Das Flammende Kreuz
warten, einen Hengst mit breiter Brust, der auf mich zukam, sein Atem feucht an meinem Hals, als sich seine weißen Zähne in meinen Nacken senkten...
»Ich bin der König von Irland«, sagte er, und ich wachte allmählich auf. Mein Körper kribbelte von Kopf bis Fuß, und ich stellte fest, dass irgendjemand besagten Fuß streichelte.
Immer noch benommen von den erotischen Bildern meines Traums, reagierte ich nicht alarmiert, sondern nahm nur angenehm vage zur Kenntnis, dass ich tatsächlich Füße hatte und keine Hufe. Ich rollte die Zehen ein und bog meinen Fuß, während ich die sanfte Berührung des Daumens genoss, der sich seinen Weg von meinem Fußballen über den Spann bis in das Grübchen unter meinem Knöchel bahnte und dabei einen ganzen Komplex von Empfindungen auslöste. Dann erwachte ich ganz und zuckte kurz zusammen.
Wer auch immer es war, er musste meine Rückkehr ins Bewusstsein spüren, denn seine Berührung ließ kurz von meinem Fuß ab. Dann kehrte sie zurück, diesmal bestimmter, eine große, warme Hand, die sich ganz um meinen Fuß schloss, während der Daumen mir fest, aber genüsslich die Zehenwurzeln massierte.
Inzwischen war ich hellwach und etwas verblüfft, doch ich hatte keine Angst. Ich wackelte kurz mit dem Fuß, als wollte ich die Hand abschütteln, doch sie reagierte mit einem knappen Druck meines Fußes, und schließlich kniff mich ihr Gegenstück sanft in den dicken Zeh.
Zehn kleine Zappelmänner zappeln hin und her... Ich konnte den Reim so deutlich hören, als würde er laut ausgesprochen, während die Finger nacheinander zielsicher in meine Zehen kniffen.
Zehn kleinen Zappelmännern fällt das gar nicht schwer... Die Berührung huschte mir kitzelnd über die Fußsohle. Ich fuhr auf, und ein unfreiwilliges Kichern blieb mir in der Kehle stecken.
Ich hob den Kopf, doch die Hand ergriff erneut meinen Fuß und drückte ihn mahnend. Das Feuer war jetzt ganz erloschen, und das Zimmer war so schwarz wie Samt; obwohl meine Augen sich völlig an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich nur eine zusammengekauerte Gestalt zu meinen Füßen erahnen, einen formlosen Fleck, der sich wie Quecksilber verwandelte und dessen Ränder mit dem Dunkel der Luft verschwammen, um darin zu verschwinden.
Die Hand glitt sanft an meiner Wade empor. Ich zuckte heftig auf, und die Frau neben mir prustete, fuhr mit einem verschlafenen »Hnh?« auf und fiel raschelnd wieder auf das Bett.
Meine Bauchmuskeln zitterten vor unterdrücktem Gelächter. Er musste die leichte Vibration gespürt haben - die Finger ließen mit einem sanften Druck von meinem kleinen Zeh ab und streichelten meine Fußsohle, so dass sich meine Zehen fest einrollten.
Die Finger ballten sich zur Faust, die sich an meiner Sohle entlangpresste und sich dann plötzlich öffnete, um meine Ferse zu umfassen. Sein Daumen streichelte meinen Knöchel und hielt fragend inne. Ich bewegte mich nicht.
Seine Finger wurden immer wärmer; ich spürte nur eine leichte Kühle, als
sie der Wölbung meiner Wade folgten und in meiner Kniekehle Schutz suchten. Dort vollführten die Finger einen raschen Trommelwirbel auf der empfindlichen Haut, und ich zuckte erregt. Sie verlangsamten sich und hielten inne, um sich zielsicher auf der Arterie niederzulassen, in der mein Puls raste; ich konnte ihn spüren, denn das Blut strömte hier an einer Stelle vorbei, an der die Haut so dünn war, dass man die Adern darunter sehen konnte.
Ich hörte ein Seufzen, als er das Gewicht verlagerte; dann legte sich eine Hand um die Rundung meines Oberschenkels und glitt langsam aufwärts. Die andere folgte und drückte meine Beine langsam und unausweichlich auseinander.
Mein Herz donnerte in meinen Ohren, meine Brüste fühlten sich geschwollen an, und die Brustwarzen ragten fest und rund durch den dünnen Musselinstoff meines Hemdes auf. Ich holte tief Luft und roch Reispuder.
Auf einmal vollführte mein Herz einen Doppelschlag und blieb dann beinahe stehen, als mir plötzlich ein Gedanke kam - was, wenn es nicht Jamie war?
Ich lag ganz still da, versuchte, nicht zu atmen und konzentrierte mich auf die Hände, die gerade etwas Delikates und vollkommen Unaussprechliches taten. Große Hände, es waren große Hände; ich konnte die Fingerknöchel spüren, die sich in die weiche Haut an den Innenseiten meiner Oberschenkel drückten. Aber auch Philip Wylie hatte große Hände; ziemlich groß für seinen Körperbau. Ich hatte gesehen, wie er eine Hand voll Hafer für
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