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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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dabei fast im Alleingang Gonthabu eroberte. Und wen mag das verwundern? Dreizehn Monde sind vergangen, seit sie die Stadt am Fjord erstürmte. Tag und Nacht hat sie seither unserem Heer gedient. Nie gab es eine Rast für sie. Eigentlich wollten wir einen Festakt vorbereiten, um sie vor allen Regimentern und Reiterschwadronen zu ehren. Doch da man mir zu Gehör brachte, dass sie von bescheidener Gesinnung ist und Ehrungen verabscheut, werde ich mit eurer Zustimmung, meine lieben Brüder, unsere Würdigung ihrer Taten gleich jetzt zum Ausdruck bringen.«
    Niemand sagte etwas.
    Lilianne sah Tarquinon schmunzeln und befürchtete das Schlimmste. Ihm traute sie zu, dass er ein Henkersschwert als Lohn empfohlen hatte.
    »Nun, liebe Schwester, dir eine Aufgabe zu übertragen, die keine Herausforderung ist, hieße, deine Fähigkeiten mit Missachtung zu strafen. Und nichts liegt uns ferner. So sollst du die Belagerung von Firnstayn, die nun schon so lange andauert, zu einem schnellen Ende bringen. Hernach wirst du die Komturin von Firnstayn und des hohen Nordens sein. Man hat uns zugetragen, dass es noch eine Festung mit Namen Nachtzinne geben soll. Zu diesem Ort wurden durch magisches Werk tausende Rebellen gebracht. Finde und zerstöre diese Nachtzinne! Dabei soll unser geschätzter Bruder Ignazius dir behilflich sein. Wenn dein Werk geglückt ist, wird er zum Komtur der Nachtzinne befördert werden. Und unser verehrter Bruder Erilgar, der als Ordensmarschall schon zu höchsten Ehren aufgestiegen ist, wird die überaus verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen, den Nachschub für das
Heer zu organisieren. Zu diesem Zwecke sollst du dich umgehend nach Gonthabu begeben. Vielleicht wäre es förderlich, unsere Vorratswagen auf Kufen zu stellen, damit sie über das Eis des gefrorenen Fjords ziehen können. Du siehst, das größte Problem haben wir schon für dich gelöst.«
    Lilianne hatte das Gefühl, als habe man ihr eine Klinge durch den Leib gestoßen. Es war zu ungerecht! Das konnten sie doch nicht machen! Was hatte sie getan? Sie wollte etwas erwidern.
    Eine Hand legte sich auf ihren Arm. Ignazius. Er schüttelte sacht den Kopf. Steckte er mit den Heptarchen unter einer Decke?
    »Wir danken für euer Lob und den großmütigen Lohn«, sagte Erilgar ein wenig steif.
    »Bitte, Bruder! Bitte!« Gilles winkte ab und beugte sich wieder über die Karte, die fast nur aus weißen Flecken bestand. »Seid euch gewiss, liebe Freunde, ihr seid in der Aufmerksamkeit der Kirche unvergessen.«
    Lilianne war sich nicht sicher, ob sie das als Kompliment oder als Drohung aufzufassen hatte. Sie verließ mit ihren Ritterbrüdern das Zelt.
    Ignazius klopfte ihr väterlich auf die Schulter. »Du hast einen großartigen Feldzug geliefert, Schwester. Jeder weiß das. Das wird man nicht vergessen. Und ich für mein Teil bin ganz froh, wenn ich die Welt der Anderen verlassen kann. Selbst wenn man mich in irgendwelche trostlosen Berge schickt und offensichtlich der Hoffnung ist, dass ich dort nicht mehr lange leben werde. Im Fjordland kann ich wenigstens sicher sein, dass meine Seele zu Tjured finden wird.«
    Lilianne war nicht so enttäuscht, wie Ignazius annahm. Auch sie war froh, dieser unheimlichen Welt zu entkommen. Aber die Art und Weise, wie Gilles sie abgefertigt hatte, kränkte sie zutiefst.

    Im Gehen sah sie, wie Bruder Louis zum Zelt der Heptarchen eilte. Ein vernarbter, glatzköpfiger Ritter war an seiner Seite; ein Veteran, den man aus irgendeinem Küstenhafen geholt hatte. Die beiden hatten sich in der Schlacht gegen die riesigen Adler hervorgetan und genossen nun die Gunst der Kirchenfürsten. Sie hatten auch den großen Vorzug, niemals zu widersprechen.
    Sie sollte auf die Weisheit von Bruder Ignazius vertrauen und sich ohne Groll in ihr Schicksal fügen. Ein neuer Krieg brauchte vielleicht wirklich neue Helden und Heerführer. Die Neue Ritterschaft war aufgelöst. Die Zeit der roten Ameisen war vorüber. So wie damals in ihrer Kindheit im Garten ihres Vaters. Es war nutzlos, sich gegen das Schicksal stemmen zu wollen. Ein Zeitalter endete. Und Ritterinnen wie sie gehörten der Vergangenheit an.

TUNNEL

    Brandax blickte im Licht der Laterne auf den Stapel von Fässern. Ein Geflecht von Zündschnüren lief an ihnen hinab. Davon hatte er geträumt, das hatte er immer schon einmal versuchen wollen. Er wusste, dass er es nur in der Welt der Menschen tun konnte. Der Kobold hielt den Atem an. Jetzt hörte er sie wieder ganz deutlich über

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