Das Frauengesundheitsbuch
diese Präparate vorliegen, die die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit beweisen. Beachten Sie, dass ein sorgfältig hergestellter Extrakt in einer Filmtablette mit definierter Dosis besser zur Behandlung von Krankheiten geeignet ist als eine Kapsel mit gemahlenen oder gepressten Pflanzenteilen. Rationale Phytopharmaka sind apothekenpflichtig.
In Deutschland gibt es Firmen mit jahrzehntelanger (Bionorica in Neumarkt, 75 Jahre, Schaper und Brümmer, Salzgitter, 85 Jahre), ja sogar jahrhundertelanger (Dr. Willmar Schwabe in Karlsruhe, 140 Jahre) Tradition in der Herstellung hochwertiger Pflanzenheilkunde. Kontrollierte biologische Pflanzenkultivierung, moderne Ernte- und mehrstufige Extraktionsverfahren garantieren die gleich bleibende Qualität und Verträglichkeit der Medikamente, die meistens auch in von der Wissenschaft geforderten kontrollierten randomisierten Doppelblindstudien geprüft wurden. Aus diesem Grund werde ich Ihnen in den Krankheitskapiteln bevorzugt diese Phytopharmaka empfehlen.
Wirkung: Inzwischen sind traditionell bekannte Wirkungen verschiedener Pflanzen gegen unterschiedlichste Beschwerden wissenschaftlich untersucht, bewiesen und erklärt. Sie beruhen auf einer großen Zahl von Inhaltsstoffen, wie Gerb-, Bitter-, Mineral- und Quellstoffen, ätherischen Ölen, Vitaminen, Zuckern und sekundären Pflanzenstoffen. Die Besonderheit bei den Pflanzenheilmitteln im Gegensatz zu den chemischen Medikamenten ist, dass es sich um Vielstoffgemische handelt, also das Zusammenspiel mehrerer Substanzen, diesich ergänzen. Dieses Zusammenspiel kann man erhalten und nutzbar machen in Form von Heilkräutertees, Kaltwasserauszug, Presssaft, Extrakt, Sirup, Tinktur, Zäpfchen, Salben oder Kapseln.
Vorteile: Pflanzenheilmittel können sehr individuell dosiert werden und wirken oft bei verschiedenen Erkrankungen. Sie fördern die Selbstregulation des Körpers. Sie haben wenig Nebenwirkungen. Sie können mit anderen Heilverfahren kombiniert werden.
Nachteile: Die Wirkung tritt manchmal verzögert ein. Da es sich um Gesamtextrakte handelt, weichen die Produkte unterschiedlicher Hersteller trotz ähnlicher Namen voneinander ab, und die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variiert.
Gut zu wissen
Hoher Standard
Phytotherapeutische Fertigarzneimittel unterliegen den gleichen strengen Standards und Kontrollen wie andere Arzneimittel auch. Wenn Sie mit einem Produkt gute Erfahrungen gemacht haben, bleiben Sie dabei.
Homöopathie
Der Gedanke, eine Krankheit mit einem Mittel zu heilen, das beim Gesunden ähnliche Symptome hervorruft wie eben die Erkrankung, ist nicht neu. Schon Hippokrates war der Ansicht, dass das funktionieren müsste. Bei der Homöopathie geht es genau darum. Die Beschwerden, die ein Gesunder bekäme, wenn er mit einem bestimmten Stoff behandelt würde, entsprechen genau denen der Krankheit, die mit diesem Stoff zu lindern ist. Anders ausgedrückt: Mit einem Arzneimittel können Sie bei einem gesunden Menschen genau die Anzeichen auslösen, die Sie üblicherweise mit dem Medikament kurieren.
Begründet wurde die Homöopathie 1790 durch den deutschen Arzt Samuel Hahnemann, der, um diese Theorie zu beweisen, sich selbst Chinarinde verabreichte und damit Malaria-Symptome auslöste.
Homöopathische Mittel: Wohl am bekanntesten sind kleine weiße Kügelchen, Globuli genannt. Welcher Stoff verordnet wird, ist klassischerweise konstitutionell bedingt. Das bedeutet, nicht das akute Problem allein entscheidet, sondern der Patient als Ganzes. Um ein konstitutionelles Mittel zu wählen, muss eine umfangreiche Anamnese vorausgehen. Der Therapeut muss die familiäre Krankheitsgeschichte ebenso kennen wie die des Patienten. Er muss Symptome aber auch Vorlieben und Abneigungen, zum Beispiel in Bezug auf die Ernährung, Schlafverhalten, Kälteempfinden und vieles mehr kennen lernen. Neben der klassischen (konstitutionellen, personenbezogenen) Homöopathie gibt es auch die krankheitsbezogene, die für Sie als Laie leichter zu erlernen und anzuwenden ist. Hierbei werden entweder einzelne homöopathische Arzneimittel verabreicht, die sich bei einer Krankheit bewährt haben, oder eine Mischung verschiedener Wirkstoffe, die man dann Komplexmittel nennt.
Gut zu wissen
Nebenwirkungen sind sehr selten. Es kann allerdings zu einer Erstverschlimmerung kommen, die anzeigt, dass der Körper den Kampf aufgenommen hat. Auch hier gilt: Schwerwiegende Erkrankungen gehören ausschließlich in die Hände von Fachleuten.
Neben den
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