Das Frauengesundheitsbuch
arbeitet.
Gut zu wissen
Die Pille zur Verhütung, die ja seit über 40 Jahren von Millionen Frauen geschluckt wird, erhöht das Brustkrebsrisiko nicht!
Verschiedene Formen
So wie es nicht den einen Krebs gibt, sondern viele verschiedene Formen, gibt es auch nicht den einen Brustkrebs. Man unterscheidet danach, wo die Wucherung auftritt und ob sie in umliegendes Gewebe einbricht.
„in-situ“-Karzinome: Aufgrund der praktizierten Früherkennung werden immer häufiger „in-situ“-Karzinome entdeckt. Das sind Frühformen, die meist operativ entfernt werden, damit sich daraus kein „echtes“ Karzinom entwickelt. Wenn Sie einmal einen solchen Vorläufer hatten, sollten Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen besonders wichtig nehmen, da bei erneutem Auftreten das Risiko ebenfalls recht hoch ist, dass ein bösartiger Tumor entsteht.
Invasives Karzinom: Unter dieser Bezeichnung sind die bösartigen Tumore zusammengefasst, die sich in umliegendes Gewebe ausbreiten. Mit 65–80 % ist das invasiv duktale Karzinom, bei dem die Milchgänge der Brustdrüse betroffen sind, diemit Abstand häufigste Brustkrebsart. In 6–15 % der Brustkrebserkrankungen liegt ein invasiv lobuläres Karzinom vor, das in den Drüsenläppchen der Brustdrüse ihren Ursprung hat. Häufig sind dabei beide Brüste betroffen. Der Tumortyp breitet sich meistens so gestreut und ohne festen Umriss aus, dass die Erkennung nur mit speziellen bildgebenden Verfahren möglich ist.
Weitere Formen: Das so genannte Paget-Karzinom (Morbus Paget) ist eine eher seltene Form, die die Brustwarze betrifft. In zwei Dritteln aller Fälle liegt noch ein duktales „in situ“-Karzinom vor. Die ersten Symptome können in die Irre führen und auf eine Entzündung der Brustwarze oder ein Ekzem deuten. Bei dem inflammatorischen Karzinom spricht man auch von entzündlichem Brustkrebs. Das Karzinom kann in den Milchgängen oder den Drüsenläppchen sitzen. Kennzeichnend ist eine Rötung sowie starke Wärmeausstrahlung der Haut. Die Brusthaut kann auch anschwellen und sich verändern, sodass sie vernarbt wirkt, bzw. gedellt wie Orangenhaut aussieht.
Symptome
Grundsätzlich gilt: Wann immer Sie Veränderungen an Ihrer Brust wahrnehmen, die nicht sofort erklärbar sind, sollten Sie diese kurze Zeit im Auge behalten, die nächste Periode abwarten und, wenn sich dann nichts gebessert hat, sie so schnell wie möglich durch Ihre Gynäkologin abklären lassen. Viele Frauen spüren einige Tage vor der Menstruation ein Ziehen in den Brüsten, haben ansonsten keine Symptome des PMS. Deshalb sollten Sie bei solchen Anzeichen ruhig bleiben und zunächst den aktuellen Zeitpunkt Ihres Zyklus bedenken. Anders sieht es aus, wenn die Brustschmerzen ungewohnt heftig und unabhängig vom Zyklus auftreten. Auf jeden Fall besteht Klärungsbedarf bei folgenden Anzeichen:
Schmerzen
Knoten, die Sie ertasten (→ S. 167 )
Veränderung der Größe
Entzündungsanzeichen
Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze
Hautveränderungen, wie etwa eine Orangenhaut oder narbenartige Erscheinungen
Diagnose
Bei der Diagnose geht es zunächst darum, andere Erkrankungen auszuschließen. Das können entzündliche Erkrankungen, in vielen Fällen aber auch gutartige Gewebeveränderungen sein (→ S. 167 Gutartige Brusttumore).
Zur Untersuchung gehören das Betrachten und Abtasten der Brust. Darüber hinaus sind bildgebende Verfahren sinnvoll.
Mammographie: An erster Stelle steht die Mammographie. Das ist das Röntgen der Brust. Dabei lässt sich ein Karzinom entdecken, das erst bei doppelter Größe ertastet würde. Erkundigen Sie sich unbedingt nach einem Röntgeninstitut, das viel Erfahrung in diesem speziellen Bereich nachweisen kann. Durchführung und Auswertung erfordern nämlich einiges an Training und praktischem Wissen. Es ist nötig, dass die Brust möglichst stark zusammengepresst wird. Gehen Sie davon aus, dass dies ineinem Maße geschieht, das Sie noch ertragen können. Zwischen dem 7. und dem 17. Tag des Zyklus ist es weniger schmerzhaft, sodass der Termin entsprechend gewählt werden sollte. Warum ist es so wichtig, dass die Brust bis an die Schmerzgrenze komprimiert wird? Das gesunde Gewebe verhält sich beim Zusammenpressen anders als das erkrankte eines Karzinoms, Kontrast und Auflösung verbessern sich erheblich, und die Strahlendosis kann deutlich verringert werden.
Gut zu wissen
Unangenehm aber nicht gefährlich
Auch wenn der Druck auf das empfindliche Gewebe schmerzhaft ist, können
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