Das Frühlingsfest
als es einer Armee von Metzen mit hochgezogenen Röcken gelungen wäre. Sie nahm seinen Finger aus dem Mund, streckte ihre Zunge langsam aus. Fulbert staunte, als sie die Zunge noch weiter auszustrecken vermochte. Das war kein Zufall, Maximilien wusste genau, welche Waffen er einsetzen musste. Die Brünette leckte mit ihrer unglaublich langen Zunge nun an Charles’ Finger, begann dabei an der Fingerwurzel, lutschte mit der Zungenspitze bis zur Fingerspitze, hinterließ dabei nur einen ganz leichten Speichelfilm, der sicherlich nach Rosen duftete, grinste Fulbert in sich hinein. Auf der Zungenspitze angekommen, trommelte sie leicht mit der Zunge auf der Spitze des Fingers und selbst der Diener spürte diese Berührung, obwohl er sie nur sah, auf seiner Eichel. Bei diesem süßen Trommelwirbel nahm sie mit ihren Augen den Blick des Grafen an die Hand und richtete ihren Blick auf die Stelle zwischen seinen Beinen, bevor sie ihm wieder in die Augen sah und seinen Finger mit dem ganzen Mund aufnahm und heftig saugte. Währenddessen mühte sich die Blondine recht überzeugend, ihre widerspenstigen Brustwarzen wieder im Dekolleté zu verstauen, doch aus unerfindlichen Gründen erwiesen sie sich als sehr eigensinnig und rutschten sofort wieder heraus. Durch die möglicherweise ungewollte Stimulation waren sie mittlerweile zu bedenklicher Länge angewachsen.
Fulbert zwang sich, dieses köstliche Schauspiel zu verlassen, denn er wollte nicht den finalen Akt des Bischofs mit der Baronin Geneviève de Verttoits verpassen. So ergriff er seinen Eimer, in dem nach wie vor der Weißwein schwappte, drehte sich auf dem Absatz um und schlug erneut den Weg zu den Wirtschaftsgebäuden ein. Erneut blieb er wie zufällig beim Bischof und der Baronin stehen. Der Baron hatte sich offensichtlich soeben entfernt, nachdem er überzeugt war, dass es seiner Gattin gut ging - jedoch nicht, ohne dem Bischof einen warnenden Blick zugeworfen zu haben.
»Mon Dieu! Ich befürchtete, er könnte etwas gehört haben«, flüsterte die Baronin dem Bischof zu und dieser nickte nur beruhigend, dass das Doppelkinn schwabbelte wie der Pudding, der bald gereicht werden würde.
»Bitte, Bischof Armand, bitte sagt mir nun, was der liebe Herrgott von mir verlangt, damit ich mich von dieser Sünde des Ehebruchs befreien kann!« Die Stimme der Baronin klang flehentlich. Bischof Armand hatte den Ehemann der Baronin weiterhin im Blick gehalten und winkte diesem aus der Ferne beruhigend zu, als dieser prüfend herüberschaute. Währenddessen sagte er »Meine liebe Baronin, ich bin Euer Bischof. Ihr könnt mir peinlich genau beichten und ich werde Euch die Absolution erteilen und Euch segnen. Vielleicht wird noch etwas mehr nötig sein, aber es wird nichts von Euch verlangt, das Ihr nicht leicht geben könnt.« Die dunkle Stimme des Bischofs war vor Geilheit etwas belegt, nun, da er kurz vor dem Ziel stand, doch dieses Detail entging dem Spatzenhirn der Baronin.
»Ja, ja«, hastete sie und es erschien dem Bischof, als öffne er ein Weihnachtsgeschenk heimlich am Tage vor Heiligabend. »Doch wir müssen ungestört sein, damit mein Gatte mein Geheimnis nicht entdeckt«, raunte Baronin Geneviève besorgt.
Der Bischof stöhnte leicht, denn seine fette Rute war sicherlich kurz vor dem Platzen. »Besucht mich in meinen Gemächern im Schloss in einer Stunde. Ich habe alles Notwendige dort, um Euch die Absolution zu erteilen«, sagte er schließlich. Die Baronin stimmte erfreut zu. Als sie sich trennten, um keinen weiteren Argwohn zu erregen, erspähte Fulbert Baron Michel François de Verttoits. Dieser atmete erleichtert auf, dass seine Frau endlich aus der Reichweite dieses widerlichen Pfaffen gelangte.
Fulbert nahm wieder seine Suche nach Julie auf. Im kleinen Lustgarten vor dem Schloss tummelten sich weitere Gäste. Ein mit Goldfarbe bemalter Mann war täuschend echt als Satyr verkleidet worden. Angeklebte Bocksfüße und wallende Haare an den Oberschenkeln machten zusammen mit schauspielerisch eindrucksvollen Bewegungen die Täuschung perfekt. Die zu Schönheit erblühte Tochter einer Edeldame bestaunte den Satyr, der jetzt bewegungslos wie eine Statue im Garten stand. Ihre Mutter lächelte ihr amüsiert zu. Scheu streckte die Tochter eine behandschuhte Hand aus, um den Satyr zu berühren. Fasziniert strich sie über die goldbemalten, muskulösen Formen, als der Satyr sein lüsternes Ziegengesicht ihr zuwendete und eine unglaublich lange Zunge ausstreckte, um der
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