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Das Fliederbett

Das Fliederbett

Titel: Das Fliederbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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»geh hin und sage, daß wir ein Dach über dem Kopf und ein Telefon brauchen.«
    »Aye, aye, Hauptmann«, sagte ich und trottete über den verregneten Hof. Der schwarze Hund knurrte und riß an seiner Kette.
    In der Scheune herrschte Halbdunkel. Der Geruch von leichtverschimmeltem Getreide und getrocknetem Klee vermischte sich mit dem herben Duft von Urin und Kuhmist aus dem Stall. Als ich die quietschende Scheunentür öffnete, wurde es bald darauf in einem der Heuhaufen lebendig. Die trockenen Halme bewegten sich heftig. Zuerst glaubte ich, daß sich ein Schwein oder ein Kalb verirrt hätte. Es rüttelte und wühlte im Heu. Nach und nach enthüllte sich die Erscheinung als eine sehr menschliche.
    Ein gewöhnlicher Zivilistenarsch, um nicht zu sagen, ein gediegenes Bauernarschloch, tauchte auf, zottig und stattlich, mit einem Bauernsack von imponierendem Format versehen. Hier vergnügte man sich, kann ich nur sagen, während wir uns für die Verteidigung der Heimat aufopferten. Ich lehnte mich bequem gegen das Heufach und hörte eine Frauenstimme, die tief unten im Heu flüsterte:
    »Sicher ist jemand gekommen.«
    »Ne, zum Teufel«, stöhnte der Mann mit dem arbeitswilligen Hinterteil.
    Jetzt konnte ich ein paar schmächtige Schenkel zu beiden Seiten des Kerls erblicken, einen Rock, der bis zur Taille hinaufgeschoben war und ein paar zarte Arme, die krampfhaft einen blaublusigen Oberkörper stützten. Hier lag anscheinend ein Fall von Kindesraub vor. Der Knecht, ein Produkt sorgfältiger Inzucht, verpaßte der kleinen Magd eine ordentliche Nummer. Lag er nicht hier und schnaufte Priem und Schweiß und soßige Brunst über ein ziemlich unschuldiges Mädchen? Wie lebte man eigentlich auf dem Lande!
    Sollte man nach der Polizei rufen oder die Armee eingreifen lassen? Sollte man nach dem Religionslehrer des Mädchens schicken oder nach der Frau des Hauses?
    Oder sollte man tun, als wenn es regnete? Das tat es ja wirklich.
    Sie girrte und wimmerte, aber es klang nicht so, als würde er ihr Gewalt antun, obgleich er seine Bewegungen beschleunigte.
    Ich hustete diskret, aber jetzt schenkte mir niemand mehr Beachtung.
    Es wurde geächzt und gewimmert, gekeucht und sich verbogen, sich gewunden und gekratzt, geschüttelt und geschnüffelt, geschnieft und geschwitzt, und das große Hinterteil des Knechts hüpfte wie eine ferkelrosa Riesenflöte im Heu aufundnieder. Hei, wie das flutschte. Sicher schäumte es zwischen den Schenkeln des jungen Dings. Zu guter Letzt stemmte er sich auf die Ellbogen, und ein Stück seiner Unterlage wurde sichtbar. Auf jeden Fall ein inspirierender Anblick. Eine richtige Nahkampfdame mit Brustwarzen wie Zweikronenstücke auf den rhythmisch wogenden Hügeln. Sie konnte nicht viel älter als fünfzehn sein. Es fiel mir schwer, meine Augen von den beiden loszureißen. Mein Hals war trocken und die Stirn heiß.
    Teufel. Die lagen hier und bimsten, während Bergström vielleicht das Bein gebrochen hatte. Verdammter Bauernlümmel, dachte ich. Man braucht nur ein paar Meilen über das Übungsgelände hinauszukommen und schon vertreibt man sich die Tage wie hier, dazu auch noch mit halben Kindern.
    Aber das Kind stöhnte:
    »Mehr! Mehr!«
    Und:
    »Schneller! Schneller!«
    Und der Knecht keuchte. Jetzt stand er beinah auf den Händen. Das junge Ding preßte seinen Bauch an ihn. Sein blaues Hemd hing wie ein schützendes Tuch über ihrem Gesicht. Ich konnte ein Etikett sehen, auf dem sanforisiert stand.
    Und todsicher wurde diese Magd knitterfrei gemacht. Sie würde wohl nie mehr einlaufen. Der Staub der Scheune stand wie eine Wolke um sie. Ich konnte ein Pferd oder ein anderes großes Tier hören, das in seiner Box rüttelte und mit den Hufen schlug. Man sollte nicht glauben, wie es die Leute an einem Regentag trieben.
    Hier hatten wir, Hauptmann Persson und ich, stundenlang vor der Scheune gestanden, aus unseren sauren Pfeifen geraucht und auf Bergström mit dem Jeep gewartet. Persson hatte es als ein verdammtes Glück bezeichnet, daß wir nur während des Manövers auf dem Lande wohnen mußten. Wir hatten auf den Bauernhof gesehen und uns vorgestellt, daß dort sicher nur eine pensionierte Lehrerin wohnte, die ihre Tür verbarrikadierte und den Landfiskal anriefe, wenn man bei ihr anklopfen und um eine Tasse Kaffee bitten würde.
    Aber ja.
    Der Knecht hielt die runden Schinken des Mädchens umklammert und trat zum Endkampf an. Ihre Beine lagen um seine Taille und das Ganze geschah völlig freiwillig.

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