in den Arm. »Er passt auf die Königin auf, solange er lebt. Schon als sie ein Kind war, so wie du. Er weiß, was er tut. Wir können ihm vertrauen.« Er bedauerte, dass er Sigurd beschimpft hatte. Vor dem Mädchen sollte er sich nicht so gehen lassen. Sie bekam dann nur noch mehr Angst. Er richtete ein stummes Stoßgebet an Tjured, auch wenn er bezweifelte, dass Gott sich gegen die Krieger wenden würde, die für ihn ins Feld zogen.
    Wie der Wind schoss der schwere Schlitten nun über das Eis. Vor ihnen stachen Feuerlanzen in die Nacht. Eine Kugel riss Holzsplitter aus dem Kutschbock. Die Arkebusiere hatten die Gefahr erkannt und versuchten das große Schlittenpferd zu erschießen.
    »Vorwärts!«, schrie Sigurd und ließ die Peitsche über den Ohren des Kaltblüters knallen. »Vorwärts!«
    Der Schlitten flog förmlich über das Eis. Sigurd kletterte über den Kutschbock und ging in Deckung. Luc hörte dicht voraus Schreie. Dann erklang ein schrilles Wiehern. Er sah, wie eine Pike durch den Hals des Kaltblüters stach und zerbrach. Der Schlitten zerschmetterte die Linie der Pikeniere. Die Männer brachten sich vor den schweren Hufen und den scharf geschliffenen Kufen in Sicherheit.

    Der Schlitten prallte auf etwas. Luc spähte über den Kutschbock hinweg. Das Pferd hing tot in seinem Geschirr, aber immer noch wurde das schwere Gefährt durch seinen Schwung vorangetrieben. Der Pikenhaufen musste mehr als zwanzig Reihen tief sein.
    Überall um sie herum schrien Männer. Irgendwo hinter ihnen erklangen Hurrarufe. Luc zog seinen Dolch und eine Pistole. Ihm war klar, dass sie keine Gnade erwarten durften. Ihr Wagen hatte eine Bresche in die eingeigelten Truppen geschlagen, und die Kentauren würden die Gelegenheit nutzen, um anzugreifen.
    »Schließt die Lücke!«, hörte er einen Offizier rufen.
    Ein Gesicht erschien über der Seitenwand des Schlittens. Es war eine Fratze der Wut. Luc trat danach.
    Neben ihm richtete sich Sigurd auf. Der Fjordländer hielt eine schwere Axt in Händen. Er schwankte leicht. »Wir sehen uns in den Goldenen Hallen, Luc.«
    »Ich glaube, solche wie mich lassen sie dort nicht herein. «
    Sigurd drosch auf einen Krieger ein, der versuchte, über den Kutschbock zu klettern. »Da kommt jeder hin, der wacker für das Fjordland gestritten hat. Du wirst es erleben.«
    Das war das Letzte, was er wollte. Tindra klammerte sich an sein Bein. Er wollte das Kind hier herausbringen. Und er wollte Gishild wieder in den Armen halten.
    Die Pikeniere ringsherum hatten ihre sperrigen Waffen, die im Handgemenge nicht mehr von Nutzen waren, weggeworfen. Jeder trug auch ein Rapier oder ein schweres Haumesser. Eine Pistole flammte auf. Ein Schlag traf Luc vor die Brust, und er wurde von den Beinen gerissen.
    Sigurd streckte einen weiteren Angreifer mit der Axt nieder, als ihm ein abgebrochener Pikenschaft in die Seite gerammt wurde.

    Luc bekam keine Luft mehr. Tindra beugte sich über ihn und schrie etwas, aber er konnte sie nicht verstehen. In seinen Ohren dröhnte immer noch der Knall der Pistole.

DIE SCHWARZE FLÖTE

    Yulivee blickte Gishild hinterher. Im Gegensatz zur Königin sah sie ganz deutlich, was geschah. Sie sah die Toten. Die Angst der Kinder. Und sie sah auch die Verstärkungen, die über das Eis vor der Stadt anrückten. Der Hafen würde zur tödlichen Falle für sie alle werden. Sie wünschte, die Nacht hätte die Wahrheit vor ihr verborgen. Sie wünschte, sie könnte zurück nach Iskendria. Fliehen in jene Zeit, bevor sie Farodin und Nuramon begegnet war. Als ihr Dschinn sie hütete inmitten einer Welt voller Bücher.
    Sie dachte auch an Gishilds Vater. Yulivee war in seiner letzten

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