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Das Flüstern der Toten (German Edition)

Das Flüstern der Toten (German Edition)

Titel: Das Flüstern der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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er, ohne Luft zu holen. Offenbar eine rhetorische Frage. Trotzdem wünschte ich mir, er hätte sich geäußert, bevor ich einen meiner besten Sprüche an ihn vergeudet hatte. Das tat ich äußerst ungern.
    »Mark Weirs Schwester war vor Tagen mit ihm verabredet, aber er blieb der Verabredung fern«, erklärte Onkel Bob.
    Allmählich ergaben sich Zusammenhänge. Wenn Benny Price Kinder ins Ausland verschleppte, hatte er vielleicht auch Mark Weirs Neffen Teddy in die Finger gekriegt. Und vielleicht auch James Barilla, den Jungen, dessen Leiche man in Weirs Hinterhof gefunden hatte. Vielleicht hatte sich James gewehrt und zu fliehen versucht, und die Menschenhändler hatten ihn umgebracht. Aber warum, um alles in der Welt, sollten sie den Toten in Weirs Hinterhof ablegen und ihm den Mord in die Schuhe schieben? Stellte er eine Bedrohung dar? Mann, ich brauchte dringend Koffein.
    Ich ließ die Geistertruppe stehen und marschierte zur Kaffeemaschine. Die Geister folgten mir, versorgten sich mit Kaffee und gingen zu einem kleinen Konferenzraum voraus.
    »Wieso rieche ich nichts?«, wunderte sich Barber.
    »Verzeihung?« Ich stellte meinen Kaffee auf dem Tisch ab und rückte für alle Stühle zurecht.
    »Der Kaffee. Ich rieche nicht mal was.«
    »Ich habe probehalber an den Haaren meiner Nichte gerochen«, sagte Elizabeth traurig.
    »Riechen Sie denn überhaupt etwas?«, fragte ich.
    »Schon.« Elizabeth blähte prüfend die Nüstern. »Allerdings nichts unmittelbar vor meiner Nase.«
    »Sie nehmen nur Gerüche der Ebene wahr, auf der Sie sich gerade befinden, und das ist, wenn man’s genau nimmt, nicht diese.«
    »Wirklich?«, rief Barber. »Aber ich könnte schwören, ich hätte vor einiger Zeit eine Grillparty gerochen. Gibt es auf dieser Seite denn Grillpartys?«
    Ich kicherte und setzte mich neben Onkel Bob.
    Nachdem wir zwanzig Minuten darüber gestritten hatten, wie wir uns Benny Price vorknöpfen wollten, machte ich einen Vorschlag. Price gehörten einige Striplokale, die Patty Cakes Clubs. Schon der Name mit der Anspielung auf einen Kinderreim war absolut befremdlich. Und laut der Akte, die bei der Sonderkommission gegen ihn vorlag, mochte Benny seine Stripperinnen, wenn auch nicht mal halb so sehr, wie er sich selbst mochte.
    »Ich habe einen Plan«, dachte ich laut.
    »Wir haben bereits eine Soko auf ihn angesetzt«, erklärte Ubie. »Was immer wir unternehmen, müssen wir vorher mit denen absprechen, und wir müssen uns an ihre Ermittlungsarbeit halten.«
    »Ja, aber die brauchen ewig. In der Zwischenzeit sitzt Mark Weir im Kittchen, Teddy Weir ist verschwunden, und ein paar Familien erwarten Aufklärung von uns.«
    »Und was soll ich tun, Charley?«
    »Jemanden einschleusen«, antwortete ich.
    »Einschleusen?«, wiederholte Garrett sichtlich fassungslos.
    »Lasst es mich wenigstens versuchen. Ich liefere euch Beweise gegen den Kerl, noch ehe heute Abend die Sonne untergeht.«
    Während Garrett sich praktisch auf seinem Stuhl aufbäumte, beugte sich Onkel Bob mit interessiert funkelnden Augen zu mir. »Sag, was hast du auf der Pfanne?«
    »Detective«, setzte Garrett tadelnd an, »das ist jetzt nicht Ihr Ernst.«
    Ubie schüttelte sich, als fiele er gerade aus einer Trance. »Ja, schon gut, ich dachte ja nur.«
    »Aber, Onkel Bob«, fuhr ich fort, jammernd wie ein Kind, dem man soeben klargemacht hat, dass es zum Geburtstag kein Pony bekommt. Und keinen Porsche.
    »Nein, er hat recht. Außerdem würde dein Dad einen Killer auf mich ansetzen.«
    »Pff«, machte ich und bedachte ihn mit einem enttäuschten Blick. »Weichei.«
    Das musste ihn treffen. Ich kam ihm nicht oft mit »Pff«.
    »Charley, Sie wären heute fast draufgegangen.« Garretts graue Augen sprühten Funken. Dermaßen launisch, der Mann. »Und gestern auch. Oh, ja, richtig, und vorgestern auch. Besser, Sie geben Ruhe, oder?«
    »Besser, Sie lecken mich am Arsch.« Damit wandte ich mich wieder Onkel Bob zu. »Ich krieg das hin, und das weißt du. Schließlich bin ich gegenüber dem Durchschnitt ein kleines bisschen im Vorteil.«
    »Welchem Durchschnitt?«, wollte Garrett wissen. »Dem Durchschnittsirren? Das bezweifle ich.«
    Also, das war echt fies.
    »Was fällt Ihnen denn ein?«, ging Ubie dazwischen, während ich ein überlegenes Grinsen aufsetzte. Wurde Garrett denn nie schlauer?
    »Du hast doch gesagt, dass ihr sein Büro nicht verwanzen konntet, stimmt’s?«, fragte ich.
    »Stimmt. Es lag nicht genug gegen ihn vor.«
    »Ich kann nicht

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