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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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dass sie ihn mit ihrer Beharrlichkeit
nur ärgerte, und sie hatte damit aufgehört. Er würde die Dinge auf seine Art angehen - oder gar nicht.
    Sie warf einen Blick auf die Wiege, doch es war alles still, und Jemmy schlief noch tief und fest. Sie legte sich wieder auf das Kissen zurück und hob die Hände an ihre Brüste. Sie war nackt, und sie waren glatt, rund und prall wie Kürbisse. Sie drückte sanft auf eine Brustwarze, und kleine Milchperlen traten aus. Eine davon schwoll an, lief über und rann ihr als kleiner, kitzelnder Tropfen über die Brust.
    Am Abend zuvor hatten sie miteinander geschlafen. Eigentlich hatte sie gar nicht damit gerechnet, doch als sie zu ihm trat und die Arme um ihn legte, hatte er sie fest an sich gepresst, sie sehr, sehr lange geküsst und sie schließlich zum Bett getragen.
    Sie war so sehr um ihn bemüht gewesen, so sehr darauf bedacht gewesen, ihn mit ihrem Mund, ihren Händen, ihrem Körper ihrer Liebe zu versichern, ihm etwas von sich mit auf den Weg zu geben, dass sie sich selbst völlig vergessen hatte und ganz überrascht gewesen war, als der Höhepunkt sie überfiel. Sie ließ eine Hand zwischen ihre Beine gleiten und dachte an das Gefühl zurück, plötzlich von einer großen Welle mitgerissen zu werden und hilflos auf das Ufer zugespült zu werden. Sie hoffte, dass Roger es bemerkt hatte; er hatte weder etwas gesagt noch die Augen geöffnet.
    Immer noch schweigend, hatte er sie im Dunkel vor der Dämmerung zum Abschied geküsst. Hatte er das wirklich? Mit einem Mal unsicher, hob sie eine Hand an ihren Mund, doch die glatte, kühle Haut ihrer Lippen verriet nicht das Geringste.
    Hatte er sie zum Abschied geküsst? Oder hatte sie das nur geträumt?

81
    Bärentöter
    August 1771
    Das Wiehern der Pferde auf dem Paddock verkündete, dass wir Gesellschaft bekamen. Neugierig kehrte ich meinem jüngsten Experiment den Rücken zu und warf einen Blick aus dem Fenster. Auf dem Hof waren weder Pferd noch Mensch zu sehen, doch die Pferde schnaubten und benahmen sich überhaupt so, wie sie es üblicherweise taten, wenn sie Neuankömmlinge sahen. Besagte Gesellschaft musste also zu Fuß unterwegs sein und sich zur Küchentür begeben haben - wie es die meisten Leute taten, weil sie es für schicklich hielten.

    Diese Vermutung wurde beinahe umgehend durch einen schrillen Aufschrei von der Rückseite des Hauses bestätigt. Ich steckte meinen Kopf gerade noch rechtzeitig in den Flur, um zu sehen, wie Mrs. Bug wie aus einer Kanone geschossen unter panischem Gebrüll aus der Küche raste.
    Ohne Notiz von mir zu nehmen, schoss sie an mir vorbei und zur Haustür hinaus, die sie offen stehen ließ, so dass ich sehen konnte, wie sie immer noch kreischend den Hof überquerte und im Wald verschwand. Daher war ich geradezu enttäuscht, als ich nun in die andere Richtung spähte und einen Indianer in der Küchentür stehen sah, der ein überraschtes Gesicht machte.
    Wir warfen einander argwöhnische Blicke zu, doch da ich wohl nicht den Anschein erweckte, als wollte ich schreiend davonrennen, entspannte er sich ein wenig. Da er unbewaffnet zu sein schien und keinerlei Bemalung oder andere Anzeichen böser Absichten an den Tag legte, entspannte ich mich ebenfalls.
    » Osiyo «, sagte ich vorsichtig, da ich festgestellt hatte, dass er ein Cherokee war und er sich für den Besuch besonders gekleidet hatte. Er trug drei Kalikohemden übereinander, eine Leinenkniehose und den merkwürdigen, an einen halben Turban erinnernden Schlapphut, den die Männer bei offiziellen Anlässen trugen, dazu lange Silberohrringe und eine herrliche Brosche in Form der aufgehenden Sonne.
    Er beantwortete meinen Gruß mit einem strahlenden Lächeln und sagte etwas, wovon ich kein Wort verstand. Ich zuckte hilflos mit den Achseln, lächelte jedoch ebenfalls und wir standen noch einige Sekunden hin und her lächelnd da, bis dem Gentleman dann eine Eingebung kam und er in den Kragen seines unteren Hemdes langte - ein todschickes Stück, das mit kleinen Rauten auf dunkelblauem Grund bedruckt war - und ein Lederband hervorzog, auf dem die halbrunden, schwarzen Klauen eines oder mehrerer Bären aufgereiht waren.
    Er hielt sie hoch, klapperte leise damit und zog die Augenbrauen hoch, während er seinen Blick wandern ließ, als suchte er unter dem Tisch oder auf dem Schrank nach jemandem.
    »Oh«, sagte ich, denn ich begriff sofort. »Ihr sucht meinen Mann.« Ich ahmte einen Menschen nach, der mit einem Gewehr zielte. »Den

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