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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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erwähnst?«
    »Ach, nichts.«
    »A-dri-an.« Seine Tante legte das Messer beiseite und fixierte ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen, wie sie es vermutlich Jahrzehnte lang mit ihren Schülern getan hatte. »Du erwähnst ihn doch nicht einfach so. Da steckt was dahinter. Was also ist mit ihm?«
    »Nichts. Ich wollte es dir ja nur erzählen.«
    Tante Margret nippte an ihrem Kaffee, dann fragte sie besorgt: »Ist was mit ihm? Ist er krank? Kann er diese Woche nicht herkommen?«
    »Nein, nein, ganz und gar nicht.«
    »Was dann?«
    »Also, wenn du es unbedingt wissen willst«, sagte Adrian und verbarg das Grinsen hinter der Toastscheibe. »Es könnte sein, er hat ein Auge auf dich geworfen.«
    »Was?« Sie stieß ein kleines, meckerndes Lachen aus und ihre Hände fuhren hoch, um den Sitz ihrer Frisur zu überprüfen, so als verstecke sich Waldmann bereits irgendwo in der Küche. »Herbert? So ein Quatsch. Wie kommst du bloß darauf?«
    »Na ja. Ich habe gestern mit ihm geredet.«
    »Und?« Sie schien neugierig geworden zu sein.
    »Tja, er hat … Er meinte, er könnte dich ja mal zum Essen einladen.«
    »Also …« Diese Enthüllung schien sie gänzlich sprachlos zu machen. Und das kam selten vor! »Ich … äh … ich weiß nicht. Meinst du wirklich?«
    »Ja, wenn ich’s doch sage.« Bildete er sich das nur ein oder war sie für einen kurzen Moment rot geworden?
    »Also, jetzt, wo du es erwähnst«, sagte sie und blickte sichtlich verlegen um sich. »Manchmal schaut er mich tatsächlich so seltsam von der Seite an. Das stimmt schon.«
    »Ruf ihn doch einfach mal an«, schlug Adrian vor.
    »Du liebe Güte, nein!«, sagte Tante Margret. »Nein, das geht nicht. Ich kann doch in meinem Alter nicht hinter einem Mann herlaufen. Das gehört sich nicht.«
    »Waldmann ist ziemlich schüchtern, glaube ich.«
    »Hast du nicht gesagt, er will mich einladen?«
    »Jaja«, sagte Adrian. »Das hat er gesagt. Hauptsache, er traut sich am Ende auch.«
    »Nun, das wird er dann wohl müssen«, sagte Tante Margret. »Ein Mann muss sich verhalten wie ein Mann. Zauderer und Schwächlinge kann ich nicht ausstehen.«
    Damit war das Thema vorerst gegessen. Adrian wollte es nicht auf die Spitze treiben, daher schluckte er den Kommentar, der ihm auf der Zunge gelegen hatte, herunter.
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet, Tante Margret«, sagte er stattdessen. »Hast du die Mathearbeit nun unterschrieben oder nicht?«
    »Habe ich. Ja.« Tante Margret langte in die offene Durchreiche zwischen Küche und Wohnzimmer, wo sie das Heft hingelegt hatte, und warf es auf den Tisch. »Aber ich möchte, dass du dich in Zukunft mehr auf den Hosenboden setzt.«
    »Ja, mach ich«, sagte er so unterwürfig wie möglich. »Versprochen.« Doch wenn er gedacht hatte, die Angelegenheit sei damit vom Tisch, so hatte er sich getäuscht.
    »Nein, nein. So läuft das nicht, Adrian«, sagte sie. »Zum Lernen fehlt dir offenbar die Selbstdisziplin. Wenn du das nicht allein kannst, muss ich mich eben jeden Nachmittag wieder dazusetzen.«
    »Das hatten wir doch schon. Ich bin kein Baby mehr!«
    »Komisch, du verhältst dich aber so.« Sie knallte ihren Becher auf den Tisch.
    »Können wir das nicht heute Nachmittag besprechen?«, fragte er genervt, schnappte sich das Matheheft und stand auf.
    »Es ist immer dasselbe mit dir«, stellte seine Tante fest. »Was mache ich nur falsch? Sobald man mit dir reden will, machst du dicht.«
    »Ich muss jetzt echt los.« Er hatte keine Lust, ausgerechnet wegen Tante Margrets offensichtlichem Verlangen zu streiten auch noch zu spät zu kommen. Das wäre dann das dritte Mal in dieser Woche …
    Adrian lief auf sein Zimmer, warf sich seinen Rucksack über die Schulter und verließ unter den Schimpftiraden seiner Tante das Haus. »Bis nachher!«, rief er noch, dann zog er die Tür hinter sich zu, schwang sich aufs Rad und fuhr los.
    Warum nur gerieten sie ständig aneinander? Das hielt man ja im Kopf nicht aus. Wenn sie meinte, immer und überall die Lehrerin raushängen lassen zu müssen, konnte sie ihm wirklich gestohlen bleiben. Manchmal wünschte er sich in seinem Zorn, es würde sich einfach der Erdboden unter ihren Füßen auftun und sie verschlucken. Dann hätte er endlich seine Ruhe. Dann müsste er sie nicht mehr sehen.
    Adrian konnte ja nicht ahnen, dass er seine Tante tatsächlich nie wiedersehen würde.
     
    Er war kaum eine Stunde aus dem Haus, da klingelte es an der Tür.
    Das wird der Mann von der Post sein,

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