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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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Betäubungspistole an seinem Gürtel. Die Agency hatte die Dinger in den späten 1970er Jahren auf Basis der älteren und extrem unhandlichen, mit Carbidfeuerdampf arbeitenden Modelle entwickelt, als immer klarer wurde, dass nuklear betriebene Handfeuerwaffen ein Holzweg waren und sich halbwegs tragbare Laserpistolen niemals würden realisieren lassen. Seither gehörten sie zur Standardausrüstung der Agency-Agenten und funktionierten ähnlich wie herkömmliche Elektroschocker, kamen jedoch ohne lästige Kabelstränge aus: Sie verschossen Kugelblitze.
    Augenblicklich fühlte er sich besser. Sollte dort oben noch jemand sein, er würde ihn einfach über den Haufen schießen.
    Bei Außeneinsätzen, die in unmittelbarer Nähe der Zentrale nötig wurden, waren zum Schutz der agierenden Fachkräfte auch immer zwei Agenten der Sondereinheit »Sicherung« anwesend. Einer dieser Agenten ging voraus, um die Kerneinheit (in diesem Fall Purdy und Laurie) zu schützen und (obgleich es auch niemand laut aussprach) die ersten Kugeln abzufangen, würde man in einen Hinterhalt geraten. Die Nachhut bildete ein weiterer Agent, der im schlimmsten aller angenommenen Fälle die ganze Schweinerei wegwischen müsste.
    Nach weiteren zehn Metern erreichten sie die Oberfläche.
    Purdy wartete, bis der Security-Mann vor ihm den schweren gusseisernen Deckel angehoben und beiseitegewuchtet hatte. Dann kletterte er hinter ihm her aus dem Loch.
    Der Lkw, der den Unfall verursacht hatte, stand nach wie vor in der Einfahrt. Exzellente Schweine von Jarveys stand in ekelhaft hautfarbenen Buchstaben auf der weißen Plane, die die Ladefläche bedeckte.
    Totenstille. Es war niemand dort.
    »Scheint alles in bester Ordnung zu sein«, meinte Laurie, der nach dem kräfteraubenden Aufstieg schwer atmend über den kleinen, kopfsteingepflasterten Innenhof getaumelt war und nun mit dem Rücken gegen die Hauswand gelehnt dastand, die Hände auf den Knien, und zusah, wie Purdy und die beiden Sicherheitsbeamten mit Taschenlampen bewaffnet den Lkw umrundeten.
    »Abwarten, Laurie, abwarten.« Purdy ließ den Strahl seiner MAG-LITE 3000 über die Stoßstange und den Kühlergrill hoch zum Nummernschild gleiten. Dem Kennzeichen zufolge kam der Wagen aus Frankreich.
    Im Hof war es fast völlig dunkel. Die einzigen schwachen Lichtstrahlen spendete eine flackernde Straßenlaterne auf der der Einfahrt gegenüberliegenden Straßenseite.
    Mit äußerster Vorsicht und in geduckter Haltung bewegten sich die beiden Sicherheitsagenten auf die Türen des Führerhauses zu, die Waffen schussbereit im Anschlag.
    Purdy selbst ging derweil an herumliegenden schwarzen Müllsäcken vorbei zum Heck des Lasters, um die Ladefläche zu inspizieren. Mit der messingummantelten Mündung seines Watts Blasters schob er vorsichtig die Plane beiseite. Doch dahinter verbargen sich nur die mit einem Schloss gesicherten Flügeltüren des Kühlcontainers. Nichts weiter.
    »Du kannst rauskommen, Laurie«, rief Purdy in die Richtung, aus der er das schwergewichtige Schnaufen hörte. »Du hattest recht. Hier ist tatsächlich nichts.«
    Auch die beiden Beamten gaben Entwarnung. Im Führerhaus war niemand. Die Taschenlampen leuchteten in der Finsternis auf: Kurz-lang-lang-lang-kurz . Einer von ihnen hatte ein Klemmbrett in der Hand, als sie wieder zu Purdy und Laurie stießen. »Der Fahrer ist bestimmt vollkommen übermüdet gewesen«, meinte er. »Außerdem wird er mit dem Rückwärtseinparken so beschäftigt gewesen sein, der hat nicht mal gemerkt, dass er was kaputt gemacht hat. Sieht für mich jedenfalls nicht nach Absicht aus.« Er reichte Purdy das Klemmbrett. »Das sind die Frachtpapiere. Die haben wir auf dem Fahrersitz gefunden. Und soweit ich das beurteilen kann, sind die auch okay. Ist also alles in bester Ordnung. Der hat nur ein paar Tonnen gefrorene Schweinehälften geladen.«
    Im selben Moment wurde Purdy schlagartig klar, was hier nicht stimmte. Nichts war in bester Ordnung. Er hätte sich in den Hintern beißen können. Warum in Gottes Namen war er nur nicht früher darauf gekommen?
    »Das ist es eben«, sagte er »Es ist trefe. «
    »Es ist was?«, fragte der Agent. Und sogar Laurie hörte einen Moment lang auf zu schnaufen.
    »›Trefe‹«, wiederholte Purdy, der sich plötzlich fragte, worin der Sinn lag, eine jüdische Schlachterei mit französischem Schweinefleisch zu beliefern? Um sie zu vergiften vielleicht? »Scheiße, Laurie, das war kein Unfall. Hier stimmt was ganz gewaltig

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