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Das Fünfte Geheimnis

Titel: Das Fünfte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Starhawk
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sonst noch.«
    »Warum Aufputschmittel?«
    »Um sie zu verkaufen. Und um unseren Freunden etwas mitzubringen, sie glücklich zu machen. Wir müssen dies ja irgendwie finanzieren.«
    Sie war überhaupt nicht glücklich über diese Antwort, aber sie konnte nichts dagegen tun. Big John kam mit dem Scanner zurück, der wie ein quadratisches Vergrößerungsglas an einem Stock aussah.
    »So geht das«, sagte Lately, nahm eine Schachtel mit Pillen aus dem Regal. »Die Etiketten sind alle in Punktform auf der Vorderseite, siehst du?« Er zeigte auf ein Muster aus kleinen Punkten und sie nickte. »Halte den Scanner drauf und sieh hinein.«
    Als sie in die Linse hineinsah, erschienen ein Name und ein Preis.
    »Naja, dies wäre sehr hilfreich, wenn ich nur wüßte, was das für Dinge sind«, sagte Madrone.
    »Weißt du das nicht? Ich dachte, du kennst dich mit Medikamenten aus.«
    »Ja, mit einigen. Zu Hause benutzen wir Drogen, die wir selbst anbauen oder die wir daraus destillieren können, Antibiotika und Entzündungshemmer. Bei einigen Krankheiten sind sie effektiver als Kräuter oder Akkupunktur oder unsere anderen Methoden. Aber die Stewards haben Dinge, mit denen ich mich nur theoretisch auskenne und dann mit ihren lateinischen Namen oder ihren chemischen Strukturen, aber nicht mit ihren Markennamen. Vielleicht kann ich einige erraten.«
    »Manches können wir selbst identifizieren«, sagte Lately.
    »Kannst du mir ein paar Booster heraussuchen, ich möchte sie gern untersuchen.«
    »Klar. Aber wenn du etwas für Joan möchtest, mußt du mir sagen, wonach ich suchen soll.«
    »Ich habe keine Ahnung, wie es aussieht«, sagte Madrone entsetzt. »Kapseln, wahrscheinlich, keine Tabletten – wenn euch das helfen kann.« Ihr Kopf begann zu schmerzen durch die vielen Gerüche. Wenn sie sich auf ihren Bienen-Sinn konzentrieren könnte, ihn irgendwie einsetzen könnte...
    »Warte eine Minute, mir ist etwas eingefallen, was ich probieren könnte. Bring mir ein paar von den Sachen und ich werde versuchen herauszufinden, was es ist.«
    Sie setzte sich in eine Ecke mit einem Kugelschreiber, den Big John ihr gesucht hatte. Während sie ihr Bienenmal auf der Stirn berührte, ließ sie sich in eine leichte Trance fallen. Ich muß meinen menschlichen Verstand offenhalten um zu denken und zu benennen und auch um zu schreiben, während ich die anderen Sinne öffne. Melissa, kann ich das tun?
    »Hier sind einige Kapseln«, sagte Lately und legte eine Schachtel auf ihre Knie. Sie brach eine auf, roch an ein paar Puderkrümeln und nahm sehr vorsichtig etwas davon auf die Zunge. Geschmack und Geruch explodierten in ihrem Gehirn, sie flog durch orangefarbene Haine, Zitronen blühten, trugen Früchte, dufteten. Sie berührte ihr Bienenmal erneut, schrieb Vitamin C auf die Schachtel und hielt die Hand auf für die nächste Packung.
    Nachdem sie fünfzehn oder zwanzig verschiedene Drogen sortiert hatte, begann ihr Kopf zu pochen und die grau-metallenen Regale und Schachteln schwammen in kaleidoskopartigen Mustern vor ihren Augen. Es gab so viel mehr hier, sie empfand plötzlich eine Art Gier. Drogen, um Schmerz zu lindern, und Drogen, um Zellwachstum zu stimulieren, Drogen, um Tumore zu reduzieren, Drogen, um die Effekte von anderen Drogen zu verhindern. Wenn sie sie nur studieren könnte, analysieren, genau wissen könnte, wie sie wirkten. Ihr Bienen-Sinn könnte ihr helfen, die Drogen zu erkennen, die sie kannte, aber es gab verlockende Hinweise auf andere Dinge hier, Antimittel gegen die Epidemien vielleicht, Fortschritte, die im Norden noch unbekannt waren. Aber ohne mehr Zeit, mehr Ausrüstung, mehr Rückhalt, würde sie es nicht herausfinden.
    »Diosa, ich weiß nicht, ob ich noch mehr davon ertragen kann«, sagte sie, als Big John ihr einen weiteren Karton brachte.
    »Wir haben eine ganze Ladung Vergnügungs-Drogen«, sagte er. »Hast du, was du wolltest?«
    »Ich fand ein paar antibakterielle und ein paar virucide Substanzen«, sagte Madrone. »Diese und diese. Und hier sind einige Schmerzstiller, die sind immer sehr hilfreich. Du kannst den Scanner nehmen, und lade noch mehr von diesen auf.«
    Sie brachten ihr Kartons und Flaschen, und sie sortierte wie wild. Was sollte sie nehmen, was sollte sie hier lassen?
    »Beeil' dich«, sagte Lately. »Wir müssen hier vor vier Uhr draußen sein. Das ist in zehn Minuten, und wir müssen vorher noch aufräumen.«
    »Bring diese Kartons zurück«, sagte Madrone und zeigte auf einen Stapel, den sie

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