Das französische Bett
Hand lag zwischen meinen gespreizten Schenkeln. Wenn auch alle Illusionen, die ich um die Freundschaft mit Manuel gewoben hatte, nun geplatzt waren, so brauchte ich trotzdem einen Mann!
Doch plötzlich erkannte ich deutlich: Man könnte mit halb Paris schlafen und dennoch allein voller Sehnsucht nach einem Menschen bleiben, der zu einem gehört, der alles versteht, der einen ergänzt. - Sex hat absolut nichts mit Liebe zu tun. Man kann sich zwar auf alle möglichen Arten befriedigen. Liebe jedoch ist etwas ganz anderes!
Ich schwenkte meine Beine aus dem Bett, stand auf und ging ans Fenster. Über die Auffahrt schaute ich direkt in jene lange Pappelallee, die schnurgerade zur Straße führte. So gerade wie dieser Weg würde ein Lebensweg nur selten sein.
Ich fand im Zimmer keine Möglichkeit, mich zu waschen. Eine Tür, durch die ich am letzten Abend hereingekommen war, führte in die Halle. Ich probierte eine andere Tür und fand das Badezimmer.
»Komm ruhig herein!«, sagte eine Mädchenstimme von der Wanne her. »Wir haben beide Platz hier! Ich habe gehofft, dass du kommen würdest, denn ich warte schon eine halbe Stunde.«
Sie hatte rote Haare wie ihre Mutter, denn ich sah sofort, dass sie die Tochter des Hauses sein müsse.
»Warum hast du denn auf mich gewartet?«
»Na, Filmschauspielerin und dann noch dieses Erlebnis mit dem Sexualmörder!«
»Willst du mir die Wanne nicht überlassen?«
»Ich will dich abseifen«, sagte sie lachend, »komm nur rein.«
»Ich werde deine Mutter rufen und ihr sagen, wie du ihre Gäste behandelst!«
Sie stand auf. Das grüne, mit Fichtennadeln angereicherte Wasser lief an ihrem Körper herab, der schon fast so füllig war wie der ihrer Mutter.
Sie lächelte mich überlegen an. »Ich würde nicht raten, meine Mutter zu rufen; die schläft nämlich, und Manuel auch. Vor dem Mittagessen werden Sie die beiden nicht sehen.«
Sie hob ihre Arme und legte sie um meinen Hals. Ihr Mund suchte meinen Mund und saugte sich daran fest. Eine unverschämt lange, spitze Zunge bohrte sich zwischen meine Lippen. Ihr Bauch presste sich gegen meinen Bauch. Ich musste meine Beine spreizen, damit ich nicht umgerissen wurde.
Schließlich haben wir uns dann gegenseitig abgewaschen.
Dabei erzählte sie mir, dass sie Myriam heiße und gerade erst sechzehn Jahre alt sei. Ich hätte sie für neunzehn gehalten.
Dann zogen wir uns jede ein Minikleid an, sonst nichts, keinen Slip, keine Strümpfe, keine Schuhe. Die Haare ließen wir offen.
Während wir am Frühstückstisch saßen, traf ihre Tante ein. Diese Schwester ihrer Mutter war der gleiche Typ, aber fünf Jahre jünger. Sie hieß Esther und brachte einen Playboy mit, der vielleicht fünfundzwanzig Jahre zählte. Er war groß, schlank und blond, trug einen Bürstenschnitt und sah dadurch aus wie ein Ami. Er war mit einem roten Freizeithemd und weißen Leinenshorts bekleidet.
Myriam saß so, dass er sehen konnte, was sie unter ihrem kurzen Röckchen zu bieten hatte. Es machte ihr höllischen Spaß zu bemerken, wie das Ding in den Shorts des jungen Mannes lebendig wurde.
Das tiefe Röhren eines Sportwagens erklang lauter und lauter, um vor dem Haus zu ersterben. Weitere Gäste trafen ein. Myriam lief hinaus und kam mit zwei jungen Männern zurück. Sie hießen Antoine und Gerard. Jetzt waren also vier Männer im Haus, nämlich diese beiden, dann Manuel und der Begleiter von Esther. Er hieß Kurt. Die gleiche Anzahl von Frauen hatte sich schon zusammengefunden: Madame mit
Myriam, Esther und ich. Hier hatte man also sorgfältig geplant. Ich fand, Manuel hätte unbedingt davon sprechen müssen, bevor wir losfuhren.
Inzwischen war mir aber alles egal, denn bei mir war Manuel seit den schlaflosen Stunden dieser letzten Nacht restlos abgeschrieben.
Ärgerlich war ich nur, dass mich jeder sogleich erkannte, spätestens, wenn er meinen Vornamen erfuhr, um sich dann automatisch an meine Bilder in den Zeitungen zu erinnern.
So kam bei jedem Neuankömmling wieder die leidige Geschichte von dem Sexualmörder ins Gespräch, dem inzwischen drei Morde nachgewiesen sein sollten.
Jeder hatte natürlich andere Vorstellungen davon, wie ich mich in der Situation hätte verhalten müssen.
Esther behauptete, sie würde keinerlei Angst gehabt haben. Sie stand auf und stellte sich vor Antoine, der an meiner Seite saß.
»Antoine mag mich nicht«, erklärte sie. »Stellt euch also vor, Antoine wäre der Mörder. Er hätte ein Messer in der Hand.« Sie gab
Weitere Kostenlose Bücher