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Das fünfte Foto: Lila Zieglers fünfter Fall (German Edition)

Das fünfte Foto: Lila Zieglers fünfter Fall (German Edition)

Titel: Das fünfte Foto: Lila Zieglers fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Flebbe
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umherflitzen.
    Die beiden kindlichen, blonden Nixen sonnen sich im Gras. Oben ohne.
    Trügerisches Paradies. Niemand ahnt, welch Schrecken die dichten Seerosenblätter verbergen.
    15.
    »Wenn Bine zurückkommt und die Sauerei im Garten sieht, macht sie gleich wieder die Biege.«
    »Warum nimmt sie nicht Fiete? Ist doch nicht zu übersehen, dass der auf sie steht.«
    Das Gespräch lenkte meine Aufmerksamkeit von der Zeitung ab. Glücklicherweise bot Angis Imbiss morgens ab sechs nicht nur Kaffee, sondern auch ein schnelles Frühstück an.
    Der Zeitungsartikel auf Seite zwei war sowieso kein Stimmungsaufheller. Ein riesiger Mann mit einem quadratischen, glatt gebügelten Gesicht lächelte in die Kamera. Seine massige Gestalt ließ die Frau an seiner Seite puppenhaft schön wirken.
    Polizeichefin Peters belobigt, lautete die Überschrift. Seit Klara Peters als Vizepräsidentin für die Polizeiarbeit im Raum Bochum verantwortlich ist, ist die Aufklärungsquote um elf Prozent gestiegen. »Sie hat ihre Führungsqualitäten beeindruckend unter Beweis gestellt«, lobt Polizeipräsident Georg Mattek seine Stellvertreterin.
    Dass der Polizeipräsident die Fähigkeiten seiner Stellvertreterin hauptsächlich im Bett schätzte, blieb unerwähnt. Genau wie die Tatsache, dass sich hinter der püppchenhaften Fassade eine eiskalte Karrierefrau verbarg, die ihre Position nutzte, um ihren Exfreund mit Anzeigen und Polizeikontrollen zu terrorisieren. Ich wusste es zufällig genau, denn ich war mit ihrem Exfreund zusammen. Bei Klara ›die Schlampe‹ Peters, der umjubelten Frau an der Spitze der Bochumer Polizei, handelte es sich um Danners ehemalige Verlobte. Zehn Jahre hatte der Kleinkrieg zwischen den beiden angedauert. Sie hatte Danner erst in Ruhe gelassen, als er in den Besitz einiger peinlicher Fotos gelangt war, die die Polizeichefin nur ungern am Schwarzen Brett der Präsidiumskantine entdecken würde.
    »Und Fiete passt doch gut zu Bine«, fand die dunkel gelockte Imbisstante. Mit einem Lappen wischte sie Krötes Kaffeepfützen vom Tresen.
    Ich klappte die Zeitung zu.
    »Mama!« Das Kleinkind mit dem Lockenkopf tauchte aus dem Nebenraum auf. Mit einem Pyjama bekleidet watschelte es hinter den Tresen und zupfte am Hosenbein der Kiosktante. Sie nahm es auf den Arm.
    »Spinn weiter, Angi.« Kröte biss in sein Mettbrötchen. »Fiete is ’n Kopp kleiner als Bine.«
    »Aber er hat gesessen«, konterte Angi. »Das macht ihn interessant.«
    »Ihr bescheuerten Weiber seht einen ja nur, wenn man zwei Meter groß ist oder wie ein Gangster aussieht«, murrte Kröte.
    Interessant, dass ausgerechnet er sich darüber beschwerte. Nachdenklich betrachtete ich seine klobigen Springerstiefel, Armeehose und Tarnweste und das aus seinem Ausschnitt züngelnde Tattoo einer Kobra. Kröte gab sich zweifellos Mühe, damit er nicht für Schwiegermutters Liebling gehalten wurde. Allerdings wollte sein rosiges Jungengesicht mit dem fliehenden Kinn nicht ganz zu seiner gefährlichen Aufmachung passen.
    »Du bist auch ein interessanter Mann, Süßer.« Angi rubbelte Kröte die bartlose Wange. »Aber leider zu jung für Bine und mich. Und deine Chantal würde uns die Augen auskratzen.«
    Auch Danner hatte das Gespräch interessiert verfolgt.
    Unsere Blicke trafen sich.

 
    Klick.
    Allzeit bereit, die Blondine. Er hat nur ihren Rock ein Stück hochgeschoben, für die schnelle Nummer zwischendurch. Im Gras hinter der Gartenlaube.
    Sie lässt es geschehen.
    Und der Kerl hält das für selbstverständlich.
    16.
    »Vergesst es! Das hier ist nicht die Auskunft«, protestierte Staschek.
    »Besorg uns doch mal einen Kaffee, Lenny.« Danner schob den Kriminalkommissar aus seinem eigenen Büro und nahm im Chefsessel vor dem Computer Platz. Ich sah ihm über die Schulter. Im Intranet der Kripo fand Danner nach kurzem Suchen das Vorstrafenregister.
    Imbiss-Angis freundlichen Hinweis auf die Knastvergangenheit unseres Schrebergartenkumpels Fiete und seine angebliche Vorliebe für Bine Kopelski konnten wir nicht ungeprüft lassen.
    Die einfache Eingabe Fiete ergab sofort drei Treffer. Foto Nummer zwei zeigte Friedbert ›Fiete‹ Cäsar Münz. Ohne Zweifel handelte es sich um unseren Schrebergartennachbarn, unschwer zu identifizieren an der tätowierten Träne im Gesicht.
    »Eine Knastträne.« Danner tippte auf den Bildschirm. »Da hätte ich gleich draufkommen können.«
    »Eine was?«
    »Manche Sträflinge lassen sich im Knast eine Tätowierung machen. Als Zeichen

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