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Das Fluestern des Todes

Das Fluestern des Todes

Titel: Das Fluestern des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Wignall
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bis ans Ende zu gehen. Um ehrlich zu sein: Ich bin mir nicht sicher. Aber gibt es überhaupt eine Alternative?«
    »Sie könnten wieder ein normales Leben leben – vielleicht nicht hier, aber an einem anderen Ort.«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. »Ich kann nicht. Es frisst mich innerlich auf. Manchmal macht es mich so krank, dass ich kotzen könnte. Ich weiß, dass ich nie zur Ruhe kommen werde, wenn ich Bens Mörder nicht finde. Ich kann einfach nicht anders.« Vielleicht war es ja nur ein Versprecher, aber Lucas konnte durchaus nachvollziehen, dass sich ihr Fokus inzwischen auf den Tod ihres Bruders eingeengt hatte – ein Tod, den sie in keiner Weise hatte vorhersehen können.
    »Ich verstehe. Wo willst du denn jetzt hin?«
    »Ich werde mich im Savoy einquartieren.« Sie lachte über ihre eigene Extravaganz. »Nur so lange, bis ich was Endgültiges gefunden habe. Aber ich möchte richtig dort ankommen, bevor ich Simon informiere. Denn andernfalls besteht er darauf, dass ich wieder bei ihm einziehe. Aber ich muss einfach auf eigenen Füßen stehen.«
    »Gib mir deine Handynummer.« Sie war irritiert, wie schroff er plötzlich klang, schrieb ihm aber die Nummer auf ein Stück Papier. »Ich werd mich melden, sobald ich was rausgefunden habe. In der Zwischenzeit kannst du mich immer noch unter der alten Nummer erreichen.«
    »Wie lange wird es wohl dauern, bis ich von Ihnen höre?«
    »Könnte relativ schnell passieren. Das Savoy ist übrigens ein hübsches Hotel. Entspann dich und mach dich auf die Suche nach einer Wohnung. Ich melde mich.«
    »Okay. Und danke!«
    »Hast du der Polizei eigentlich von mir erzählt?«
    Für einen Moment schaute sie ihn verunsichert an. »Nein, ich meine: Ja, dass es Sie gibt schon, aber ich habe weder Ihren Namen noch Ihren Wohnort genannt.«
    Er war erleichtert. »Sehr gut. Eine Sache noch: Ich muss Chris ein paar Fragen stellen – ob ihm damals etwas Besonderes aufgefallen ist, solche Geschichten. Wo kann ich ihn finden?«
    »Chris und ich sind nicht mehr zusammen«, sagte sie, als würde sie eine niederschmetternde Neuigkeit überbringen.
    »Hab ich schon vermutet. Ich muss trotzdem mit ihm reden.«
    »Langford Hall, B15. Ich kann Ihnen zeigen, wo’s ist.«
    »Werd ich schon finden.« Er stand auf. »Pass auf dich auf. Ich melde mich.«
    Erst als er den kurzen Weg durch den Innenhof zurücklegte, fielen ihm all die Sachen ein, die er eigentlich hatte sagen wollen: dass es ihm leidtat, weil es mit ihr und Chris vorbei war, dass er für sie da sein wollte, dass sie ein guter Mensch war, der etwas Besseres verdient hatte. Sie hatte auch etwas Besseres als ihn verdient, und die Bereitwilligkeit, mit der sie seine zweifelhafte Gesellschaft suchte, sagte viel über ihre verzweifelte Lage aus.
    Das Langford-Studentenwohnheim kam ihm entspannter und zwangloser vor. Auf dem Gang begrüßten ihn einige Studenten mit einem Hallo, und auch die meisten Türen standen offen. Die verschiedensten Klänge vermischten sich auf dem Flur zu einem avantgardistischen Jazz-Rock.
    Die Tür von Chris’ Zimmer stand offen. Er saß an seinem Schreibtisch und arbeitete. Lucas trat ein und klopfte an der Tür. Chris schaute auf und sprang wie elektrisiert hoch, bevor er langsam seine Fassung wieder zurückgewann.
    »Darf ich reinkommen?«
    »Jesus! Ja, klar, natürlich.« Er winkte ihn mit einer Handbewegung hinein, und Lucas nahm auf der Bettkante Platz. »Ich muss dich etwas fragen, und du musst mir die Wahrheit sagen: Hast du der Polizei irgendetwas über mich erzählt?«
    Seine zerknirschte Miene sprach Bände. »Tut mir leid«, sagte Chris. »Ich wollte nicht, aber sie haben immer wieder gefragt, ›Sind sie sicher, dass Sie seinen Namen nicht gehört haben?‹ Und Sie haben uns ja nicht befohlen, unter allen Umständen ein Geheimnis draus zu machen – sie haben nur gesagt, dass es besser sei, wenn wir’s nicht verraten würden.«
    »Ich weiß. Ist auch kein Problem.« Er war sogar erleichtert, dass die Information von Chris kam – wenn jemand anderes seine Identität gelüftet hätte, müsste er sich nun mehr Sorgen machen.
    »War das falsch?«
    Lucas zuckte mit den Schultern. »Ich erhielt einen Anruf, aber sie haben kein Interesse daran, jemanden wie mich zu löchern. Die Situation für Ella hast du allerdings vermutlich verschlimmert.« Chris schaute ihn fragend an. »Denk mal drüber nach: Sie ist bei der Version geblieben, die wir vereinbart hatten, also geht die Polizei nun davon aus,

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