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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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in meinem Palast über Vahan Calyd und schreibe diese Zeilen, weil der Schwertmeister sich gegen die Menschenkinder entschied. Ich stand neben ihm, als er die Wahl zu treffen hatte. Ich sah seinen Schmerz. Und doch war ich nicht überrascht. Trotz aller Fehden war er stets gekommen, wenn Emerelle ihn rief. Er war eben ihr Schwertmeister.
    Orgrim, Yulivee, Fenryl und all die anderen machten sich auf den Weg zum Albenstern nahe der Nachtzinne. Sie wussten,
ohne die Last der Menschen konnten sie ihn in weniger als einem Tag erreichen. Und auch die Alten und Kinder sollten den Weg in längstens drei Tagen schaffen können. Das Wetter war gut. Ich erinnere mich noch genau an die Gesichter der Menschen. Verzweifelte Hoffnung spiegelte sich in ihnen.
    König Erek entschied, auf der Höhe des Passes zu bleiben. Er wählte hundert unter seinen Mandriden aus, an seiner Seite zu fechten. Der Pass dort oben ist sehr eng. Sie waren sicher, dass sie dort einige Zeit die Übermacht der Ritter abwehren konnten. Nach zwei Tagen sollten sie sich aus dem Kampf lösen und den anderen folgen. Am dritten Tage dann wollten alle gemeinsam den Albenstern durchschreiten. Jornowell meldete sich, um an der Seite des Königs auszuharren. Er wollte ihm und seinen Getreuen den Lichtpfad der Alben öffnen, falls sie über die Zeit aufgehalten wurden. Ich aber entschied mich, bei der Königin zu bleiben, um sie nach Albenmark zu führen, wenn das letzte Stück des Weges bezwungen war.
    Hört man die Menschenkinder reden, so sagen sie oft, sie alle habe das Schicksal am Habichtpass ereilt. Doch das ist nicht wahr. Auf dem Pass blieb der König, während die Übrigen in das lange, enge Tal darunter zogen. Da es weit im Gebiet der Trolle gelegen ist, haben sie keinen Namen dafür, und so reden sie stets von den Ereignissen am Habichtpass.
    Bis zur Dämmerung zogen wir durch das Tal. Aber wir richteten noch kein Nachtlager ein, da wir so weit wie eben möglich gelangen wollten. Ich sagte bereits, dass ich mir schwor, nie wieder in die Berge zu gehen. Diesen Eid schwor ich an jenem Abend. Es war in der Dämmerstunde, dass schwarze Wolken sich wie eine Sturzflut vom Bergkamm über uns ins Tal ergossen. Sie brachten schweren Hagelschlag und dann eine Kälte, die die Bäume krachen ließ. Ich wusste mich durch Magie zu schützen, und doch fürchtete selbst ich, mir würde mein Lebenslicht erfrieren. Das Wetter überfiel uns am Fuß eines
Steilhangs. Es gab keinen Schutz. Firn, der Herr des Winters, kannte keine Gnade mit dem Volk, das seinem Reich entfliehen wollte, um ihn allein den Tjuredpriestern zu überlassen. Dem Hagel folgte dichtes Schneetreiben. Und der Gott spannte sein weißes Leichentuch auf.«
     
    ZITIERT NACH:
DIE LETZTE KÖNIGIN, BAND 3 –
DIE EISGEBORENEN, S. 211 ff.
VERFASST VON: BRANDAX MAUERBRECHER,
HERR DER WASSER IN VAHAN CALYD,
KRIEGSMEISTER DER HOLDEN

DER MANN AUF DEM THRON

    »Du findest den Leibarzt des Heptarchen Gilles in der Königshalle. Dort, wo die Verwundeten untergebracht sind.« Der junge Offizier grinste breit. »Die meiste Zeit sitzt er auf dem Thron.«
    Fingayn spürte, dass der Mann ihm etwas verheimlichte. Aber er wagte es nicht, weitere Fragen zu stellen. An Männer, die fragten, erinnerte man sich. Und er wusste nicht, wie lange er hier in Firnstayn bleiben würde.
    Der Maurawan hatte die Kleidung eines Arkebusiers angelegt und dessen Gestank.
    »Da. Das ist die Königshalle!« Der Offizier sprach langsam und deutete mit ausgestrecktem Arm auf die andere Seite
des Hofs. Es war schon erstaunlich, wie bereitwillig die Menschenkinder seinen üblen Akzent hinnahmen, wenn er behauptete, er stamme aus Iskendria. Dann lobten sie ihn sogar oft für die Sätze, die seine Zunge so grausam verstümmelte.
    Fingayn verneigte sich knapp. »Tjureds Segen über deinen Wegen«, murmelte er und ging zur Halle, die einst der Stolz der Könige gewesen war.
    Das große Tor stand weit offen. Gestank schlug ihm entgegen. Die siegreiche Belagerungsarmee hatte offensichtlich all ihre Verwundeten hierhergebracht. Er roch Eiter, das faulende Fleisch brandiger Wunden, starken Schnaps, frisch vergossenes Blut und getrocknete Kräuter.
    Holzscheite glühten in der Feuergrube und vertrieben die Winterkälte. Wohl an die hundert schmale Betten standen in der großen Halle. Der Lärm war überwältigend. Manche Männer schrien. Andere sangen. Fingayn sah einen jungen Ritter im Bett liegen und weinen. Einen Grund konnte er nicht erkennen. Der Mann

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