Das Flammende Kreuz
bit bill and glen...«
Das hatten sie getan, für ihre Täler und Hügel gekämpft, und sie würden es wieder tun. Denn das war es doch immer, wofür Männer kämpften, nicht wahr? Ihre Heime und Familien. Wieder schimmerte rotes Haar auf, lose im Feuerschein neben dem Skelett des Schweins. Brianna, Jemmy auf dem Arm. Und wenn Roger jetzt auch der Barde eines Highlandhäuptlings war, musste er doch auch versuchen, ein Krieger zu werden, wenn die Zeit kam - um seines Sohnes willen und all derer, die nach ihm kommen würden.
»And sent him homeward
Tae think again.
Tae think... again.«
25
Der Segen der Engel
Trotz der späten Stunde schliefen wir in unausgesprochenem Einverständnis miteinander, denn wir sehnten uns beide nach der beruhigenden Zuflucht, die der Körper des anderen bot. Allein in unserem Schlafzimmer, die Fensterläden fest gegen die Geräusche vor dem Haus verschlossen - auf allgemeinen Wunsch sang der arme Roger immer noch -, konnten wir die Nöte und die Erschöpfung des Tages abstreifen - zumindest für eine kleine Weile.
Hinterher hielt er mich fest, sein Gesicht in meinem Haar vergraben, und umklammerte mich wie einen Talisman.
»Es wird alles gut«, sagte ich leise, strich über sein feuchtes Haar und grub meine Finger fest in die Stelle, wo Hals und Schulter aufeinander trafen. Der Muskel unter seiner Haut war so hart wie Holz.
»Aye, ich weiß.« Er lag ein paar Minuten still und ließ sich von mir massieren, und die Verspannungen in seinem Hals und seinen Schultern ließen allmählich nach. Sein Körper wurde schwerer auf dem meinen. Er spürte, wie ich unter ihm Luft holte, und rollte sich auf die Seite.
Sein Magen knurrte laut, und wir lachten beide.
»Keine Zeit zum Abendessen gehabt?«, fragte ich.
»Unmittelbar vorher kann ich nichts essen«, antwortete er. »Dann bekomme ich Magenkrämpfe. Und hinterher hatte ich keine Zeit. Wir haben nicht zufällig etwas Essbares hier oben?«
»Nein«, bedauerte ich. »Ich hatte ein paar Äpfel, aber die Chisholms haben sie erwischt. Tut mir Leid, ich hätte daran denken sollen, etwas für dich mitzunehmen.« Ich wusste, dass er nur selten »vorher« aϐ - vor Kämpfen, Konfrontationen oder anderen, gesellschaftlich fordernden Situationen -, war aber nicht auf den Gedanken gekommen, dass er vielleicht hinterher keine Gelegenheit mehr zum Essen gehabt hatte, weil ihn alle Welt »nur einen kleinen Moment« sprechen wollte.
»Es war ja nicht so, als hättest du keine anderen Probleme, Sassenach«, antwortete er trocken. »Mach dir keine Sorgen; ich werd’s bis zum Frühstück überleben.«
»Bist du sicher?« Ich ließ meinen Fuß aus dem Bett hängen und machte Anstalten aufzustehen. »Es ist noch reichlich da, und wenn du nicht nach unten gehen möchtest, könnte ich gehen und -«
Er gebot mir Einhalt, indem er mir die Hand auf den Arm legte, dann zog er mich wieder unter die Bettdecke, schmiegte sich an meinen Rücken und schlang den Arm um mich, um sicher zu gehen, dass ich blieb, wo ich war.
»Nein«, sagte er bestimmt. »Dies ist vielleicht für einige Zeit die letzte
Nacht, die ich in einem Bett verbringe. Ich habe vor, darin zu bleiben - mit dir.«
»Na gut.« Ich kuschelte mich gehorsam unter sein Kinn und lehnte mich entspannt an ihn. Ich hatte nichts dagegen zu bleiben. Ich verstand ihn; solange kein Notfall eintrat, würde zwar niemand kommen und uns holen, doch sein oder mein bloßer Anblick würde unten auf der Stelle zu einem Ansturm von Leuten führen, die dieses oder jenes brauchten, gern eine Frage stellen wollten, uns ihren Rat anbieten wollten oder denen etwas fehlte... viel besser, hier zu bleiben, gemütlich und friedvoll, zusammen.
Ich hatte die Kerze gelöscht, und das Feuer war weit heruntergebrannt. Ich fragte mich kurz, ob ich aufstehen und neues Holz auflegen sollte, entschied mich aber dagegen. Sollte es doch ausglühen, wenn es wollte; wir würden bei Tagesanbruch fort sein.
Trotz meiner Müdigkeit und des alles andere als harmlosen Anlasses freute ich mich auf die Reise. Abgesehen von der Verlockung des Neuen und der Möglichkeit eines Abenteuers, brachte sie die wunderbare Aussicht mit sich, dem Waschen, Kochen und der weiblichen Kriegsführung zu entkommen. Dennoch, Jamie hatte Recht; heute Nacht konnten wir wahrscheinlich für lange Zeit zum letzten Mal die Vorzüge der Zurückgezogenheit und des Komforts genießen.
Ich räkelte mich und erfreute mich bewusst der weichen Umarmung des Federbetts
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