Das Frauengesundheitsbuch
Ihrem Arzt über verschiedene Therapiemaßnahmen, wie auch die systemische Enzymtherapie, und deren Kombinationsmöglichkeiten.
Osteoporose
Das deutsche Wort sagt sehr gut, was hinter der Osteoporose steckt: Knochenschwund. Die primäre Form tritt überwiegend im Alter auf. Risikofaktoren für Frauen sind: Untergewicht, längere Phasen ohne Periode, also auch ohne genügend schützende Hormone, frühe Wechseljahre und Rauchen. Nach den Wechseljahren sind Frauen aufgrund der hormonellen Umstellungen deutlich öfter betroffen als Männer. Etwa 30 % der Frauen und nur halb so viele Männer bekommen im Laufe ihres Lebens einen Knochenbruch durch Osteoporose. Die sekundäre Form ist altersunabhängig und steht im Zusammenhang mit Hormon- oder Stoffwechselerkrankungen oder mit der Einnahme von Medikamenten. Hier ist vor allem Kortison zu nennen. Die primäre Osteoporose nimmt mit 95 % eine klare Führungsrolle ein. Rund ein Viertel der über 50 Jahre alten Deutschen leidet darunter.
So schwinden die Knochen
Knochen ist hart und elastisch. Er besteht nämlich zu 75 % aus elastischem Bindegewebe, in das bis zu 25 % Kalzium eingebaut sind, aber auch noch andere Mineralstoffe. So befindet sich bspw. 60 % des Körper- Magnesiums im Knochen. Knochen unterliegen einem ständigen Umbauprozess: spezielle Zellen, die Osteoblasten bauen ihn auf und andere, die Osteoklasten, bauen ihn ab. Ihre Funktion ist abhängig von verschiedenen Hormonen (u. a. den Geschlechtshormonen Östrogen und Testosteron, sowie dem Parathormon aus der Nebenschilddrüse), Vitaminen, besonders Vitamin D, Enzymen und nicht zuletzt vom Säure-Basen-Haushalt. Umweltgifte, falsche Ernährung, Stress und Magnesiummangel führen zur Übersäuerung. Das Ergebnis: Die Knochen verlieren an Dichte und Stabilität. Sie brechen leichter, in manchen Fällen sogar im Sitzen oder im Schlaf.
Übrigens: Zum Ende der Pubertät hat der Knochen seine optimale Stärke, der Arzt spricht von der peak bone mass, also der Spitzenknochenmasse. Von da an gehen jährlich 1–2 % verloren. Es ist also ganz wichtig, dass Kinder und Jugendliche durch richtige Ernährung und Bewegung möglichst viel Knochen „ansetzen“. Studien haben gezeigt, dass besonders viel Milch dabei keine Hilfe ist.
Symptome und Diagnose
Fatalerweise erfolgt der Schwund schleichend und zeigt zunächst keine Symptome. Meistens werden die Betroffenen und ihre Ärzte erst aufmerksam, wenn es zum Oberschenkelhals-, Handgelenks- oder Wirbelkörperbruch kommt. Dabei ist bei Frauen über 50 ein Wirbelbruch dreimal häufiger als der Bruch eines Röhrenknochens (Schenkelhalsbruch). Bei Rückenschmerzen im fortgeschrittenen Alter sollten Sie auch immer an Osteoporose denken. Eine Veränderung der Gestalt, zum Beispiel das „Schrumpfen“ oder die Entstehung eines Buckels, sind Zeichen für eine Osteoporose. Eine Blut- und Urinuntersuchung kann schnell Hinweise auf ein Ungleichgewicht im Kalzium-, Hormon- und Knochenstoffwechsel geben. Eine Messung der Knochenmineraldichte (KMD-Messung) sichert dieDiagnose. Bei der so genannten DXA- Methode wird mit zwei Röntgenstrahlen unterschiedlicher Stärke gearbeitet. Dies wird von der WHO empfohlen, da schnell gute Ergebnisse vorliegen, der Patient aber nur einer geringen Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Ultraschalluntersuchungen, die an Ferse oder Finger gemacht werden, um die Knochendichte abzuschätzen, werden zwar häufig in den Arztpraxen angeboten, sind aber zu ungenau, um ein Frakturrisiko vernünftig einzuschätzen. Haben Sie einen erfahrenen Arzt, dann wird er schon an der Hautfaltendicke ablesen können, ob bei Ihnen auch ein Osteoporoserisiko auftreten könnte, denn das Stützgewebe von Knochen und Haut ähneln sich sehr.
Das rät die Ärztin
Ein Fachmann muss her!
Vermutet der Arzt bei Ihnen eine Osteoporose, gehen Sie unbedingt zum Knochenspezialisten, bevor Sie mit einer Therapie beginnen. Eine leicht erniedrigte Knochendichte ist noch keine Osteoporose. Es wird häufig viel zu früh mit starken Medikamenten eingegriffen. Und noch ein Tipp: lassen Sie zu Beginn der Wechseljahre einmal eine DXA-Knochendichtemessung machen. Haben Sie einen Superknochen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Liegen die Werte sehr niedrig, der Fachmann spricht vielleicht schon von einer Osteopenie, können Sie selber noch sehr viel tun, ehe es zu spät ist (s. u.).
Therapie
Konventionell
Osteoporose ist nicht heilbar. Ziel muss darum sein, die Entwicklung aufzuhalten. Das
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