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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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wie die Blütenblätter großer, hässlicher Blumen.
    Außerdem hatten wir zehn Fässer Pökelfisch und vier mit gepökeltem Schweinefleisch. Ein Steingutfass mit Schmalz, ein weiteres mit feinem Schichtschmalz, ein drittes mit Sülze - allerdings hatte ich meine Zweifel, was diese betraf.
    Ich hatte sie nach Anleitung einer der Muellerfrauen hergestellt, die Jamie mir übersetzt hatte, aber ich hatte noch nie Sülze gesehen und war mir daher nicht ganz sicher, ob sie so aussehen sollte. Ich hob den Deckel und schnupperte vorsichtig daran, aber die Sülze roch gut; leicht würzig nach
Knoblauch und Pfeffer, ohne den leisesten Hauch von Fäulnis. Vielleicht würden wir ja nicht an Ptomainvergiftung sterben, obwohl ich vorhatte, Gerhard Mueller als Ersten davon probieren zu lassen.
    »Wie kannst du den alten Verbrecher nur in deinem Haus dulden?«, hatte Marsali gefragt, als Gerhard vor ein paar Monaten mit einem seiner Söhne zu uns geritten kam. Fergus hatte ihr die Geschichte mit den Indianerfrauen erzählt, und sie betrachtete die Deutschen voll Entsetzen und Abneigung.
    »Und was soll ich deiner Meinung nach tun?«, hatte Jamie seinerseits gefragt und den Löffel über seinem Teller schweben lassen. »Soll ich die Muellers umbringen - und zwar alle, denn wenn ich Gerhard erledige, muss ich sie alle erledigen-und ihre Haare an meine Scheune nageln?« Sein Mund zuckte leicht. »Ich glaube, das würde der Kuh die Milch verderben. Jedenfalls würde es mir die Lust am Melken verderben.«
    Marsalis Augenbrauen kräuselten sich, aber so leicht ließ sie sich nicht entwaffnen.
    »Das vielleicht nicht«, sagte sie. »Aber du lässt sie in dein Haus und empfängst sie als Freunde!« Sie blickte stirnrunzelnd von Jamie zu mir. »Die Frauen, die er umgebracht hat - sie waren doch auch eure Freunde, oder nicht?«
    Ich wechselte einen Blick mit Jamie und zuckte mit den Achseln. Er schwieg ein paar Sekunden, um seine Gedanken zu sammeln, und rührte dabei langsam in seiner Suppe. Dann legte er den Löffel hin und sah sie an.
    »Was Gerhard getan hat, war furchtbar«, sagte er schlicht. »Aber es war für ihn ein Racheakt; da er in dem Glauben war, sie hätten mit dem Tod seiner Familie zu tun, blieb ihm nichts anderes übrig. Würde es die Sache für mich besser machen, wenn ich mich ebenfalls an ihm rächte?«
    »Non«, sagte Fergus überzeugt. Er legte Marsali die Hand auf den Arm und unterband ihre nächste Bemerkung, wie auch immer sie gelautet hätte. Er sah grinsend zu ihr auf. »Natürlich halten Franzosen sowieso nichts von Rache.«
    »Bis auf den einen oder anderen vielleicht«, murmelte ich, denn mir fiel der Comte St. Germain ein.
    Aber Marsali gab sich nicht so leicht geschlagen.
    »Hmpf«, sagte sie. »Was du meinst, ist, dass es nicht die Deinen waren, nicht wahr?« Als sie sah, wie Jamie verblüfft die Augenbrauen hochzog, ging sie noch weiter. »Die ermordeten Frauen. Aber wenn es deine Familie wäre? Wenn es zum Beispiel Lizzie, Brianna und ich gewesen wären?«
    »Genau darauf«, sagte Jamie ruhig, »will ich ja hinaus. Es war Gerhards Familie.« Er schob seinen Stuhl vom Tisch zurück, stand auf und ließ die Hälfte seiner Suppe stehen. »Bist du fertig, Fergus?«
    Fergus zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an, dann ergriff er seine Suppenschale und trank sie leer. Sein Adamsapfel hüpfte in seinem langen, braunen Hals auf und ab.

    » Oui «, sagte er und wischte sich den Mund am Ärmel ab. Er stand auf und tätschelte Marsali den Kopf, dann zupfte er eine Strähne ihres strohblonden Haars aus ihrem Häubchen. »Mach dir keine Sorgen, chérie - auch wenn ich nichts von Rache halte; wenn sich jemand an deinem Haar vergreifen sollte, verspreche ich dir, dass ich einen Tabaksbeutel aus seinem Skrotum mache. Und dein Papa wird sich mit den Gedärmen des Übeltäters die Schuhe zubinden.«
    Marsali gab ein leises, ebenso verärgertes wie belustigtes Pfft ! von sich und schlug nach seiner Hand, und damit war das Thema Gerhard Mueller erledigt.
    Ich hob das schwere Sülzefässchen an und stellte es neben die Tür des Räucherhauses, um es nicht zu vergessen, wenn ich zum Haus zurück ging. Ich fragte mich, ob Gerhards Sohn Frederick wohl auch mitgekommen war - sehr wahrscheinlich; der Junge war noch keine zwanzig, ein Alter, in dem er wohl kaum bereit war, etwas auszulassen, was ein Abenteuer zu werden versprach. Es waren Fredericks junge Frau Petronella und ihr Baby gewesen, die gestorben waren - an den Masern,

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