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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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müssen jetzt damit beginnen, diejenigen zu retten, die mit uns gehen wollen. Die Tage des Fjordlands sind gezählt.«
    »Wohl gesprochen, Pferdebruder«, stimmte Orgrim zu. »Auch ich würde ihnen Land überlassen. Südlich der Walbucht gibt es Fjorde wie in ihrer Heimat. Dieses Land würde ihnen weniger fremd sein als Dailos.«
    Ollowain war sprachlos. Solange er lebte, führten Trolle und Kentauren einen nicht enden wollenden Kleinkrieg miteinander. Sie stahlen einander Vieh, und ihre jungen Krieger wurden zu Männern, wenn sie das Blut der Nachbarn vergossen. Auch wenn es seit dem letzten Trollkrieg keine großen Schlachten mehr gegeben hatte, war die Grenze zwischen dem Windland und der Snaiwamark nie friedlich gewesen.
    »Seid ihr beide betrunken?«, fragte Tiranu, doch er lächelte dabei.

    »Werd’ nicht frech!«, grollte Orgrim. »Nur weil ich Mitleid mit ein paar Menschenkindern habe, heißt das nicht, dass ich weich geworden wäre und vergessen hätte, wie man einen elfischen Klugschwätzer aus seinem Blechhemd schält.«
    »Herrin?« Der Kentaur machte eine etwas ungelenke Verbeugung. »Ich will dich nicht erzürnen. Und ich will auch nicht, dass du dich demütigst. Ich werde zu den Menschen gehen. Ich kenne den König ganz gut. Ich werde mit ihm trinken und über diesen toten Ritter mit ihm reden. Ich bin mir sicher, dass er nicht traurig über dein Urteil ist. Dieser Luc war wie Galle für ihn. Jeden Schluck aus dem Kelch der Liebe hat er ihm bitter gemacht. Erek hat gelernt, wie er sein Weib nehmen muss …«
    Yulivee fing lauthals an zu lachen. Auch Tiranu und Orgrim stimmten ein, und sogar Fenryl lächelte.
    »Was denn?« Appanasios sah hilfesuchend zur Königin.
    »Sprich nur weiter, Fürst.«
    Er sah die anderen noch einmal an. »Also, was ich sagen wollte … Ich glaube, dass Gishilds Groll nicht von Dauer sein wird. Sie ist besonnen und sie weiß, dass sie uns braucht. Wollen wir ihr nicht eine Brücke bauen?«
    »Versuch dein Glück, Appanasios«, sagte Emerelle. »Ihr dürft nun gehen. Nur Ollowain soll bleiben.«
    Der Schwertmeister sah den anderen nach. Keiner verlor ein Wort über den kühlen, fast unhöflichen Abschied. Sie kannten ihre Königin.
    »Was ist mit dir?«
    Er zögerte einen Augenblick, die Wahrheit zu sagen. »Ich habe Angst, Falrach erstarkt in mir. Ich bin meiner nicht mehr sicher. Ich fühle mich mir selbst fremd. Der Tod hat keinen Schrecken für mich … Aber in einem Leib gefangen zu sein, der mir nicht gehorcht, meinem Leben nur noch zuzusehen, während ein anderer es führt … Das macht mir Angst. Und
zugleich frage ich mich, ob ich Albenmark dieses Opfer nicht schuldig bin. Vielleicht könnte Falrach das Blatt noch wenden. « Ollowain blickte auf den Spieltisch. Das Bild, das sich bot, war zum Verzweifeln. Zu groß war die Übermacht ihrer Feinde.
    »Falrach würde siegen«, sagte Emerelle mit verletzender Zuversicht.
    »Was also soll ich tun?«
    »Erinnerst du dich an die Zeit, nachdem ich den Thron verloren hatte?«
    Natürlich konnte er sich nicht daran erinnern. Das waren Falrachs Jahre gewesen! Er war gefangen gewesen, ein Opfer des Elija Glops. Ein schmächtiger Lutin, ein heimtückischer Agitator hatte ihn besiegt. Und dass er noch einmal zurückgekehrt war, war allein Glück gewesen – Glück und das Verdienst derer, die ihn niemals aufgegeben hatten. Aber durfte er an all dem festhalten, wenn sein Glück der Zukunft Albenmarks im Wege stand?
    »Ich erinnere mich nicht«, sagte er. »Was wirst du mit dem Jungen tun? Warum schickst du Luc nicht einfach ins Fjordland? «
    »Kann man ihm denn trauen? Oder wird er versuchen, Gishild dazu zu überreden, sich der Tjuredkirche zu ergeben?«
    »Was sagt deine Silberschale? Du hast doch die Macht, in die Zukunft zu sehen.«
    Emerelle breitete in hilfloser Geste die Hände aus. »Ich sehe unendlich viele Zukünfte. Das, was sein wird, wandelt sich in jedem Augenblick. Die Zukunft ist nicht fest gefügt, Ollowain. Wir formen sie durch unsere Taten. Und ich habe das Gefühl, dass die Silberschale mich auf subtile Weise betrügt. Sie zeigt nur die dunklen Seiten. Sie will mich manipulieren. Sie ist sehr alt. Ich habe den Verdacht, dass sie kein Geschenk der Alben ist. Ich fürchte bisweilen, sie wurde von
den Devanthar erschaffen. Jedenfalls traue ich den Bildern nicht mehr, die sie zeigt.«
    »Und wenn unsere Zukunft wirklich so schrecklich ist?«
    »Nein, das kann nicht sein!«, erwiderte die Königin mit einer

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