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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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den Thron an Gishilds Seite zu bringen. Ich hätte mir ein Weib gewünscht, das mich liebt … Ich habe sie geliebt, das sollst du wissen!«
    Luc sah ihn fest an. Erek war nicht der gefühllose Bauerntrampel, für den er ihn immer gehalten hatte. Mit diesem Bild vom König hatte er es sich selbst leicht gemacht. Er wollte, dass dies hier endete. Er fühlte sich überrumpelt. Und er wusste nicht, was er tun sollte.
    »Geh vor mir mit Snorri. Ich möchte sehen, wie du ihn trägst.«
    Luc wollte nicht. »Im Tunnel ist es gefährlich!«
    »Du bist doch ein Ritter. Ihr beschützt die Schwachen und Wehrlosen. Ich will sehen, ob du es gut machst.«
    Erek sprach mit einer Ernsthaftigkeit, die jeden Widerspruch erstickte. Luc sah das Kind an. Der Kleine hielt noch immer seinen Finger umklammert, doch seine Augenlider waren schwer. Plötzlich war er eingeschlafen. Und tiefer Friede überkam Luc. Sie konnten es schaffen!

AM HABICHTPASS

    »Ich bin ein Mann des Südens, und ich habe mir geschworen, nie wieder in die Berge zu gehen. Was ich dort gesehen habe und tun musste, hat mir das Herz gefrieren lassen. Und wer mich kennt, der weiß, dass es bis heute die Eiseskälte, die
tief in mein Innerstes drang, nicht zu überwinden vermochte. Manche nennen mich grausam und hartherzig. Nun erfahrt, warum ich so ward, wie ich bin. Ich will nicht, dass mein Herz sich je wieder für jemanden erwärmt. Denn ich möchte den Schmerz nicht noch einmal erleben. Doch ich bin ein schlechter Erzähler und greife voraus.
    Mein Tunnel war fest gefügt und nur wenig Wasser sickerte durch seine Decke. Töricht waren jene, die sich fürchteten. In jener Nacht waren die Götter des Fjordlands uns gnädig gesonnen. Das Verhängnis hatte Luth für einen anderen Tag bestimmt.
    Kaum waren wir aus dem Tunnel heraus, da scharte König Erek die tapfersten Kämpfer um sich und überfiel das Lager der Ordensritter, die den Weg hinauf zu den nördlichen Pässen bewachten. Ein Sturm war aufgekommen. Schnee nahm den Kämpfern die Sicht. Und obwohl die Ritter und ihre Soldaten in großer Überzahl waren, schlugen wir sie in die Flucht, denn im Schneetreiben vermochten sie nicht zu erkennen, wie wenige wir waren. Mit den Trollen und Mandriden bildete Erek die Nachhut. Und er schickte die Maurawan hinaus ins Schneegestöber, damit sie den lautlosen Tod unter die Feinde trugen.
    Sie legten Hinterhalte und stemmten sich mit dem Mut der Verzweifelten gegen das Heer der Ritter, um den anderen die Zeit zu erkaufen, höher in die Berge zu gelangen. Vier Tage brauchte Gishild, um die Flüchtlinge bis über den gefrorenen Wolkenspiegelsee zu führen. Dort zerschlugen die Trolle das Eis hinter sich. Nun ging es schneller voran. Wir mussten nicht mehr kämpfen, denn die Ritter mussten sich gedulden, bis die Eisdecke wieder so stark ward, dass sie auch die Trosspferde tragen konnte. Alte und Kinder, die den Flüchtlingstreck verlangsamt hatten, wurden von den Trollen auf den Schultern getragen. Es war kalt, aber dennoch mild für die Jahreszeit. Die Götter waren uns gnädig, bis wir an den Habichtpass kamen.
Als wir ihn erreichten, erstrahlte er in einem Licht, wie man es nur in den Bergen an einem klaren Winternachmittag sieht. Und so sahen wir ihn lange kommen, den großen Adler, der unserer Spur durch die Berge folgte.
    Ich weiß noch, ich hielt den kleinen Snorri auf dem Schoß, als der Adler landete. Der Junge war erkältet, aber gut gelaunt.
    Der Schwarzrückenadler brachte uns Jornowell, den Sohn des Alvias, als Boten. Und er berichtete von einer großen Schlacht, die geschlagen worden war. Die Ritter unter dem Banner des Aschenbaums hatten den Sieg davongetragen. Die Truppen Albenmarks befanden sich auf haltloser Flucht. Tiranu war schwer verwundet worden. Die Ritter hatten einen Weg gefunden, die Shalyn Falah zu umgehen, und sie stießen direkt auf das Herzland vor. Auf Burg Elfenlicht. Emerelle hatte Jornowell aufgetragen, den Schwertmeister zu finden und mit dem Adler zurück nach Albenmark zu schicken. Und alle Albenkinder in seiner Nähe sollten auf dem schnellsten Wege folgen, denn jede Hand, die ein Schwert halten konnte, wurde gebraucht. Seine Worte lösten Entsetzen aus. Und noch eine schlimme Nachricht brachte er. Die Ritter hatten uns fast wieder eingeholt. Jornowell hatte sie vom Rücken des Adlers aus gesehen. Sie waren nur noch wenige Wegstunden entfernt.
    Die Zeit drängte. Und Ollowain entschied sich für Albenmark. Wahrscheinlich sitze ich jetzt hier

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