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Das Flüstern der Nacht

Das Flüstern der Nacht

Titel: Das Flüstern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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Euer Gnaden«, regte Janson an. »Er hat Erfahrung darin, mit Bedürftigen zu arbeiten, und ist dem Efeuthron treu ergeben. Vielleicht könntet Ihr das Kuratorium dazu bewegen, ihn zu entsenden?«
    »Ob ich das Kuratorium dazu bewegen kann?!«, brauste Pether auf. »Janson, ich bin ihr Hirte! Ihr werdet dem Rat sagen, ich hätte verfügt , Fürsorger Hayes mit dieser Aufgabe zu betrauen!«
    Janson verneigte sich. »Wie Ihr wünscht, Euer Gnaden.«
    »Und nun zurück zu dir.« Pether wandte sich wieder dem Tätowierten Mann zu. »Warum wurde das Tal der Holzfäller in Tal des Erlösers umbenannt, wenn du, wie du behauptest, dort keine herausragende Stellung einnimmst?«
    »Ich habe diese Änderung nicht gewollt«, erklärte der Tätowierte Mann. »Die Leute taten es ohne meine Billigung.«
    Mickael schnaubte. »Diese Geschichte kannst du in einem Schankraum voller Betrunkener zum Besten geben. Selbstverständlich wolltest du diese Namensänderung.«
    »Aus welchem Grund, Hoheit?«, fragte der Tätowierte Mann. »Dadurch wird lediglich ein Gedanke gefördert, den ich am liebsten im Keim ersticken würde.«
    »Wenn dem so ist, dann erhebst du sicher keinen Einwand, wenn Seine Gnaden den Stadtrat durch einen herzoglichen Erlass auffordert, die Namensänderung rückgängig zu machen«, warf Janson ein.
    Der Tätowierte Mann zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    Rhinebeck nickte begeistert. »Leitet das sofort in die Wege, Janson.«
    »Wie Ihr wünscht, Euer Gnaden«, erwiderte Janson.
    »Das Ganze hier ist weder Ost noch West«, schnappte Prinz Thamos und schlug mit dem Speerende auf den Boden. Er fixierte den Tätowierten Mann. »Wir haben deine Siegel auf die Probe gestellt.
Mit dem Pfeil, den du uns gegeben hast, habe ich selbst einen Baumdämon getötet. Ich will mehr von diesen Pfeilen. Außerdem verlange ich die anderen Kampfsiegel, die du entwickelt hast, und eine Ausbildung für meine Männer. Was forderst du als Gegenleistung?«
    »Er hat keine Forderungen zu stellen«, empörte sich Rhinebeck. »Die Talbewohner sind meine Untertanen, und ich werde nicht für etwas zahlen, was sie dem Efeuthron ohnehin schulden.«
    »Wie ich Prinz Thamos und Lord Janson bereits sagte, Euer Gnaden«, erwiderte der Tätowierte Mann, »sind die Horclinge meine wahren Feinde. Jeder, der Waffen mit Kampfsiegeln möchte, wird sie von mir bekommen.«
    Rhinebeck grunzte, doch Thamos’ Augen leuchteten begehrlich auf.
    »Wenn Euer Gnaden es wünscht, könnte ich mich an die Bannzeichner-Gilde wenden und sie beauftragen, ein paar ausgewählte Bannzeichner ins Tal zu schicken«, bot Janson an. »Vielleicht in Begleitung eines Trupps Holzsoldaten … um sie zu beschützen?«
    »Ich werde sie persönlich anführen, Bruder«, schluckte Prinz Thamos den Köder und sah den Herzog erwartungsvoll an.
    Rhinebeck nickte bedächtig. »Ein ausgezeichneter Vorschlag.«
    »Und was wird aus den Flüchtlingen, die von Rizon hierherströmen?«, erkundigte sich der Tätowierte Mann. »Werdet Ihr sie aufnehmen?«
    »Meine Stadt ist nicht groß genug, um Tausenden von Flüchtlingen Obdach zu bieten«, erklärte Rhinebeck. »Sie sollen sich auf die Dörfer verteilen. Wir gewähren ihnen … was war das nochmal, Janson?«, fragte Rhinebeck.
    »Herzogliches Asyl«, half Janson aus, »und den Schutz der Krone für jeden, der Angiers einen Treueid schwört.« Rhinebeck nickte zufrieden.
    Der Tätowierte Mann verbeugte sich. »Das ist sehr großzügig, Euer Gnaden, aber diese Menschen leiden Hunger und haben ihren
gesamten Besitz verloren. Ihnen fehlt es an den grundlegendsten Dingen zum Überleben. Barmherzig wie Ihr seid, könnt Ihr vielleicht noch ein wenig mehr anbieten.«
    »Na schön«, gab Rhinebeck nach. »Ich bin ja nicht herzlos. Janson, was können wir abgeben?«
    »Nun ja, Euer Gnaden«, erwiderte Janson, klappte ein dickes Buch auf und überflog die Eintragungen, »natürlich könnten wir den Talbewohnern die überfälligen Holzlieferungen erlassen …«
    »Natürlich«, bekräftigte Rhinebeck.
    »Und während ihres Aufenthalts im Tal könnten Eure Herzoglichen Bannzeichner ihre Fachkenntnisse dazu verwenden, die Flüchtlinge in der Nacht zu schützen«, fuhr Janson fort. »In derselben Weise könnten sich die Holzsoldaten nützlich machen.«
    »Natürlich, natürlich!«, stimmte Rhinebeck eifrig zu.
    Janson spitzte die Lippen. »Wenn Ihr mir gestattet, die Bücher noch ein wenig länger zu prüfen, Euer Gnaden, dann werde ich Euch in Kürze eine

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