Das Flammende Kreuz
gut.«
»Oh, aye, nach Würstchen und Wein. Genau wie du.« Seine Hand fuhr
zuckend unter die Kante ihres Schultertuchs und suchte nach dem Ende der Schnüre, irgendwo dort unten in der Nähe ihres Kreuzes. Sie presste sich an ihn, um es ihm leichter zu machen.
»Meinst du, wenn wir so alt sind wie sie, haben wir immer noch Lust, uns zu lieben?«, murmelte sie ihm ins Ohr.
»Ich schon«, versicherte er ihr und bekam die kleine Schleife am Ende der Schnüre zu fassen. »Ich hoffe, du auch; ich hätte keine große Lust, es allein zu machen.«
Sie lachte und holte tief Luft, so dass sich ihr Rücken plötzlich ausdehnte, denn im selben Moment lösten sich die engen Schnüre. Aber darunter waren ja auch noch ihre Korsettstangen, verdammt noch mal. Er suchte mit beiden Händen nach den inneren Schnüren, und sie bog hilfsbereit den Rücken vor, so dass ihre Brüste just unter seinem Kinn aufquollen. Er zog eine Hand von ihrem Rücken fort, um sich mit dieser neuen, verzückenden Entwicklung zu befassen.
»Ich habe kein... ich meine, ich bin ohne...« Sie wich ein wenig zurück, und ihr Tonfall war skeptisch.
»Aber du hast die Samenkörner doch heute genommen?« Zum Teufel mit Pizza und Toilettenpapier, dachte er; im Augenblick hätte er jede Warmwasserleitung gegen ein Kondom eingetauscht.
»Ja.« Doch sie hörte sich immer noch skeptisch an, und er knirschte mit den Zähnen und hielt sie fester, so als könnte sie vor ihm zurückscheuen.
»Ist ja schon gut«, flüsterte er, und sein Mund tastete sich an ihrem Hals entlang abwärts auf jene atemberaubende Schräge zu, wo er sich mit ihrem Schultermuskel vereinte. Sie war glatt unter seinen Lippen, ihre Haut kühl an der Luft, warm und duftend unter der Kaskade ihres Haars. »Wir brauchen ja nicht... ich meine... ich werde nicht... lass mich einfach nur...«
Der Ausschnitt ihres Kleides war modisch tief, noch tiefer jetzt, nachdem sie das Halstuch herausgezogen hatte und die Schnüre gelöst waren, und ihre Brust lag schwer und weich in seiner Hand.
Sie erstarrte, dann entspannte sie sich mit einem seltsamen, kleinen Seufzer, und er spürte einen warmen, süßen Geschmack auf seiner Zunge, dann ein seltsames Pulsieren, und etwas flutete aus ihrer... Er schluckte reflexartig und war schockiert. Schockiert und furchtbar erregt. Daran hatte er gar nicht gedacht; er hatte nicht gewollt... Doch sie zog seinen Kopf an sich und hielt ihn dort fest.
Kühner jetzt, fuhr er fort und drückte sie sanft nach hinten, bis sie sich auf der Kante der Bank niederließ und er vor ihr kniete. Ihm war plötzlich ein Gedanke gekommen, ausgelöst durch die schmerzende Erinnerung an jenen Eintrag in ihrem Traumbuch.
»Keine Sorge«, flüsterte er ihr zu. »Wir werden... nichts riskieren. Lass mich das machen... nur für dich.«
Sie zögerte, ließ ihn jedoch mit den Händen unter ihren Rock gleiten, wo
er ihrer geschwungenen, seidenbestrumpften Wade und ihrem runden, bloßen Oberschenkel folgte, dann weiter unter ihren flach gedrückten Pobacken entlang, die unter den gerüschten Unterröcken kühl und entblößt auf dem Stein saßen. Eines von Seamus’ Liedern hatte von den »auf der Liste der Venus« beschriebenen Großtaten eines Herrn gehandelt. Die Worte drifteten mit dem Rauschen des Wassers durch seinen Kopf, und er war fest entschlossen, sich einen ehrenvollen Eintrag auf dieser Liste zu sichern.
Es mochte ja sein, dass sie es nicht beschreiben konnte, doch er würde dafür sorgen, dass sie wusste, dass es geschehen war. Sie erschauerte zwischen seinen Händen, und er legte eine Hand zwischen ihre Oberschenkel.
»Miss Brianna?«
Sie fuhren beide krampfhaft zusammen, und Roger zog seine Hände fort, als hätte er sich verbrannt. Er konnte das Blut in seinen Ohren donnern hören - und in seinen Hoden.
»Ja, was ist denn? Bist du das, Phaedre? Was ist denn los - ist etwas mit Jemmy?«
Er hockte sich auf die Fersen und versuchte benommen zu atmen. Er sah ihre bleichen Brüste kurz über sich aufschimmern, als sie aufstand und sich der Stimme zuwandte, während sie sich hastig ihr Halstuch wieder in den Ausschnitt steckte und sich das Schultertuch über ihr aufgeschnürtes Kleid zog.
»Ja, Ma’am.« Phaedres Stimme kam aus der Richtung des Hauses; von der Sklavin selbst war nur das weiße Häubchen zu sehen, das verschwommen in der Dunkelheit schwebte. »Das arme Kind ist jammernd aufgewacht und war ganz heiß, wollte weder Brei noch Milch, und dann hat er so schlimm
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