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Das Flüstern der Toten (German Edition)

Das Flüstern der Toten (German Edition)

Titel: Das Flüstern der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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erfährt.«
    Auf ihrem Gesicht machte sich langsam ein Grinsen breit. »Können Sie ihr sagen, dass mein Seerosenblatt größer ist als ihres?«
    Ich schüttelte glucksend den Kopf. So gerne ich erfahren hätte, was das nun wieder zu bedeuten hatte, musste ich mich nun der Verwaltungssekretärin zuwenden, da die Schüler und Lehrer inzwischen alle hinausgegangen waren. »Versprochen.«
    Und Söckchen war verschwunden. Sie duftete nach Pampelmuse und Babyöl und hatte, als sie noch klein war, einen rosa Elefanten namens Chubs gehabt.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sich die Großmutter.
    In dem Moment kam Onkel Bob, auch bekannt als mein Held in schimmernder Rüstung, hereinmarschiert und zückte seinen Dienstausweis. Ein klasse Auftritt. Ohne Durchsuchungsbeschluss oder so durften wir die Schulakten eigentlich nicht einsehen. Ich hoffte, dass Ubies Marke genügte, denn ich hatte keine blasse Ahnung, auf welcher Grundlage wir uns einen beschaffen sollten. »Wir benötigen sämtliche Zeugnisse und Kurslisten eines Schülers, der diese Schule … «
    Onkel Bob sah mich an. Ich klappte mein Handy zu und sprang auf. »Oh, ja, richtig … vor ungefähr zwölf Jahren besucht hat.«
    Die Frau musterte Ubie, und Ubie erwiderte ihren Blick, dass es nur so knisterte, dann griff sie nach einem Stift und notierte sich meine Angaben.
    »Und der Name?«, fragte sie.
    Richtig. Der Name. Hoffentlich erinnerte sich Onkel Bob nicht an den Mann, den er damals für fünfundzwanzig Jahre ins Gefängnis gebracht hatte. »Äh«, ich beugte mich zu Ms Tarpley heran, um ihn von dem Gespräch auszuschließen. »Farrow. Reyes Farrow.«
    Ich musste Onkel Bob gar nicht ansehen, um zu wissen, dass er neben mir zur Salzsäule erstarrt war. Und plötzlich war die Luft zum Schneiden dick. Schöne Scheiße.

15
    Es geht im Leben nicht um Selbstfindung,
    sondern vor allem um Schokolade.
    – T-Shirt-Aufdruck
    »Onkel Bob«, sagte ich, »würdest du mich das bitte erklären lassen?«
    Wir standen vor Ms Tarpleys Büro auf dem Korridor, wo er mich am Arm hingeschleift hatte.
    »Reyes Farrow?«, fragte er durch zusammengebissene Zähne. »Weißt du eigentlich, wer Reyes Farrow ist?«
    »Du denn?«, konterte ich, indem ich die Besorgnis in meiner Stimme zu unterdrücken versuchte.
    »Allerdings.«
    »Also kennt ihr zwei euch gut?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    Er warf mir einen unsicheren Blick zu. »Ich kenne normalerweise keine Mörder.«
    Snob. »Ich brauche doch nur ein paar Informationen über ihn.«
    »Er hat seinen Vater mit einem Baseballschläger tot geprügelt, anschließend hat er ihn im Kofferraum seines Chevys verstaut und den Wagen angezündet. Was musst du sonst noch über einen Menschen wissen, Charley?«
    Um Zeit für ein überzeugendes Argument zu gewinnen, schnaubte ich aufgebracht. Wo waren meine Anwälte, wenn ich sie mal brauchte? Niemand konnte besser argumentieren als ein Rechtsanwalt. Als mir nichts einfiel, beschloss ich, Ubie ein wenig weiter einzuweihen. In verzweifelter Lage griff man auf verzweifelte Maßnahmen zurück.
    »Das hat er ganz bestimmt nicht getan«, widersprach ich mit gedämpfter Stimme.
    »Du warst nicht dabei. Du hat nicht gesehen – «
    »Er hätte das gar nicht nötig gehabt.« Ich beugte mich näher heran. »Er ist … anders.«
    »Das gilt für die meisten Mörder.« Ohne Beweise ließ Ubie sich nicht umstimmen.
    Ich holte tief, tief Luft, dann sagte ich: »Das war er. Heute. Das Rückgrat. Das war er.«
    »Was?«
    Onkel Bob wollte nichts davon hören, aber dann konnte er sich nicht bezwingen. Seine Neugier gewann immer die Oberhand. Daher kannte ich eine todsichere Methode, mich seiner ungeteilten Aufmerksamkeit zu versichern.
    Ich krallte meine Finger in seinen Blazer und sagte: »Du musst mir versprechen, Dad nichts davon zu sagen.«
    Plötzlich sabberte er geradezu, so dringend wollte er es wissen. Ich erklärte ihm möglichst knapp, dass Reyes mehr sei als ein Mensch, erzählte, wie er aussah und wie er sich bewegte und dass er schon am Tag meiner Geburt da gewesen sei – und ab dieser Stelle stierte Ubie nur noch wie in Trance vor sich hin; die Sache stresste ihn mächtig.
    Von den anderen zwei Spinaleingriffen sagte ich nichts, und auch nichts von den nächtlichen Verführungen. Wie viel ich für Reyes empfand, brauchte er nicht zu wissen.
    »Was ist er?«, fragte er schließlich.
    »Wenn ich das wüsste«, antwortete ich kopfschüttelnd. »Aber er wird in zwei Tagen sterben, wenn wir nichts

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