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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Drachme) als Abführmittel verabreicht, dazu der Katze 1/20 Drachme derselben Substanz (gratis), da ich im Kot des Tiers ein Gewimmel von Würmern beobachtet hatte.
     
    Bei diesen Zeilen lächelte ich; ganz gleich, wie rudimentär seine Methoden waren, Daniel Rawlings war ein guter Arzt. Ich fragte mich erneut, was aus ihm geworden war und ob es mir jemals vergönnt sein würde, ihm zu begegnen. Ich hatte das traurige Gefühl, dass es nicht geschehen würde; ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Arzt nicht zurückkommen würde, um einen Satz derart schöner Instrumente, wie es die seinen waren, wieder an sich zu bringen, wenn es ihm nur irgendwie möglich war.
    Da ich ihn in meiner Neugier immer wieder bedrängt hatte, hatte Jamie pflichtschuldigst Nachfragen angestellt, ohne jedoch Erfolg gehabt zu haben. Daniel Rawlings war nach Virginia aufgebrochen, hatte die Truhe mit seinen Instrumenten zurückgelassen - und sich in Luft aufgelöst.
    Die nächste Seite, der nächste Patient; Aderlass, Abführmittel, geöffnete Brandblasen, die Entfernung eines entzündeten Nagels, eine Zeichnung eines Zahnabszesses, die Kauterisierung einer chronisch wunden Stelle am Bein
einer Frau... Rawlings hatte in Cross Creek gut zu tun gehabt. Doch war er je bis nach River Run gekommen?
    Ja, da war es, eine Woche und mehrere Seiten später.
     
    Habe River Run nach beschwerlicher Reise erreicht Wind und Regen hätten ein Schiff versenken können, und an manchen Stellen war die Straße fortgespült, so dass ich gezwungen war, quer durch die Landschaft zu reiten, vom Hagel gepeitscht schlammig bis zu den Augenbrauen. War in der Abenddämmerung mit Mr. Camerons schwarzem Bediensteten aufgebrochen, der mir ein Pferd gebracht hatte - erreichten das rettende Ziel erst weit nach Anbruch der Dunkelheit, erschöpft und hungrig. Wurde von Mr. Cameron empfangen, der mir Brandy gab.
     
    Da er nun einmal Geld für den Besuch eines Arztes ausgegeben hatte, hatte Hector Cameron offenbar beschlossen, die Gelegenheit weidlich auszunutzen, und hatte sämtliche Sklaven und Bediensteten von Rawlings untersuchen lassen, dazu den Hausherrn selbst.
     
    Dreiundsiebzig Jahre alt, von mittlerer Größe, breitschultrig , wenn auch von leicht gebeugter Statur, hatte Rawlings Hector beschrieben, die Hände vom Rheumatismus so verknöchert, dass es ihm unmöglich ist , irgendein Werkzeug zu handhaben, das feiner ist als ein Löffel. Darüber hinaus hat er sich gut gehalten und ist für sein Alter sehr rüstig. Beklagt nächtliches Aufstehen, schmerzhaften Harndrang. Ich neige dazu, eine krankhafte Blasenverstimmung zu vermuten, keinen Blasenstein und keine Erkrankung der inneren Geschlechtsorgane, da die Beschwerden zwar häufig wiederkehren, jedoch bis jetzt nie von langer Dauer gewesen sind - im Durchschnitt haben die Anfälle eine Dauer von zwei Wochen und gehen mit einem Brennen des männlichen Organs einher. Sein schwaches Fieber, seine Empfindlichkeit beim Abtasten des Unterleibs und sein schwarzer, stark riechender Urin lassen mich weiter zu diesem Glauben neigen.
    Da der Haushalt über eine beträchtliche Menge an getrockneten Preiselbeeren verfügt, habe ich ihm eine Trinkkur verschrieben, dreimal täglich eine Tasse des eingedickten Saftes. Außerdem empfehle ich Labkrauttee, morgens und abends zu trinken, seiner kühlenden Wirkung wegen sowie für den Fall, dass Harngrieß vorliegt , was die Beschwerden verstärken könnte .
     
    Ich ertappte mich dabei, dass ich zustimmend nickte. Ich stimmte nicht immer mit Rawlings überein, was seine Diagnosen oder Behandlungsmethoden anging, doch in diesem Fall war ich der Meinung, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Doch was war mit Jocasta?
    Da war sie ja, auf der nächsten Seite.

     
    Jocasta Cameron, vierundsechzig Jahre alt , Tri-gravida, gut genährt und allgemein von guter Gesundheit von sehr jugendlichem Aussehen .
     
    Tri-gravida? Bei dieser beiläufigen Anmerkung hielt ich einen Moment inne. Was für ein schlichter, schmuckloser Ausdruck für das Austragen - ganz zu schweigen vom Verlust - dreier Kinder. Drei Kinder über das gefährliche Säuglingsalter hinaus aufgezogen zu haben, nur, um sie alle zugleich zu verlieren, noch dazu auf solch grausame Weise. Die Sonne war warm, doch ich spürte, wie sich bei diesem Gedanken Kälte über mein Herz senkte.
    Was, wenn es Brianna wäre? Oder der kleine Jemmy? Wie ertrug eine Frau einen solchen Verlust? Ich hatte es selbst erlebt, und ich

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