Das Frauengesundheitsbuch
betroffen. Am häufigsten leiden die Knie, die Hüften, die Schultern und die Finger.
Symptome und Diagnose
Ganz typisch ist der Anlaufschmerz. Morgens oder nach längerem Sitzen müssen die Betroffenen erst wieder in Gang kommen, bis die Beschwerden langsam abebben. Aber auch bei Belastung der erkrankten Gelenke zwickt es. Im fortgeschrittenen Stadium bleiben die Schmerzen permanent. Zusätzliche Symptome sind Knacken in den Gelenken und Steifigkeit. Durch Blutuntersuchungen, Röntgenbilder oder Magnetresonanztomographie wird der Arzt das Ausmaß der Schädigung klären,. In manchen Fällen bringt auch erst eine Gelenkspiegelung Aufschluss.
Therapie
Konventionell
Mit der Therapie soll vor allem ein Fortschreiten des Knorpelabbaus sowie eine Schmerzlinderung erreicht werden.
Leider werden häufig gleich Arzneimittel verschrieben, die auf lange Sicht starke Nebenwirkungen haben. Versuchen Sie, die Schmerzen mit Paracetamol in den Griff zu kriegen und durch sanfte Methoden zu lindern. Kurzfristig können so genannte Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), wie Ibuprofen oder Diclofenac, eingesetzt werden, vor allem dann, wenn sich aufgrund der Arthrose Entzündungen gebildet haben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über zwei Wirkstoffe, mit denen bei Arthrose sehr gute Erfahrungen gemacht wurden. Das ist einmal die Hyaluronsäure, die sich mit Gelenkflüssigkeit verbindet und die Gleitfähigkeit verbessert. Sie wird direkt in das Gelenk gespritzt, häufig bei Problemen in Daumen oder Zehengelenken. Die zweite Substanz ist Glukosaminsulfat, das im Knorpel vorkommt. Auch sie wird direkt in das Gelenk gespritzt, ist aber auch als Tabletten oder Pulver zu haben.
Alternativ und unterstützend Homöopathie: Gegen Schmerzen 3 × tgl. 1 Tbl. Ruta D6, gern in der Kombination mit Arnika D12 oder Hekla Lava D2 dreimal täglich eine Tablette. Ruta ist mit 2 weiteren Rheumamitteln auch im Komplexmittel Steirocal S (Steierl) enthalten, von dem man bis zu 12 Tbl. tgl. nehmen kann, meist reichen aber 3 × tgl. 1 Tbl. zu kombinieren mit 3 × tgl. 30–40 Tr. Steirocall N Tropfen (Steierl) speziell zur Besserung von chronischen degenerativen Gelenkveränder un gen. Bei Gelenk- und Weichteilrheumatismus, besonders bei Knötchen an den Fingern Girheulit HOM (Pflüger), akut 6 × 1, chronisch 3 × 1.
Schüßler: s. Rheumakur (→ S. 107 ).
Pflanzenmittel: Teufelskralle, Brennnessel und Weidenrinde (s. Rheuma).
Ernährung: Übergewicht begünstigt die Entstehung und das Fortschreiten, da durch das hohe Gewicht eine übermäßige Druckbelastung auf fast allen Gelenken, vor allem den Knien, Hüften und Füßen liegt. Als sehr günstig hat sich eine mediterrane Vollwertkost erwiesen. Sie ist reich an Antioxidanzien sowie Vitaminen und Fettsäuren, die dem Knorpel helfen, sich zu reparieren. Tierische Produkte dagegen verstärken Entzündungsreaktionen. Samen der schwar zen Johannisbeere, Soja-, Weizen-, Lein-, Nachtkerzen- und Fischöl sind natürliche Entzündungshemmer.
Nahrungsergänzung: Kanne Brottrunk spült Schlacken weg und reguliert den Basenhaushalt.
In SANA-PRO Trinkgelatine (Bodymed) sind genau die Aminosäuren enthalten wie im Knorpel. Rühren Sie 2 × tgl. 1 EL in etwas Wasser oder Saft. Bei Beschwerden 3 × tgl., vorbeugend 1 × tgl., 1 Tbl. Vitazell-Arthro (Köhler) mit den wichtigen Knorpelbausteinen Glukosaminsulfat und Chondroitinsulfat sowie Vitamin E und B6, Zink, Mangan und Selen. Alternativ anfangs 2 × tgl. 1, langfristig 1 × tgl. 1 Kapsel SalusVital Gelenk-Aktiv-Kps. mit 250 mg neuseeländischem Grünlippmuschelpulver, Fischöl, Vitamin E, C und Selen. Nach Bedarf 1–2 Kapseln tgl. Arthro Aktiv (Life Light) mit Grünlippmuschelkonzentrat, Chondroitinsulfat, Haifischknorpelpulver und für den Knorpel wichtigen Aminosäuren und Vitaminen. Jeden Morgen vor dem Frühstück 7 Tr. Silizeen plus (IHLE) in etwas Flüssigkeittrinken. Das Silizium sorgt für die Bildung von Kollagen in Knorpel und Bindegewebe und wird vom Körper sehr gut aufgenommen.
Äußerlich
Bewegung ist wichtig, denn nur dabei gelangt Gelenkflüssigkeit in die Gelenke. Darum: Nicht schonen, sondern schonend aktiv sein. Zur Vorsorge und Therapie von Kniebeschwerden: Morgens im Bett Fahrradfahrübungen machen. Dazu Arme hinter dem Kopf verschränken, Kopf etwas anheben und mit den Beinen kräftig nach oben treten. Beine im Knie schön strecken und wieder stark beugen. Das stärkt auch die Bauchmuskulatur. Mit 20 × anfangen und auf 5 Min. steigern.
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