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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Glasscherben verteilt. »Ich hatte schon genug unerwartete Scherereien.«
    »Lassen Sie mich gehen.«
    »Nein. Noch nicht.«
    Sara ließ den Kopf auf den Steinboden zurücksinken und rollte ihn von einer Seite zur anderen. »Warum ich? Was habe ich Ihnen getan?«
    Lou blickte in den Kamin und ließ die tanzenden Flammen ihre Wirkung entfalten. »Du hast mir das Herz herausgerissen.«
    »Ich kenne Sie doch noch nicht einmal!«
    Zorn erwachte in Lou, und sie stieß das Brenneisen tiefer in die heiße Glut. »Das macht es nur noch schlimmer. Dass du ein Leben zerstören konntest, ohne es auch nur zu merken.«
    Tränen quollen aus Saras Augen und rannen ihr über die Wangen. »Bitte. Falls ich Ihnen wehgetan habe, tut es mir leid. Es tut mir leid.«
    Lou zog das Brenneisen heraus und betrachtete die rot glühende Spitze. Ein roter, wunderschöner Stern. »Es tut dir nicht leid.«
    »Doch. Ich schwöre es.« Die Verzweiflung ließ Saras Stimme heiser klingen.
    »Nein. Aber es wird dir leidtun.« Lou drehte sich um und ging auf die zitternde Frau zu. Nie hatte sich etwas so richtig angefühlt wie dieser Augenblick. Dies war Lous Bestimmung. Sich aus der Asche zu erheben und zu triumphieren.
    Ohne Schuldgefühl oder Zögern drückte Lou die Spitze des Brenneisens auf Saras Bauch. Sara schrie, und der Schrei war voller Angst und Verzweiflung.
    Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg auf und erfüllte Lou mit einem Gefühl der Macht. Sara verlor vor Schmerz das Bewusstsein.
    Lou zog das Brenneisen zurück und starrte auf den zornigen roten Stern, der für immer in der makellosen weißen Haut dieser Nutte prangen würde.
    Dann legte sie das Brenneisen zurück ins Feuer und griff nach dem Eimer mit kaltem Wasser. Es war Zeit, die zornige rote Wunde zu kühlen. Zeit, Sara wiederzubeleben.
    Und dann war es an der Zeit, noch einmal von vorn anzufangen.

11
    Donnerstag, 6. April, 9:20 Uhr
    »Nun sag mir schon, was wir im Rathaus von Taylorsville wollen.« Malcolm klang eine Spur genervt.
    Garrison warf seinem Partner einen Blick zu. »Was ist los, Prinzessin? Nicht genug Schönheitsschlaf bekommen?«
    Malcolm rieb sich die Augen. »War ’ne lange Nacht.«
    »Wieder ein Date?«
    »Ja.«
    Garrison schüttelte den Kopf. »Verdammt, Kumpel. Du hast es wirklich drauf, die Kerze von beiden Enden abzubrennen.«
    »Man lebt nur einmal.« Malcolm streckte sich. »Warum sind wir denn nun hier?«
    »Es gibt da eine Akte, die ich lesen will.«
    »Was haben eine Vergewaltigung und ein Totschlag vor zehn Jahren mit unserer Mordermittlung zu tun?«
    »Ich weiß es nicht. Meinem Dad ist etwas eingefallen.«
    »Deinem Dad?«
    »Ja, er hat ein Gedächtnis wie ein Elefant, und er erinnert sich, dass der Vergewaltiger seinem Opfer einen vierzackigen Stern eingebrannt hat.«
    Malcolm zog die Augenbrauen hoch, sein Interesse war geweckt. »Tatsächlich?«
    »Vielleicht hat es auch nichts weiter zu bedeuten.«
    »Der Teufel steckt im Detail, Mann. Und vierzackige Sterne sind nicht die Art Details, die einem oft begegnen.«
    Sie betraten das Rathaus durch die Glastüren am Eingang und zeigten dem Wachmann ihre Dienstmarken.
    Der Wachmann telefonierte kurz, dann sagte er: »Sheriff Canada erwartet Sie.«
    Fünf Minuten später saßen Garrison und Malcolm in dem einfachen, düsteren Büro des Sheriffs und warteten, bis er mit der Akte kam, die er einen seiner Hilfssheriffs am Morgen hatte heraussuchen lassen.
    »Entschuldigen Sie, es hat ein bisschen gedauert«, erklärte der Sheriff, ein großer Mann mit rundem Bauch, kahl rasiertem Schädel und buschigem schwarzen Schnurrbart. »Wir bewahren unsere Akten in einem anderen Gebäude auf. Eigentlich soll alles digitalisiert werden, aber das Budget reicht für so was nie aus.«
    Garrison erhob sich und schüttelte ihm die Hand. »Kein Problem.«
    Malcolm erhob sich ebenfalls und stellte sich vor.
    Der Sheriff nahm hinter seinem Schreibtisch Platz, holte seine Lesebrille hervor und schlug die Akte auf.
    Garrison und Malcolm setzten sich wieder, während er las, wobei er seine Stirn in tiefe Falten legte. »Oh ja, daran erinnere ich mich. Scheußlicher Fall.« Er schob die Akte über den Schreibtisch, sodass Garrison sie lesen konnte.
    »Ist im Wohnheim einer Studentinnenverbindung passiert.«
    Das erste Foto in der Akte, das Garrison sah, zeigte das völlig abgebrannte Gebäude. Es war ein Wunder, dass überhaupt jemand überlebt hatte. »Das war das Wohnheim?«
    Der Sheriff beugte sich vor. »Ja.«
    »Mein

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