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Das fuenfte Maedchen

Das fuenfte Maedchen

Titel: Das fuenfte Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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Glasschüssel schüttete.
    Er kam wieder ins Wohnzimmer. Ich sah ihn nicht an, schloss einfach die Augen, lächelte und genoss es, mich an ihn zu schmiegen, als er sich wieder aufs Sofa setzte. Er hob meinen Kopf, als sei er ein Kissen, ließ ihn auf seinen Schoß fallen und schob mir ein Popcorn zwischen die Zähne. Ich rümpfte die Nase. Angesengt, dachte ich.
    Ich aß es trotzdem. Als ich daran kaute, hörte ich, wie er Luft holte. Ich drehte meinen Kopf, um es mir bequemer zu machen, und er quietschte wie eine Maus.
    Ich war ein unerträglicher Plagegeist, und ich wusste es, doch ich mochte es, Foley ganz nah bei mir zu haben, mochte es, mich an ihn zu schmiegen. Manchmal spürte ich die Versuchung, mit ihm zu vögeln, nur um ihn bis zum Morgen bei mir zu haben, weil ich mich einsam fühlte. Auch wenn man die Häuser noch so gut kennt, auch wenn man noch so lange darin gelebt hat, kriegen sie etwas Stephen-King-Mäßiges, wenn man alleine ist. Doch er hätte sowieso nicht die ganze Nacht bleiben können. Ich konnte ihn nicht hierbehalten, also lohnte es sich nicht. Er wurde frustriert und ungeduldig, und wer hätte es ihm verübeln können? Doch es lohnte sich nicht.
    Ich gab einen Seufzer von mir. Spider-Man 3 war okay, aber ich hatte ihn bereits zweimal angeschaut. Ich seufzte noch einmal.
    Â»Langweilst du dich?«, wollte Foley wissen.
    Gut beobachtet. Er war immer aufmerksam gegenüber meinen Stimmungen.
    Â»Das Popcorn ist verbrannt«, sagte ich.
    Â»Asche auf mein Haupt«, gähnte er.
    Ich kicherte.
    Er räkelte und wand sich, bis er auf dem Sofa hinter mir lag und ich mich an ihn geschmiegt hatte. Ich nahm den Geruch seines Pullis auf, seinen Jungengeruch. Ich war nicht schläfrig, empfand es aber als hypnotisierend, wie Foley mit dem Daumen über meinen Rücken strich. Nach einem kurzen Augenblick der Überraschung ließ ich ihn gewähren. Ich rollte mich auf den Bauch, damit er es bequemer hatte. Konnte mir jetzt Spider-Man nicht anschauen, was mir auch scheißegal war. Immer wieder die Wirbelsäule hoch und wieder hinunter.
    Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern, weil ich einschlief.

Vierzehn
    Er nahm den endlosen Frust wohl nicht so schwer, denn er kam immer wieder. Anfang September, an einem gemütlichen Nachmittag im Provost Reid Park, als sich die Bäume nach diesem langen Sommer noch nicht einmal annähernd verfärbt hatten, schlichen wir immer noch um diesen heißen Brei herum. Cut N’Dried hatte am Sonntag geschlossen und ich verdiente eine Ruhepause. Ich verdiente es, hier zu sein, auf der breiten Schaukel zu sitzen, an Foleys Brust zu ruhen und wie ein Gecko die Sonnenstrahlen zu genießen, während wir hin- und herschaukelten. Wir brauchten uns nicht anzustrengen, denn Mallory schubste uns an. Sie hatte bereits die Nase voll, jammerte, dass ihre Arme müde seien.
    Â»Cameron, du solltest ruhig den Fünfer rausrücken«, säuselte sie.
    Â»Ja, ja. Tu ich. Aber jetzt mach weiter.«
    Er hatte den Arm um meine Schultern gelegt, und er hielt meine Cosmo gegen die Sonne, um nicht geblendet zu werden, und las die Sexratschläge.
    Â»Donnerwetter«, murmelte er immer wieder, und »nicht zu fassen«, und »verdammte Scheiße. Das kann doch nicht wahr sein.«
    Â»Um Himmels willen«, murmelte ich, gelangweilt und überlegen. Er machte die Sache für sich nur noch schlimmer. Wenn er frustriert war, war das allein auf seine geile Neugier zurückzuführen.
    Mallory gab uns einen so kräftigen Schubs, dass wir um ein Haar ein Kleinkind enthauptet hätten, das vor der Schaukel herumrannte. Seine Mutter bedachte uns mit einem vernichtenden Blick und brachte das Kind in Sicherheit. Nachdem wir uns tausendmal entschuldigt hatten, war die Schaukel fast zum Stillstand gekommen.
    Â»Verdammt, Mallory«, blaffte Foley.
    Wir sahen, wie ihre magere Gestalt in der Ferne in Begleitung eines arglosen Jungen auf den Streichelzoo zurannte. Als Foley noch einmal ihren Namen brüllte, zeigte sie ihm den Stinkefinger.
    Â»Verdammt, die Würmer sollen sie fressen.«
    Â»Vermutlich wird es umgekehrt sein.«
    Â»Nun denn.« Er zuckte die Achseln. »Ich vermute, wir müssen hier sowieso weg.«
    Immer mehr Kleinkinder warfen uns böse Blicke zu, ganz zu schweigen von ihren Eltern. Wir kletterten den Abhang hinunter und gingen hinter Mallory her.
    Â»Ah, da fällt

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