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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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aus den Fingern gesogen hat, um mal wieder kostenlos einen draufzumachen?«
    »Das werden wir bald wissen«, entgegnete Millycent und zog den Computerausdruck der vergilbten Postkarte mit der von Constable gemalten Mühle aus der Tasche. Auf deren Rückseite hatte sich die verschlüsselte Botschaft befunden, die ihnen das Versteck der Apparaturen zeigen sollte:
     
    WERKZEUGE UNTER DIELENBRETTERN VERSTECKT.
     
    Zu ihrer aller Überraschung fanden sie die Gerätschaften ohne Schwierigkeiten nach nur kurzer Suche mit einem Metalldetektor. Sie lagen genau dort, wo Mary Shelley gesagt hatte. Unter den Dielenbrettern des alten Kornlagers. Talbot hebelte, unter Zuhilfenahme eines mitgebrachten Stemmeisens, die Dielenbretter hoch. Es grenzte fast an ein Wunder, dass nicht längst jemand anders darüber gestolpert war!
     
    Die sieben mit Teer wasserdicht gemachten Holzkisten waren mannshoch und mussten mit einem Flaschenzug aus ihrem Versteck gehievt werden. Es dauerte mehrere Stunden, bis alle Kisten geborgen waren. Isabella und Adrian halfen mit, so gut sie konnten, und verfolgten gebannt das Öffnen der Kisten. Die darin aufbewahrten empfindlichen Geräte waren ordentlich in Öltücher gewickelt und hatten, soweit das auf den ersten Blick sichtbar war, keinen Schaden genommen.
    Da waren armdicke Kupferspulen, meterhohe Glaskolben und ein riesiger Operationstisch mit Lederriemen zum Fixieren der Arme und Beine. Außerdem entdeckten sie ein mächtiges Schwungrad mit Speichen aus Kupfer und Messing und eine Art Schaltpult mit Reglern und Kippschaltern aus Holz.
    Wenn das alles wirklich uralt war und noch funktionstüchtig, dachte Adrian staunend, dann musste dieser Dr. Victor Frankenstein ein echtes Genie gewesen sein.
    Die Maschinen nach seinen Aufzeichnungen aufzubauen, stellte sich allerdings als langwieriges Unterfangen heraus. Eine ganze Woche verstrich allein mit den Vorbereitungen. Erst als die letzte Schraube an ihrem Platz und das letzte Kabel mit einem kupfernen Blitzableiter ganz oben auf dem Dach der Mühle verbunden war, wurde Night benachrichtigt. Doch es dauerte noch einmal drei Tage, bis der Wetterbericht die Wahrscheinlichkeit eines Gewitters im Bereich Brighton und Hove mit 85 Prozent angab.
    Jetzt erst konnte man riskieren, Byron aus der Familiengruft in Hucknall nach West Blatchington zu überführen.

Church of St. Mary Magdalene, Hucknall Torkard, Nottinghamshire
     
    Hucknall ist nicht gerade der erste Ort, der einem einfällt, wenn es um die Vergabe eines Preises für das schönste Dorf Englands geht – auch nicht der zweite oder dritte. Im Gegenteil. Hucknall ist eine ziemlich graue, schmuddelige und mächtig abgehalfterte Arbeiterstadt am erbärmlichen Rande dessen, was von Robin Hoods Sherwood Forest heute noch übrig geblieben ist. Und der alte, normalerweise ziemlich abgedroschene Spruch, hier würde man nicht mal begraben liegen wollen, trifft haargenau auf sie zu.
    Dabei waren sie genau aus diesem Grund hier. Denn Lord Byron hatte sich – einer mehr als 300-jährigen Familientradition folgend – ausgerechnet Hucknall als letzte Ruhestätte ausgesucht. Die normannische Kirche jedoch war von besonderer Schönheit. Tatsächlich stach St. Mary Magdalene aus ihrer Umgebung hervor wie ein Goldnugget aus einem Haufen Mist.
    Derweil die Agenten Miller und Purdy in West Blatchington die letzten Vorbereitungen für Byrons Erweckung trafen, machte sich unter der Leitung von General Waste und Major McGuffin auch in Hucknall ein Team ans Werk.
    Im kalten blauen Schein der rund um den Einstieg zur Familiengruft der Byrons aufgestellten LED-Fackeln, arbeiteten die Techniker an der Grababdeckung.
    Drei Mann stemmten sich mit dem Rücken dagegen und schoben die glänzende Granitplatte der Gruftabdeckung mit einem letzten kräftigen Ruck beiseite. Darunter kam eine steile Treppe zum Vorschein, die in die Gruft hinunterführte.
    Langsam stiegen sie nacheinander die Stufen hinab. Am Fuß der Treppe stand ein sehr kleiner Sarg – vermutlich der eines Kindes. Darauf stand ein viereckiger Holzkasten. Das musste jenes luftdicht verschlossene Behältnis sein, von dem Agent Carruthers gesagt hatte, es befänden sich Byrons konserviertes Gehirn und sein Herz darin. Dahinter ruhten auf einem Trümmerhaufen aus zerfallenen und halb zerfallenen Särgen drei intakte, schwarze Holzsärge mit kunstvollen Messingbeschlägen. Der ganz linke war Lord Byrons.
    Um sich zu vergewissern und ganz sicherzugehen, dass auch

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