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Das Flüstern der Toten (German Edition)

Das Flüstern der Toten (German Edition)

Titel: Das Flüstern der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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schwerst verstrubbelt. Sehr lustig.
    Ich glitt von der Untersuchungsliege und bewegte mich, als sei im Raum eine mit Bewegungsmeldern gekoppelte Bombe versteckt. Sofort eilte sie mir zu Hilfe. Wenn es tatsächlich eine mit Bewegungsmeldern gekoppelte Bombe im Raum gegeben hätte, wären wir in diesem Moment zerfetzt worden.
    »Wieso denkst du, dass ich schuld bin?«, erkundigte ich mich, sobald der Boden nicht mehr schwankte.
    Sie presste vorwurfsvoll grimmig die Lippen zusammen. »Hast du eine Ahnung, wie es ist, mitten in der Nacht vom Krankenhaus angerufen zu werden? Ich hatte eine Scheißangst. Ich kriegte kaum zwei zusammenhängende Wörter raus.«
    »Tut mir leid.« Nachdem ich zu meiner Jacke gehumpelt war, wühlte ich mich hinein, erstaunt, wie sehr ich mich anstrengen musste, dabei nicht in Ohnmacht zu fallen. »Du hast bestimmt gedacht, es ginge um Amber.«
    »Machst du Witze? Verglichen mit dir ist Amber ein Engel. Seit ich dich kenne, weiß ich ihre Pubertätsanfälle geradezu zu schätzen. Ich habe echt keine Ahnung, wie deine Stiefmutter dich ausgehalten hat.«
    Als sie das sagte, ging mir ein Licht auf. Kein sonderlich helles – vielleicht zwölf Watt stark – , doch immerhin sorgte es dafür, dass ich die fehlende Anteilnahme meiner Stiefmutter an meinem Wohlergehen mit anderen Augen sah. Vielleicht war ich ja an unserem holprigen Verhältnis mit schuld?
    Nein.
    Cookie hielt mir während der ganzen Heimfahrt einen Vortrag. Zum Glück hatte ich den Rettungswagen zu einem Krankenhaus in der Nachbarschaft dirigiert, sodass wir es nicht sehr weit hatten. Dass sie sich so viele Gedanken machte, war einerseits süß, gleichzeitig aber auch irgendwie ärgerlich. Meine eigenen Gedanken tendierten dagegen in Richtung Totschlag. So sehr ich mich auch bemühte, konnte ich nicht verhindern, dass es mir unter meinem Sieben-Dollar-Gucci-Kragen aus dem Secondhandladen ein bisschen heiß wurde. Jemand hatte mich niedergeschlagen, hatte mich umbringen wollen. Wenn er erfolgreich hingelangt hätte, hätte ich womöglich das Zeitliche gesegnet.
    Andererseits konnte mein anhaltend sonniges Gemüt derart finstere Gedanken nicht zulassen – ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in einem früheren Leben mal ein Blumenkind war – und sorgte dafür, dass ich nicht anders konnte, als mein Glas immer halb voll zu sehen. Hoffentlich mit Jack Daniels. Immerhin hatte ich heute Nacht etwas gelernt, abgesehen von der Universalität der Gravitation. Ich wusste jetzt, dass Reyes und der Große Böse durch eine schicksalhafte Fügung miteinander verbunden waren. Bloß wie? Reyes konnte am Tag meiner Geburt höchstens drei gewesen sein. Woher konnte der Große Böse wissen, dass Reyes mich fünfzehn Jahre später Dutch nennen würde?
    Ich hatte mir das unmöglich eingebildet. Ich erinnerte mich ganz genau daran. Dutch. Leise, gehaucht, mit tiefer, eindringlicher Stimme. Fast wie Reyes selbst. Und da war mit den Ähnlichkeiten noch nicht Schluss. Ich begann im Geiste sämtliche Übereinstimmungen der beiden aufzuzählen. Die Hitze, die Energie, die von beiden ausstrahlte. Wie sie sich bewegten – verschwommen – , ganz anders als die Verstorbenen. Die paralysierende Kraft ihrer Berührung. Der Blick. Wie ich jedes Mal weiche Knie bekam, wenn einer von beiden auftauchte.
    Vielleicht drehte ich ja durch. Entweder das, oder Reyes und der Böse gehörten derselben Gattung an. Aber wie konnte das sein? Ich musste eine zweite Meinung einholen. Als Cookie ihren Taurus einparkte, sagte ich: »Ich hab ihn wieder gesehen.«
    Sie bremste und sah mich an.
    »Als ich durch das Oberlicht gestürzt bin«, ergänzte ich.
    »Reyes?«, fragte sie ungläubig.
    »Nein. Keine Ahnung.« Meiner Stimme war die Erschöpfung anzuhören. »Aber langsam frage ich mich das auch. Langsam frage ich mich eine Menge Dinge.«
    Sie nickte verständnisvoll, fuhr an den Bordstein und schaltete den Motor aus. »Ich habe Nachforschungen angestellt. Es ist spät, aber ich hab so ein Gefühl, dass du sowieso nicht schlafen kannst, bis du die Antwort auf ein paar deiner Fragen hast.«
    Nachdem Cookie mich mehr oder weniger in meine Wohnung getragen hatte, sah sie nach Amber. Ich rief derweil Mr Wong ein fröhliches Hallo zu und setzte mit meiner brandneuen Maschine Kaffee auf. Laut der Karte mit dem Schleifchen war sie ein Geschenk der freundlichen Leute bei AAA Electric für meine Lösung des Falles der verschwundenen Schaltanlage – was eine Schaltanlage sein mochte und

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