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Das französische Bett

Das französische Bett

Titel: Das französische Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Verschrobenheit in diese, wie sie meinte, einzige Liebe zu dem älteren, verheirateten Mann verrennen würde. Dann würden sich ihre Schuldgefühle ins Unerträgliche steigern.

    Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zur Avenue Foch.
    Ich suchte nach einer Klingel, aber die Tür besaß nur einen Klopfer, den ein bronzener Löwenkopf im Maul hatte. Ich bediente ihn und wartete.
    Als die Tür endlich geöffnet wurde, sah ich einen alten, würdigen Herrn vor mir, einen Butler vermutlich, im Dienste seiner Herrschaft in Ehren ergraut. Er blickte mir reserviert entgegen.
    »Ich bin Brigitte, Frau Gräfin erwartet mich.«
    »Man hat es mir gesagt.« Er machte eine feierliche Verbeugung. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen.«
    Ich ging hinter ihm in eine Halle, die mir so groß vorkam wie ein Tanzsaal. Eine breite Freitreppe führte von der Mitte nach oben und teilte sich im ersten Stock zu einer Balustrade. Der Butler führte mich zu einem Louis-XV.-Sessel und bat mich, Platz zu nehmen. Dann ging er gemessen davon, ich war allein.
    Hoch über mir wölbte sich eine gläserne Kuppel, die der Halle ein besonderes, stimmungsvolles Licht spendete. Von den Wänden blickten riesige Porträts von Männern und Frauen in Kostümen verschiedener Jahrhunderte auf mich herab. Der Fußboden war aus Marmor, auf dem echte Teppiche malerisch lagen.
    Ich sah wieder auf die feierlichen Gesichter der Ahnen, die mich anzustarren schienen, und dachte an den Grafen Bernard und seine Frau Anette, mit denen ich es schon getrieben hatte. Ich dachte: Man muss sich die Adeligen nur nackt vorstellen, dann verlieren sie ihren tierischen Ernst. Der Gedanke machte mir Spaß.
    Die Zofe der Gräfin weckte mich aus meinen Träumen. Sie mochte 26 Jahre alt sein, war mittelgroß und vollschlank. Auf ihrem braunen Haar thronte ein kleines weißes Häubchen.
    Ihr Make-up war makellos mit getuschten Augenwimpern, Lidschatten und modern bleichen Lippen. Sie trug eine schwarzseidene Bluse und einen schwarzen Faltenrock, so mini, dass fünf Zentimeter weniger ihren Venushügel sichtbar gemacht hätten. Die Andeutung eines weißen Schürzchens darüber vertiefte noch die kokette Note der Aufmachung.
    Ihre wohlgeformten Beine steckten in schwarzen Strümpfen.
    Sie stieg vor mir die Freitreppe hinauf. Der dicke Teppich schluckte jedes Geräusch. Es war so still, dass ich ihren Atem hören konnte.
    Ich sah zu ihr auf und blickte ihr direkt unter das Röckchen, das bei jedem Schritt graziös wippte. Ihre schwarzen Nylons waren keine Strumpfhosen. Sie endeten kurz vor dem Punkt, an dem ihre kräftigen Schenkel sich vermählten. Ein klitzekleiner schwarzer Slip hatte sich in die Furche ihres Hinterns gezogen, und so sah ich die beiden sich im Rhythmus ihrer Schritte bewegenden Backen in strahlender Nacktheit vor mir.
    Für jeden, dem weibliche Rundungen nicht gleichgültig sind, ist das eine recht aufregende Angelegenheit.
    Anette empfing mich in einem Raum, der ganz in Weiß und Gold gehalten war und den ich Salon genannt hätte, wäre nicht auch ein großer, dreiteiliger Frisierspiegel vorhanden gewesen. Es mochte also ein Ankleideraum sein oder ein Boudoir. Sie ruhte auf einer Ottomane und war mit einem durchsichtigen Nichts bekleidet, das wohl einen Hausmantel darstellte.
    »Na, da bist du ja, Chérie!«, begrüßte sie mich und lud mich ein, neben ihr zu sitzen.
    Dann bemerkte sie, dass die Zofe noch wartend dastand und fuhr sie an: »Steh hier nicht herum, Jeanette. Du kannst das Kleid schon richten. Ich läute, wenn du es bringen sollst.«
    Jeanette knickste schnippisch, sodass ihr Röckchen hochflog und damit einen schnellen Blick auf das kaum bedeckte schwarze Dreieck gewährte.
    »Sie ist ein Luder!«, erklärte die Gräfin, doch es klang mehr wie eine Anerkennung.
    »Aber dir gefällt das«, stellte ich fest und lächelte viel sagend.
    Der Ausdruck ihres Gesichtes wechselte. Hochmut und Arroganz glitten darüber hinweg.
    Anscheinend fiel es ihr schwer, so etwas von mir anzuhören.
    »Wie eine Tigerkatze reagiert, das kann ich mir genau vorstellen«, sagte sie dann. »Wie zahme Katzen reagieren, das ist unberechenbar. Die sind mir unheimlich.«
    »Deshalb umgibst du dich mit Bestien!«
    Sie lachte lauthals: »Schmeichlerin!«
    Ich suchte zwischen den Falten ihres Hausmantels und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel. Zu meiner Genugtuung stellte ich fest, dass sie sofort reagierte. Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe. Aber sie entspannte sich

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