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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Furcht.
    Abwesend gab sie den Frauen die Rechnung und wartete, während sie darüber stritten, wer zahlen sollte. Als ihr schließlich eine von ihnen eine Kreditkarte in die Hand drückte, lächelte sie und drehte sich um.
    Micah war gegangen.
    Sie betete darum, ihn nie wiederzusehen, doch tief in ihrem Inneren spürte sie, dass die Familie Cross noch nicht fertig mit ihr war.

13
    Freitag, 7. April, 12:15 Uhr
    Angie war in Eile, als sie beim Branford’s Coffeeshop ankam. Gestern Abend war es wieder spät geworden. Ein bisschen zu viel Wein, um die Gefühle zu verdrängen, die sie quälten. Und so hatte sie am Morgen mal wieder keine Zeit für ein Frühstück gehabt. Jetzt nach Gericht brauchte sie dringend etwas in den Magen.
    Die Türglocke über dem Eingang läutete, als sie den Coffeeshop betrat und an voll besetzten Tischen vorbei zur Theke stürmte. Ein großer, schlanker Mann mit blondem Haar, eisblauen Augen und blasser, pockennarbiger Haut lächelte sie an. »Heute muss es mal wieder besonders schnell gehen, was?«
    »Brad.« Sie griff in ihre riesige Prada-Tasche und wühlte darin herum, bis sie ihr Portemonnaie fand. Sie klatschte einen Zehndollarschein auf die Theke. »Ich nehme das Übliche.«
    »Guten Tag, Ms Carlson.« Brad nahm eine Kanne, schüttete Kaffee in einen Becher zum Mitnehmen und warf dann zwei Zuckerstückchen in die heiße Flüssigkeit. »Was ist diesmal los?«
    »Fragen Sie bloß nicht. Und statt des Schinkensandwichs geben Sie mir bitte einen Bagel ohne alles und tun noch ein Ginger Ale dazu.«
    »Ginger Ale? Über Leute, die so was trinken, lästern Sie doch sonst immer.«
    »Heute nehme ich alle meine besserwisserischen Bemerkungen über Softdrinks zurück.«
    Schon beim Geruch des Kaffees drehte sich ihr der Magen um. Wenn Brad ihn nicht schon eingegossen hätte, hätte sie gar keinen genommen.
    Er verschloss den Becher mit einem Deckel. »Ist Ihnen nicht gut?«
    Angie rümpfte die Nase. »Nur ein kleiner Infekt. Ich werd’s überleben.«
    Brad nickte. »Ich hab gehört, dass da was umgeht.«
    Angie lächelte. »Habe ich auch gehört.«
    »Ich bringe Sie schon wieder auf die Beine. Meine Mom sagt, die Eiswürfel und die Kohlensäure sind das Beste für einen verkorksten Magen.«
    »Vielen Dank.«
    Brad drehte sich um und goss das kalte Getränk in einen Becher. Angie schaute auf die Uhr und verfluchte sich dafür, verschlafen zu haben. Was zum Teufel war in letzter Zeit nur los mit ihr? Überall schien ihr die Kontrolle zu entgleiten.
    Brad stellte das Ginger Ale auf den Tresen. »Die frischen Bagels sind hinten. Bin gleich wieder da.«
    »Sie sind ein Engel.«
    Angie ließ sich auf einen leeren Barhocker plumpsen und nahm einen Schluck von dem Ginger Ale. Ihr Magen protestierte, dann beruhigte er sich wieder ein wenig.
    »Vielleicht brauchen Sie ein Stützbier. Limonade ist was für Kinder.« Die Bemerkung kam von dem Mann, der auf dem Hocker neben ihr saß.
    Überrascht blickte Angie auf. Ihre innere Abwehr erwachte, und sie wollte eigentlich sagen, er solle sie in Ruhe lassen. Aber das jungenhafte Grinsen in seinem Gesicht nahm ihr den Wind aus den Segeln. Er sah gut aus. Schulterlanges, braunes Haar mit rotbraunen Strähnen, ein nicht ganz zugeknöpftes Hemd und lange, schmale Hände, die er um eine Kaffeetasse gelegt hatte. »Danke für den Ratschlag.«
    Er zuckte die Schultern. »Ich würde nie jemanden deswegen verurteilen. In letzter Zeit ist mir das selbst öfters passiert.«
    Sie nippte an ihrem Getränk. »Was meinen Sie?«
    Der Mann zwinkerte und senkte seine Stimme ein wenig. »Kater.«
    Angie wandte sich ihm zu und versuchte zu ignorieren, dass ihr Magen sich schon bei der kleinsten Bewegung beschwerte. »Ich bin nicht verkatert. Ich habe einen kleinen Infekt.«
    »Klar. Natürlich. Wie heißt er denn? Wodkavirus?« Er tat so, als würde er sie prüfend mustern. »Oder Weißweinsyndrom?«
    Angie warf einen Blick nach hinten zur Küchentür, in der Hoffnung, dass Brad mit ihrem Bagel kam und sie gehen konnte. Ihr war nicht ganz klar, wieso es sie kümmerte, was ein Fremder über sie dachte, aber so war es. »Sehr witzig.«
    »Es ist kein Verbrechen, hin und wieder einen über den Durst zu trinken.«
    »Sie irren sich, was mich angeht.«
    Es beunruhigte sie, dass er geradewegs ihr dunkelstes Geheimnis berührt hatte. Geheimnis. Das Wort gab dem Ganzen etwas so Anrüchiges. Sie hatte nichts derart Suspektes wie ein Geheimnis . Es war ja nicht so, dass sie Alkoholikerin

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