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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Route 1 in Richtung Süden unterwegs. Zwei Kilometer später sah er die Polizeifahrzeuge, die entlang des asphaltierten Wanderwegs am Fluss parkten.
    Es waren zu viele Cops vor Ort, als dass er das Auto in der Nähe hätte abstellen können, also suchte er sich in etwa achthundert Metern Entfernung einen Parkplatz und ging zu Fuß zum Einsatzort. Er kam genau zur selben Zeit an wie Garrison und Kier.
    Garrison stieg aus dem Wagen, das Gesicht eine grimmige Maske. Eine Sonnenbrille verbarg seine Augen, doch als er in Donovans Richtung blickte, wusste der instinktiv, dass er sich besser fernhalten sollte. Garrison war kein Mann, den man sich zum Feind wünschte.
    Donovan grüßte knapp in seine Richtung und ging zum Tatort hinüber. Er trat zu einer Gruppe Schaulustiger und mischte sich in deren Unterhaltung.
    »Was ist denn passiert?«
    Ein alter Mann mit Strohhut und einem Yorkshire Terrier an der Leine drehte sich zu ihm um. Obwohl er sich um eine betroffene Miene bemühte, glänzten seine grauen Augen vor Erregung. »Man hat eine ermordete Frau gefunden.«
    Schlechte Nachrichten gaben die meisten Menschen gern weiter. Es bereitete ihnen ein sündhaftes Vergnügen, die aufgeschnappten Einzelheiten mitzuteilen. Von diesem Mann Informationen zu bekommen, würde nicht schwer werden. »Ermordet?«
    Der Mann beugte sich zu Donovan vor. »Ich habe gehört, sie wurde erstochen.«
    »Mist.« Donovan steckte die Hände in die Taschen. »Wer hat die Leiche denn gefunden?«
    »Die Joggerin da drüben beim Rettungswagen.«
    Donovans Blick folgte der ausgestreckten Hand des Alten, und er sah eine mollige Frau, die in eine Decke gewickelt war. Eine dampfende Tasse in den Händen, kauerte sie im offenen Heck des Wagens. Sie war leichenblass. »Die arme Frau.« Donovan überlegte bereits, wie er es anstellen könnte, mit ihr zu reden.
    »Ich habe sie schreien gehört«, erzählte der Alte. »Sie war gerade an mir vorbeigejoggt.«
    »Haben Sie die Leiche gesehen?«
    »Nein. Ich hatte keine Lust, sie mir anzuschauen. Aber ich habe die Polizei gerufen.«
    Wie die meisten Menschen fürchtete er sich davor, dem Tod ins Gesicht zu sehen, sprach aber dennoch gerne darüber.
    »Verdammt. Das muss schlimm gewesen sein.«
    Der Mann schüttelte den Kopf und kraulte seinen Hund zwischen den Ohren. »Ich habe die Leiche zwar nicht gesehen, aber ich konnte sie riechen. Fürchterlich.«
    »Das glaube ich gern.« Wenn der alte Mann die Leiche gar nicht gesehen hatte, war es sinnlos, mit ihm zu sprechen. Er musste mit der Joggerin reden.
    »Mein Harry hat es auch gerochen und angefangen, wie verrückt zu bellen. Er ist ein kluger Hund. Der Allerbeste.«
    Das Tier erinnerte Donovan an eine ertrunkene Ratte. »Man sieht, dass er ein ganz Kluger ist.« Ohne sich zu entschuldigen, ging Donovan auf das gelbe Band und den Krankenwagen zu. Zwei Minuten mit der Zeugin – ach was, eine Minute würde wahrscheinlich reichen –, und er wüsste, ob es einen Zusammenhang mit dem letzten Opfer gab.
    Doch neben der Ambulanz standen zwei uniformierte Polizisten, zweifellos dort postiert, um Leute wie ihn fernzuhalten. Er schaute über das gelbe Band und erblickte Garrison. Der Detective tat alles, um diesen Fall streng unter Kontrolle zu behalten, genau wie den anderen.
    »Was verschweigst du mir, du Hurensohn?«, murmelte er. Donovan konnte das Gesicht des Detectives nicht sehen, doch dessen angespannte Haltung verriet ihm, dass das, was er dort sah, schlimm war.
    Donovan musste mit der Zeugin reden. Wenn er einen Zusammenhang zum letzten Mord nachweisen konnte, hätte er eine Wahnsinnsstory, und wenn er den Fall dann auch noch mit der Geschichte von vor zehn Jahren in Verbindung bringen konnte, könnte er jeden Preis verlangen.
    Donovan versuchte, sich unter die Schaulustigen zu mischen und lauschte gleichzeitig auf das, was die Joggerin mit dem Sanitäter sprach. Sie wirkte verängstigt und so, als würde sie gern gehen.
    »Ich muss nur mal aufs Klo und eine rauchen«, sagte sie gerade.
    »Was die Zigarette angeht, kann ich Ihnen nicht helfen, aber die Toiletten sind da drüben. Ich begleite Sie.«
    Die Frau hob die Hand. »Ich gehe alleine auf die Toilette, seit ich zweieinhalb bin. Ich komme schon klar.«
    Einer der Polizisten mischte sich ein. »Sie sollten jetzt nicht allein sein«, sagte er mit besorgter Miene.
    Die Frau stand entschlossen auf. »Soll ich die Tür auflassen, damit Sie zuschauen können?«
    Der Polizist scharrte mit den Füßen und blickte

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