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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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an. Mein Mund zuckte, und er kicherte schwach zwischen Tränen und Rotz.
    Ich zog das Eisen fort und hielt das Tuch bereit. Es floss kein frisches Blut. Ich bog den Kopf des Mannes zurück, lugte ihm mit zusammengekniffenen Augen in die Nase und entdeckte erfreut die kleine, saubere Brandmarke am oberen Teil der Schleimhaut. Ich wusste, dass die Brandwunde leuchtend rot sein musste, doch ohne Beleuchtung sah sie schwarz aus, eine kleine Schrunde, die sich wie eine Zecke im behaarten Schatten des Nasenloches verbarg.
    Der Mann sprach kein Englisch; ich lächelte ihm zu, wandte mich aber an
seine Begleiterin, eine junge Frau, die ihm während der Prozedur die Hand gehalten hatte.
    »Er wird wieder gesund. Sagt ihm bitte, dass er die Kruste nicht aufkratzen soll. Wenn die Wunde anschwillt, eitert oder er Fieber bekommt -« Ich hielt inne, denn eigentlich hätte die nächste Zeile lauten sollen, »sucht sofort einen Arzt auf.«
    »Geht zu Eurer Herrin«, sagte ich stattdessen zögernd. »Oder sucht Euch eine Kräuterfrau.« Die derzeitige Mrs. Campbell war jung, und nach allem, was ich von ihr wusste, war sie sehr zerstreut. Dennoch sollte jede Plantagenherrin das nötige Wissen und die Mittel zur Fieberbehandlung besitzen. Und wenn es über eine simple Infektion hinaus zu einer Blutvergiftung kommen sollte... nun, in diesem Fall konnte niemand viel tun.
    Ich klopfte dem Sklaven auf die Schulter und entließ ihn, während ich dem nächsten Patienten in der Warteschlange zunickte.
    Eine Infektion. Das war es, was sich hier zusammenbraute. Im Großen und Ganzen schien die Lage ruhig zu sein - schließlich zog die Krone sogar ihre Truppen zurück! Doch Dutzende, Hunderte, Tausende kleiner Zwietrachtskeime mussten auf der Lauer liegen und überall in den Kolonien Konfliktherde bilden. Die Regulation war nur einer davon.
    Zu meinen Füßen stand ein kleiner Eimer mit destilliertem Alkohol zur Desinfektion der Instrumente. Ich tauchte das Kautereisen hinein, dann stieß ich es wieder ins Feuer; der Alkohol entzündete sich mit einem kurzen, flammenlosen Piff.
    Ich hatte das unangenehme Gefühl, dass der Brief, der Jamie gerade ein Loch in den Sporran sengte, auch zu jenen Flammen gehörte, die sich gerade Millionen von Zündschnüren näherten. Möglich, dass manche wieder ausgetreten wurden und andere von selbst herunterbrannten - doch es würden genügend andere Feuer fangen und weiterbrennen und sich ihren zerstörerischen Weg durch die Heime und Familien fressen. Am Ende würde ein sauberer Schnitt stehen, doch es würde sehr viel Blut fließen, bevor das heiße Eisen der Gewehre die offene Wunde versiegeln konnte.
    Würde uns denn nie ein wenig Friede vergönnt sein, Jamie und mir?
     
    »Dann wäre da Duncan MacLeod; er hat dreihundert Acres am Yadkin River, aber es lebt niemand darauf außer ihm selbst und seinem Bruder.« Jamie rieb sich mit dem Ärmel über das Gesicht, um den Feuchtigkeitsfilm abzuwischen, der an seiner Haut klebte. Er kniff die Augen zu, um seinen Blick zu klären, und schüttelte sich wie ein Hund, so dass es die Tropfen regnete, die sich in seinem Haar verfangen hatten.
    »Aber«, fuhr er fort und wies dabei auf die Rauchwolke, die MacLeods Lagerstelle kennzeichnete, »er ist mit dem alten Rabbie Cochrane verwandt. Rabbie ist nicht zum gathering gekommen - wie ich höre, hat er die Wassersucht -, aber er hat elf erwachsene Kinder, die überall auf seinem Berg verstreut
wohnen. Nimm dir also Zeit mit MacLeod, sieh zu, dass er gerne kommt, und sag ihm dann, dass er Rabbie benachrichtigen soll. Sag ihm, die Musterung ist in vierzehn Tagen in Fraser’s Ridge.«
    Er zögerte und legte Roger eine Hand auf den Arm, um zu verhindern, dass dieser verfrüht aufbrach. Er blinzelte in den Nebel und erwägte weitere Möglichkeiten. Sie hatten drei Lagerstellen gemeinsam besucht, und vier Männer hatten ihnen ihre Zusage gegeben. Wie viele konnten sie noch beim gathering antreffen?
    »Von Duncan aus gehst du hinüber zu den Schafspferchen. Angus Og ist bestimmt da - du kennst doch Angus Og?«
    Roger nickte und hoffte, dass er den richtigen Angus Og meinte. Er hatte im Lauf der vergangenen Woche mindestens vier Männer dieses Namens kennen gelernt, aber nur einem von ihnen war ein Hund nicht von der Seite gewichen, und er hatte nach Rohwolle gerochen.
    »Campbell, aye? Krumm wie ein Angelhaken und hat ein Glasauge?«
    »Aye, das ist er.« Jamie nickte zustimmend und lockerte seinen Griff. »Er ist zu verbaut,

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