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Das Fünfte Geheimnis

Titel: Das Fünfte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Starhawk
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Soldaten einen Platz an unserem Tisch an. Wir haben einen zweiten Rat gewählt, der als scheinbarer Führer fungieren und mit dem Gegner verhandeln soll. Und bevor der Gegner kommt, sprengen wir die Brücken, versuchen überhaupt alles, um für den Feind das Transportproblem zu verschärfen. Habe ich etwas vergessen?«
    »Training«, sagte Greta, »wir müssen für dieses Zusammentreffen trainieren, genauso wie wir trainieren würden, wenn wir Waffen hätten.«
    »Das kann ich übernehmen«, sagte Bird.
    »Stimmen alle zu?«
    »Wir Wild Boar People werden aus jedem Trottel, der uns in die Quere kommt, Kleinholz machen«, rief ein schwarzgelockter Hüne aus einer Ecke. »Das haben wir schon immer so gemacht.«
    »Natürlich«, lächelte Salal.
    Einer der hochgewachsenen, gestiefelten Menschen im Hintergrund erhob sich: »Die Wald-Gemeinden schließen sich erst einmal aus. Wir wollen uns nicht in die Belange der City mischen. Wir sind noch nicht soweit, daß wir allein auf gewaltfreien Widerstand setzen. Wir wollen erst heimgehen und mit unseren Leuten darüber diskutieren. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, wie die Antwort ausfallen wird. Wir sind ganz gut mit Gewehren ausgerüstet, die Straßen und Bahnverbindungen zu uns raus sind leicht abzuriegeln und zu schützen. Der Wald ist unser Freund und der Feind unseres Gegners. Ich glaube, wir werden kämpfen, wenn es soweit kommt. Wenn es Dinge oder Menschen gibt, die geschützt werden sollen, so schickt sie zu uns - aber bald - bei uns sind sie sicher. Es gibt Winkel in den Bergen, wo kein feindlicher Soldat je hinkommen wird. Und was immer hier in der Stadt passiert, bei uns werden einige überleben. Denkt daran.«
    »Die Städte östlich der Bay wollen erst einmal ihre eigene Strategie beraten«, gab ihr Repräsentant bekannt. »Wir haben die Debatte hier verfolgt, wir werden euch von unserer Entscheidung unterrichten.«
    Eine Frau von den Tribes stand auf. »Wir können auch noch nicht sagen, was wir tun wollen. Wir haben den Worten der Alten mit Respekt zugehört. Nun gehen wir zurück und sprechen miteinander darüber.«
    »Gut, haben wir Konsens?« fragte Salal.
    Ringsum im Raum hielten sich die Menschen an den Händen, das Zeichen der Übereinstimmung.
    »Das ist ein Sieg«, murmelte Holybear.
    Maya schlug die Hände vors Gesicht und weinte.

Kapitel  18
    Ich habe mich verändert, dachte Madrone. Die Bienen haben mich gezeichnet, so sicher, wie ich eine Narbe auf der Stirn habe. Sie bewegte sich jetzt durch eine Welt, die sich ihr ebenso durch Instinkte und Gerüche auftat, wie durch Sehen. Sogar, wenn sie sich außerhalb des Bienengeistes befand, wußte sie, was gerade blühte und wer krank werden würde. Sie ging durch ganze Schwaden von Gerüchen, durchdringender Salbei, frische Eiche oder Sykamore, menschlicher Schweiß. Sie roch, wo die Vögel ihre Nester bauten, und wo huschende Mäuse ihren Mist anhäuften. Menschen hatten ihren eigenen, einzigartigen Duft; ihre Nase ließ sie mehr wissen über die Energien, die ihre Körper durchströmten, als ihre Hände erspüren konnten und ihre Augen sehen, über ihre Bedürfnisse und ihre Defizite und ihr Ungleichgewicht, über Phasen von Aufruhr, Ärger oder Angst. Sie fühlte oft eine leichte Übelkeit, Appetitlosigkeit, trotz der kargen Diät. Der Honig, der allem was sie aßen beigemischt war, nährte sie mehr, als sie für möglich gehalten hätte.
    Die Frühlingssonne wurde heißer, und niemand bewegte sich viel während des Tages. Sogar die Gesunden verbrachten viel Zeit schlafend im Schatten. Die Grippe war zurückgegangen, aber Baptist war eines Nachts schreiend vor Qual aufgewacht. Madrone war zu ihm gegangen, um die Schmerzen zu lindern. Der Ammoniakgeruch, der ihn umgab, sagte ihr, daß seine Nieren blockiert waren. Mit ihren Hände verlagerte sie seine Energien, erfühlte die Blockaden, dehnte und erleichterte die Harnleiter, so daß der Stein passieren konnte. Als der Morgen kam, schlief er friedlich, und sie war erschöpft.
    »Wie geht es Baptist?« fragte Hijohn, während er zu ihr herüberkam und sich freundschaftlich neben sie hockte, als sie sich auf einen Baumstamm setzte, um ihre morgendliche Wasserration zu trinken.
    Ich beginne, mich wie ein Hund zu verhalten, dachte Madrone, als sie den durch die Störung verursachten eigenen Adrenalinschub roch. Stör' mich bloß nicht beim Essen und Trinken. Aber sie antwortete ihm höflich.
    »Es geht ihm besser. Es war mir möglich, das Ch'i seiner

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